Kapitel 85 - 'Ich liebe dich, das ist das einzige was zählt.'

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"Bitte Jiyong, geb mir was von deinem Eis ab." flehe ich ihn an.

Dabei versuche ich besonders große Kulleraugen sowieso einen vollen Schmollmund zu machen.

Amüsiert grinsend hebt er seine Augenbrauen.

"Was bekomme ich dafür?"

Beleidigt schnaufend streife ich mir eine braune Haarsträhne hinter mein Ohr.

Da wir gerade auf einer Bank am Strand sitzen und es hier unglaublich windig ist, ist es unglaublich schwer irgendwie meine Haare im Griff zu haben. Dauernd fliegen sie irgendwohin, wo sie absolut nicht hingehören.

"Yah! Wenn du ein netter und fürsorglicher Freund bist, muss ich gar nichts dafür tun."

Sein Grinsen wird nur noch breiter und er hält mir sein Eis einladend vor die Nase.

"Du hast recht. Hier, du kannst was davon haben."

Überrascht von seinem schnellen Sinneswechsel starre ich das Eis vor mir verwirrt an. Ich sollte einfach nicht viel darüber nachdenken, bevor er seine Meinung wieder kurzfristig ändert.

Gerade als ich mich dem Eis widmen möchte, zieht der Rotschopf es schnell weg und platziert sein Gesicht an der Stelle.

Rasch, jedoch trotzdem gefühlvoll, drückt er seine Lippen auf meine.

Ich kann nicht anders als zu lächeln und seinen Kuss zu erwidern.

Zufrieden lege ich meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn etwas mehr zu mir, während sich unsere Lippen gemeinsam bewegen.

Nach einer Weile entfernt Jiyong seine Lippen langsam und genießerisch von meinen. Ein verschmitztes Lächeln befindet sich nun auf seinem Gesicht und er schaut mich siegessicher an.

"Ich will trotzdem noch dein Eis." meine ich ernst, jedenfalls versuche ich es.

"Du bist wirklich unmöglich." lacht er und übergibt mir endlich sein Eis.

Zufrieden und begeistert wie ein kleines Kind himmele ich förmlich das Eis in meinen Händen an und beginne daran zu lecken.

Genau in diesem Augenblick beginnt Jiyong's Handy zu klingeln.

Genervt seufzend greift er in seine Jackentasche und holt es heraus. Während er den Anruf annimmt und das Handy an sein Ohr hält, legt er seinen Arm um mich.

Ich rutsche etwas näher zu ihm und lehne meine Kopf an seiner Schulter an.

"Ja?" spricht Jiyong und versucht dabei deutlich seine Genervtheit zu unterdrücken.

Mein Blick gleitet vor uns auf das weite Meer und ich fange an die Wellen zu beobachten. Das Meer ist so verdammt schön und beeindrucken, leider ist man dort viel zu selten. Irgendwie hat es so eine beruhigende Wirkung. Alleine den Welle nur zuzuhören, ist unglaublich schön und lässt einen total runter fahren.

Ich denke besonders für Jiyong ist das eine gute Abwechslung vom stressigen und nervenaufreibenden Alltag als Idol. Er hat so eine Auszeit wirklich mal gebraucht. Vor allem in letzter Zeit wirkte er sehr gestresst und nachdenklich.

"Tut mir leid Manager, aber ich finde nicht, dass das gerade ein guter Zeitpunkt ist, um genau dieses Thema zu besprechen." brummt Jiyong.

Ich spüre deutlich wie sich sein ganzer Körper anspannt. Verwundert kneife ich meine Augenbrauen zusammen und hebe meinen Kopf, um ihm ins Gesicht sehen zu können.

"Das interessiert mich aber nicht. Wir haben eine Abmachung, schon vergessen? Du solltest dich genau so an deinen Teil halten, wie ich es machen werde. Und das gerade passt so überhaupt nicht zu unserer Abmachung."

Genervt rollt GD mit seinen Augen, während sich nun auch noch sein Kiefer anspannt.

Was für ein Gespräch könnte ihn bloß so nerven und für ihn gerade unpassend sein?

"Ab morgen Abend bin ich wieder in Seoul, aber jetzt bin ich noch in Busan. Ich habe Urlaub, ich will von diesem Thema jetzt nichts mehr hören. Ganz einfach. Lass mich doch bitte einfach diese kurze Zeit noch genießen."

Mittlerweile hat sich Jiyong's genervte Stimme in eine ruhige, schon beinahe flehende Stimme verwandelt.

Ohne auf eine Antwort zu warten legt er einfach auf und steckt wütend schnaufend sein Handy zurück in die Jackentasche.

"Du kannst doch nicht einfach auflegen? Das war dein Manager!" meine ich mit mit geweiteten Augen.

Gestresst fährt Jiyong durch seine roten Haare und legt seinen Kopf in den Nacken.

"Glaub mir, das war besser so." murmelt er nachdenklich.

Besorgt mustere ich seinen in Gedanken versunkenen Blick. Selbst wenn er Urlaub hat, ist der Arme gestresst.

"Willst du lieber auf's Hotelzimmer gehen, es ist sowieso schon spät geworden. Wir könnten uns eine Pizza bestellen und Netflix schauen." schlage ich hoffnungsvoll vor, um irgendwie seine angeknackste Stimmung wieder einigermaßen zu retten.

Schwach lächelnd blickt er mich einfach nur an. Verwundert hebe ich meine Augenbrauen an und weiß nicht genau, was sein Starren zu bedeuten hat.

"Ji-yun... ich muss dir etwas sagen."

Sein Lächeln verschwindet und er atmet schwer aus. Etwas ängstlich wegen seines ernsten Blickes und seiner monotonen Stimmlage nicke ich, schwer schluckend.

Kurz weicht er meinem Blick aus, schaut nach rechts und dann nach links. Dann fasst er sich wieder und schaut mich lächelnd an.

Doch diesmal ist es ein anderes Lächeln, es ist ein gequältes Lächeln. Es sieht so schmerzvoll aus.

"Das kann noch warten, ist doch nicht so wichtig."

Verdutzt weite ich meine Augen.

Das ist doch gerade nicht dein Ernst?

"Was?" kriege ich gerade noch so geschockt aus meinem Mund heraus.

"Die Idee mit Netflix und Pizza war perfekt. Lass uns das machen. Einen entspannten Abend zu zweit."

Behutsam gibt er mir einen langen Kuss auf meine Wange und steht dann von der Bank auf. Einladend hält er mir seine Hand hin, nach der ich immer noch etwas verwirrt greife und er mich daraufhin von der Bank auf meine Füße zieht.

Natürlich bemerkt Jiyong meine Verwirrtheit und verhakt unsere Finger miteinander.

"Keine Sorge Ji-yun, alles ist okay. Ich liebe dich, das ist das einzige was zählt. Nicht wahr?"

Langsam nicke ich.

"Ich liebe dich auch, Jiyong." entgegne ich leise.

"Siehst du, alles ist gut. Vergiss das nie Ji-yun. Ich liebe dich und du liebst mich. Niemand kann das ändern. Das wird immer so bleiben. Das verspreche ich dir. Ganz egal was passiert." haucht er liebevoll und presst seine Lippen leidenschaftlich auf meine.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt