Kapitel 21 - 'Ich glaube, ich muss jetzt wirklich gehen...'

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"Uhmmm, Ji-yun?" setzt GD nochmal an, als er eigentlich gerade gehen wollte.

Aufmerksam schaue ich ihn an und warte darauf, dass er weiterredet.

"Du sagst aber Seungri nichts, oder? Also ich meine, wegen heute. Ich sollte ja eigentlich nur kurz etwas abholen, mehr nicht."

"Ja klar, keine Sorge. Aber wieso ist dir das eigentlich so wichtig?" frage ich interessiert.

"Nun ja, dein Bruder ist sehr empfindlich, wenn es um dich geht. Wir kriegen dauernd von ihm endlos lange Vorträge gehalten, dass er dich beschützen muss, da du seine kleine Schwester bist. Wie gesagt, er ist bei diesem Thema einfach etwas speziell." schmunzelt er.

Um ehrlich zu sein, kann ich mir ganz genau vorstellen, wie Seungri deswegen mal wieder total übertreibt. Aber was soll ich machen, er ist eben mein Bruder.

"Wie gesagt, von mir wird er nichts erfahren."

Erleichtert atmet er aus und fährt sich dabei schnell durch seine Haare. Augenblicklich muss ich an vorhin denken, als ich ihm durch seine Haare gefahren bin und dabei gemerkt habe, wie heiß seine Stirn ist

"Ach du Jiyong, ich glaube du hast Fieber. Du solltest dir auf jeden Fall die nächsten Tage frei nehmen, damit dein Körper sich wieder vollständig erholen kann."

Verwundert blickt er mich an und legt seine flache Hand auf die Stirn.

"Hm ja, vielleicht hast du Recht, mit dem Fieber..." nuschelt er.

Er nimmt die Hand wieder von seiner Stirn und fokussiert mich mit seinen dunklen Augen. Ich erwidere seinen Blick. Er beginnt schief zu grinsen, woraufhin ich etwas kichern muss.

"Ich glaube, ich muss jetzt wirklich gehen..."

Langsam nicke ich, ich will irgendwie nicht, dass er geht. Warum auch immer. Allerdings glaube ich, dass es ihm genau so geht, denn obwohl er gerade eben selbst gesagt hat, dass er gehen muss, bewegt er sich kein einziges Stück. Immer noch starren wir uns stumm gegenseitig an.

"Danke nochmal." haucht Jiyong.

"Höre auf dich andauernd zu bedanken."

Seine Augen lösen sich von mir und gleiten hinunter zu seiner Jackentasche. In dieser kramt er mit seiner Hand herum und sucht anscheinend etwas. Irgendwann holt er triumphierend ein kleines Kärtchen heraus und drückt es mir lächelnd in meine Hand.

"Ich erwarte von dir, dass du dich allerspätestens morgen bei mir meldest."

Obwohl er es immer noch lächelnd gesagt hat, klang es schon fast wie ein Befehl. Seine bisherige Schüchternheit scheint er wohl gerade für einen Moment einfach zu vergessen. Mit diesen letzten Worten öffnet er die Tür und verschwindet im dunklen Seoul.

Jetzt stehe ich hier, alleine und mit dieser Karte in der Hand. Verwundert schaue ich sie mir genauer an und erkenne seinen Namen, inklusive seiner Handynummer. Das hat er also damit gemeint, er will, dass ich ihn anschreibe oder sogar anrufe. Mit leicht erröteten Wangen verstaue ich sie in meiner Hosentasche und grinse wie eine Dumme vor mich hin.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt