Kapitel 20 - 'Oh Gott, natürlich ist das schlimm!'

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Seit gut einer Stunde schauen wir nun schon den Film an. Naja, besser gesagt ich schaue ihn an. Jiyong fallen nämlich andauernd die Augen zu und er ist, glaube ich, auch schon ein paar Mal kurz eingeschlafen. Um ehrlich zu sein, mache ich mir wirklich etwas Sorgen um ihn. Vielleicht sollte er mal einen Arzt aufsuchen, falls sein Zustand in nächster Zeit nicht besser wird.

Gespannt schaue ich mir die Kampfszene zwischen Batman und Joker an, als ich einen leichten Druck, der langsam immer stärker wird, auf meiner Schulter spüre. Verwundert wende ich meinen Blick vom Fernseher ab und muss feststellen, dass Jiyong nun komplett eingeschlafen ist. Der Druck kommt von seinem Kopf, der ihm im Schlaf auf meine Schulter gefallen ist. Leicht spanne ich mich an und beobachte den Rotschopf. Seine Augen sind geschlossen und er atmet ruhig und gleichmäßig. Immer noch sind wir unter der Decke eingekuschelt.

Als dann langsam sein Kopf immer weiter an meiner Schulter herunterrutscht, werde ich immer angespannter. Ich bin die Nähe zu einem Jungen momentan einfach nicht gewohnt und weiß deswegen nicht, wie ich damit umgehen soll. Vor allem, weil ich ihn erst so kurz kenne.

Letztendlich hat sein Kopf auf meinem Schoß Platz gefunden und er liegt vollkommen ausgestreckt auf der schwarzen Ledercouch. Konzentriert schaue ich mir wieder sein Gesicht an, er ist wirklich hübsch. Ich brauche eine gewisse Zeit, bis ich mich wieder entspannen, jedoch passiert das komischerweise relativ schnell.



Immer noch beobachte ich ihn dabei, wie er schläft. Er sieht so friedlich und sorgenlos dabei aus. Ich frage mich, ob seine feuerroten Haare so weich sind, wie sie aussehen. Irgendwann kann ich dann nicht anders, als es herauszufinden. Vorsichtig streiche ich ihm ein paar Haarsträhnen von seiner Stirn und tatsächlich, sie sind verdammt weich.

Allerdings fällt mir beim Berühren seiner Stirn auch auf, wie heiß diese ist. Er wird doch wohl kein Fieber bekommen? Besorgt lege ich meinen Handrücken an seine glühende Stirn. Doch, ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass der Arme Fieber hat.

Leise seufzend lasse ich meine Hand wieder in seine Haare gleiten und beginne leicht seinen Kopf zu kraulen. Mich wundert es, dass er davon nicht aufwacht. Anscheinend ist er wirklich fertig, aber das ist auch gut so, also dass er nicht aufwacht. Ich meine, es wäre mir äußerst peinlich, wenn er es mitbekommen würde, wie ich ihn die ganze Zeit anstarre. Zufrieden murrend vergräbt der Sänger seinen Kopf noch mehr in meinem Schoß, woraufhin sich schlagartig ein Lächeln auf meine Lippen schleicht.

Er kann sich wirklich besonders schätzen, kein anderer Junge dürfte das momentan bei mir. Überhaupt würde ich niemals mit einem sozusagen Fremden so umgehen, normalerweise wäre mir das total unangenehm und ich würde so eine Situation erst gar nicht zulassen. Doch komischerweise macht es mir bei ihm nichts aus, ich weiß nicht warum. Klar, etwas angespannt bin ich immer noch, allerdings fühle ich mich zum größten Teil gerade einfach nur wohl. Ich richte meinen Blick wieder auf den Fernseher und verfolge den Film weiter. Ich kann ihn ja nicht die ganze Zeit beim Schlafen anstarren, auch wenn mir das lieb wäre, aber das kommt dann doch irgendwie abnormal.







Eine ganze Weile vergeht und wir befinden uns immer noch in genau der gleichen Position. Der Film ist schon längst zu Ende und ich werde ebenfalls langsam müde. Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass es schon abends ist. Müsste nicht Seungri bald nach Hause kommen? Dieser sollte uns allerdings auf keinen Fall so auffinden, er reimt sich dann bestimmt wieder die unsinnigsten Sachen zusammen und reagiert total über. Er weiß ja nicht mal, dass GD hier bei mir geblieben ist. Theoretisch sollte er ja nur kurz vorbei kommen, um seine Medikamente abzuholen. Letztendlich beschließe ich ihn zu wecken, da die Gefahr, dass Seungri nach Hause kommt, immer größer wird.

"Jiyong..." flüstere ich ihm sanft zu.

Er brummt genervt und bewegt seinen Kopf etwas, sonst passiert allerdings rein gar nichts.

"Jiyong, wach auf."

"Ah, noch 5 Minuten." nuschelt er verschlafen.

"Nein, in 5 Minuten ist vielleicht Seungri schon da. Du hast ganz schön lange geschlafen, wir haben mittlerweile schon abends."

Er braucht eine Weile bis er realisiert hat, was ich gesagt habe. Dann reißt er geschockt seine Augen auf, nimmt sofort seinen Kopf von meinem Schoß und richtet sich aufrecht auf der Couch auf. Mit geweiteten Augen mustert er mich und versteht anscheinend gerade erst, was er die ganze Zeit gemacht hat.

"Omo, i-ich, a-also. Aish, das tut mir so unglaublich Leid. I-ich war müde... bin e-einfach eingeschlafen und dann..." stammelt er panisch vor sich hin.

Seine Backen nehmen schlagartig die Farbe seiner Haare an.

Rot.

"Das ist nicht schlimm, keine Sorge." versichere ich ihm amüsiert.

"Oh Gott, natürlich ist das schlimm! Das ist mir so unangenehm, ich habe das nicht mit Absicht gemacht, wirklich! Omo, oh man..." beginnt er erneut zu erklären.

Lachend streife ich mir eine Haarsträhne zur Seite.

"Yah Jiyong, jetzt fahr mal einen Gang runter, es ist doch alles okay."

Er schließt seinen Mund und nickt stumm, jedoch merkt man, dass ihm die Situation immer noch äußerst peinlich ist.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt