Mein Blick ist starr nach unten auf den schwarzen Asphalt gerichtet. Meine Laune ist sowas von am Tiefpunkt angelangt. Ich hätte nie gedacht, dass mich mal ein Streit so unglaublich runterziehen würde.
Ich konnte das alles Ji-Hu ja nicht mal richtig erklären, er wollte es gar nicht hören.
Ich schüttle meinen Kopf und kicke einen kleinen Stein weg.
Ich bin sauer.
Sauer auf mich, da ich es Ji-Hu schon viel früher erzählen hätte sollen. Er ist mein bester Freund, er hätte es bestimmt für sich behalten. Sauer auf Ji-Hu, er hätte es mich wenigstens erklären lassen können. Er hätte wenigstens versuchen sollen mich zu verstehen. Doch er blieb einfach nur kalt und emotionslos.
Zu meinem Glück hat Jiyong zugesagt, mich von der Schule abzuholen. Ich wäre echt aufgeschmissne gewesen, wenn er keine Zeit gehabt hätte. Ich warte jetzt schon eine ganze Weile auf ihn und in dieser Zeit hatte ich eindeutig zu viel Zeit zum Nachzudenken.
Wenn man zu lange nachdenkt, wird alles nur noch schlimmer, als es eh schon ist.
Meine Augen sind mittlerweile glasig geworden und ich versuche wirklich angestrengt nicht zu weinen. Ich will nicht wegen einem Streit weinen, das ist doch sinnlos, es ändert immerhin nichts an der momentanen Situation.
Ich höre den Motor eines Autos immer näher kommen und letztendlich verstummen. Eine Autotür wird geöffnet und wieder zugeschmissen, danach nehme ich Schritte wahr, die immer näher kommen.
"Ji-yun." ertönt seine Stimme.
Ich schließe meine Augen und kämpfe dagegen an, nicht zu weinen. Ich weiß nicht wieso, aber seine Stimme hat das gerade nur noch schwerere gemacht. Ich spüre deutlich, dass er nun von mir steht.
"Schaue mich an, bitte." sagt er sanft.
Ich öffne meine Augen und richte meinen Blick vom Boden nach oben, zu seinen dunklen Augen. Seine knallroten Haare sind ungemacht und verwuschelt. Sein besorgter Blickt mustert mich verwirrt.
Als mir letztendlich leider irgendwann die erste Träne über meine Wange läuft, beiße ich mir leicht auf meine Unterlippe. Ich will doch gar nicht weinen, wieso kann ich das nicht kontrollieren. GD weitet seine Augen und zieht einen scharfen Luftzug ein.
"Wieso weinst du? Was ist passiert?" fragt er mich aufgebracht.
Doch anstatt zu antworten, laufen mir immer mehr Tränen an meiner Wange entlang. Ohne lange zu zögern, zieht mich der Koreaner an seine Brust. Er umschlingt meine Taille fest mit seinen Armen und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. Dies führt dazu, dass ich mich gar nicht mehr zurückhalten kann.
Ich lasse alles raus, was ich die ganze lange Zeit qualvoll unterdrückt habe. Ich beginne stark zu schluchzen und vergrabe mein Gesicht in seinem dunkelgrünen Hoodie. Ich kralle meine Finger in den Stoff an seinem Rücken und ziehe seinen angenehmen Duft ein.
"Ji-yun, höre auf zu weinen, bitte. Ich kann dich so nicht sehen." murmelt er leise.
Verzweifelt versuche ich mein Geschluchze zu unterdrücken, scheitere allerdings nach nur wenigen Sekunden daran. Ich höre Jiyong geschafft seufzen.
Als ich merke, wie er seinen Griff um meine Taille lockert, werde ich etwas panisch. Er soll sich nicht von mir entfernen, noch nicht. Ich brauche seine Nähe gerade einfach.
"N-nein, bitte nicht." nuschele ich und kralle mich mehr in seinen Hoodie .
"Ganz ruhig, ich lasse dich nicht los, keine Sorge. Ich will dich doch nur in mein Auto tragen." erklärt er mir liebevoll.
Kurz darauf greift er unter meine Kniekehlen und hebt mich im Brautstil nach oben. Ich schmiege mich an seine warme Brust und seufze leicht. Mein Schluchzen ist schon um einiges ruhiger und weniger geworden.
"Wir gehen jetzt zu mir nach Hause, ich lasse dich in diesem Zustand jetzt auf keinen Fall mehr alleine." beschließt der Rothaarige und gibt mir einen langen Kuss auf den Scheitel.
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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...