Unsicher fahre ich mir durch meine braun gefärbten Haare und starre auf mein Eis, welches sich vor mir auf dem Tisch befindet.
Wortlos schaue ich es an und überlege, wie ich am besten das Gespräch mit meinem besten Freund starten könnte.
Dieser sitzt, ebenfalls stumm, gegenüber von mir in der kleinen Eisdiele, in der Nähe unserer Schule.
Im Gegensatz zu mir, isst er allerdings sein Eis und lässt es nicht achtlos schmelzen, so wie ich. Leise räuspere ich mich und hebe vorsichtig meinen Kopf.
Ji-Hu, der sich gerade einen Löffel Eis in den Mund schiebt, reagiert sofort darauf und schenkt mir seine volle Aufmerksamkeit.
"Es tut mir leid." seufze ich schwer.
Abwartend blickt er mich an und wartet offensichtlich darauf, dass ich weiterspreche. Was ich dann auch mache.
"Ich hätte dir sagen sollen, dass mein Bruder ein Mitglied von Big Bang ist. Du bist mein bester Freund und hättest es sicherlich niemandem weitergesagt, das müsste ich eigentlich wissen."
Er legt den Löffel neben sein Eis auf den Tisch, stützt seine Ellenbogen auf diesem ab und lehnt sich über den Tisch etwas näher zu mir.
"Das war echt eine dumme Aktion von dir, Ji-yun. Ich dachte du vertraust mir. Ich vertraue dir nämlich zu 100 Prozent, denn das sollte in einer guten Freundschaft normal sein."
Schuldbewusst nicke ich und erwidere seinen sanften Augenkontakt.
Seine schwarzen Augen strahlen zum Glück nicht mehr diese Verachtung und Verständnislosigkeit aus, wie am Anfang.
Ich glaube es war wirklich gut, die ganze Sache einfach ein paar Tage ruhen zu lassen. So konnte sich jeder von uns beiden seine eigenen Gedanken zu dem Thema machen und sie sorgfältig ordnen.
"Ich vertraue dir ja auch. Wirklich, das musst du mir glauben. Ich habe es nur einfach niemanden gesagt und wollte dadurch Stress vermeiden. Allerdings ist das komplett schief gelaufen." nuschele ich deprimiert.
Ein liebevolles Lächeln schleicht sich auf Ji-Hu's Lippen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.
"Soll ich dir sagen, wieso ich so unglaublich sauer war?"
Verwundert nicke ich.
"Ich hatte nur Angst, meine beste Freundin zu verlieren. Ich dachte, wenn du jetzt berühmte K-Pop Idole kennst, willst du nichts mehr mit mir zu tun haben und mich vernachlässigen. Ich war einfach nur verletzt." murmelt er leise.
Überrascht weite ich meine Augen und weiß gar nicht so genau, was ich darauf jetzt sagen soll. Auf diesem Theorie wäre ich ja nie im Leben gekommen.
"Was? So etwas würde ich doch niemals machen. Ich kannte dich doch schon davor und würde dich nie ersetzen. Denk doch nicht solche Sachen von mir."
Schmunzelnd schüttelt Ji-Hu seinen Kopf.
"Ich weiß, ich hab einfach total die Panik geschoben und habe deswegen auch so unausstehlich reagiert. Tut mir echt leid. Ich war eben einfach nur etwas eifersüchtig." gesteht er ehrlich und kratzt sich verlegen an seinem Hinterkopf.
Erleichtert atme ich aus und lächele meinen besten Freund breit an.
"Alles wieder okay?"
Sofort nickt er und steht von seinem Stuhl auf, um zu mir zu gelangen. Kichernd mache ich das gleiche und befinde mich kurz darauf auch schon in seinen starken Armen.
Ich lege meinen Kopf an seine Brust, während er die Umarmung etwas verstärkt.
"Bitte vernachlässige mich einfach nicht, okay?" haucht er, während ich meine Hände in den Stoff seines Sweatshirts kralle.
"Ich verspreche es dir. Und bleib du bitte immer bei mir und verlasse mich nicht, okay?" nuschele ich gegen ihn.
"Keine Sorge." entgegnet er liebevoll.
Ich bin so unglaublich froh und erleichtert, dass mir Ji-Hu nicht mehr böse ist.
Auch wenn es nicht wirklich lang war, eigentlich nur ein paar Tage, hat es sich für mich wie eine Ewigkeit angefühlt. Die Schultage waren ohne ihn schrecklich langweilig und ich habe ihn jeden einzelnen Tag vermisst.
Als meinen besten Freund.
DU LIEST GERADE
Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...
