"Yah, du frierst ja!" stellt Ji-hu schockiert fest, während wir gemeinsam auf dem Pausenhof stehen.
Verwundert hebe ich meine Augenbrauen und schaue auf die Stelle, auf die er mit seinem Finger zeigt.
Meine nackten Arme, da ich nämlich nur ein T-Shirt anhabe.
"Du hast Gänsehaut. Sag doch, dass dir kalt ist, Pabo." meckert er kopfschüttelnd und zieht sich kurzerhand seinen olivgrünen Hoodie über den Kopf.
Er drückt mir den warmen Stoff in die Hände und schaut mich auffordernd an.
"Na los, anziehen." befiehlt er.
"Aber dann frierst du doch. Jetzt hast du selber nur ein T-Shirt an." nuschele ich entschuldigen.
"Ist doch egal, ich halt das schon aus. Aber wenn du Dummkopf meinst, im Herbst nur im T-Shirt frühs zur Schule zu kommen, will ich nicht dafür verantwortlich sein, wenn du in ein paar Tagen krank bist."
Da ich weiß, was für ein Sturrkopf Ji-hu sein kann, gebe ich nickend nach.
Schnell ziehe ich mir den kuscheligen Hoodie über und ziehe die Ärmel über meine Hände.
Sofort umhüllt mich eine unglaublich angenehme Wärme, die mich zufrieden seufzen lässt.
"Danke."
"Nichts zu danken." antwortet er mit einer flüchtigen Handbewegung.
Ich bin wirklich froh meinen alten besten Freund wieder zu haben, zum Glück ist alles wieder in Ordnung zwischen uns beiden.
Anscheinend kann ich mittlerweile schon gar nicht mehr ohne ihn.
Irgendwie ist das beängstigend, aber zugleich auch echt schön.
"Oh, wie ich sehe versteht ihr euch wieder. Freut mich. Aber was ich dich eigentlich fragen wollte, bist du gut für die Englisch Schulaufgabe vorbereitet?"
Erschrocken zucke ich zusammen, als Min-seo plötzlich überraschend neben uns steht. Ich habe sie gar nicht bemerkt.
Aber halt stop, was hat sie gerade gesagt?
"Was? Die schreiben wir doch erst am Montag?" murmele ich verwirrt.
Ich bemerke wie Ji-hu vewundert zwischen uns beiden hin und her schaut, immerhin weiß er ja, dass ich normalerweise mit Mädchen nicht so gut kann.
"Uhm Ji-yun... heute ist Montag."
Panisch reiße ich meine Augen auf und meine Kinnlade fällt mir automatisch runter.
Das kann nicht sein, das darf einfach nicht wahr sein.
Dieses Wochenende ist so viel passiert, da habe ich das anscheinend komplett vergessen.
"Ich bin am Arsch... Ich bin sowas von am Arsch." stammele ich frustriert.
Ich vergrabe mein Gesicht demotiviert in meinen Händen und bin wirklich gerade am Ende.
"Du packst das schon, ich muss jetzt leider nochmal kurz ins Sekretariat, wir sehen uns später. Viel Glück schon mal." verabschiedet sich Min-seo unsicher und huscht ins Schulgebäude.
"Ji-yun..." spricht mich mein bester Freund fürsorglich an.
"Hallo?" gibt er erneut von sich, da ich ihm nicht antworte.
Ich höre ihn flüchtig schwer seufzen und kurz danach zieht er mich auch schon dicht an seinen Oberkörper und verwickelt mich in eine feste Umarmung. Dankend umklammere ich ihn und drücke mein Gesicht fest gegen seine Brust.
"Wieviel hast du gelernt?" fragt er vorsichtig.
"Nichts, rein gar nichts." nuschele ich leise.
"Du hast mich nicht um Hilfe gebeten, da wir sozusagen Streit hatten, stimmt's?"
Leicht nicke ich.
"Oh man, jetzt fühl ich mich schuldig. Immerhin war ich derjenige, der so rumgezickt hat. Tut mir leid." sagt er betroffen.
"Du brauchst dich doch nicht dafür zu entschuldigen. Egal, jetzt ist es nun mal so, ich werde so oder so eine sechs schreiben." stöhne ich pessimistisch.
"Yah, nicht gleich alles so negativ sehen. Vielleicht ist sie ganz einfach und du schneidest gut ab." versucht mir mein bester Freund gut zuzureden.
Allerdings erfolglos.
"Ja wahrscheinlich..." lache ich ironisch und entferne mich langsam aus der Umarmung.
"Ich glaub an dich, du schaffst das. Ich hab dir schon so viele Nachhilfe Stunden gegeben, da muss mindestens ein bisschen in deinem Gehirn hängen geblieben sein."
Ich hoffe wirklich, dass er recht hat.
Sonst bringt mich Seungri um und ich drohe die Jahrgangsstufe durchzufallen. Sowas kann ich gerade wirklich nicht gebrauchen.
Hoffentlich pack ich das mit der Schulaufgabe irgendwie.

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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...