Kritisch begutachte ich Taeyang.
"Muss das sein?" frage ich ihn und zeige dabei auf sein Gesicht.
Ein schwarzer Mundschutz aus Stoff verdeckt fast ganzes Gesicht, sodass ich nur noch seine Augen zu Gesicht bekomme. Seine Haare hat er ebenfalls unter einer schwarzen Cap versteckt, die er sich weit ins Gesicht gezogen hat. Entschuldigend blickt er mich an und kratzt sich an seinem Hinterkopf.
"Ich weiß, das ist blöd. Aber ich bin nun mal ein Idol, man kennt mich. Ich will nicht, dass wir dauernd gestört werden. Tut mir echt Leid."
Seufzend nicke ich und schnüre meine weißen Schlittschuhe etwas fester. Wir sitzen nebeneinander auf einer Bank vor der Eisbahn und ziehen uns die soeben ausgeliehen Schuhe an.
"Bist du deswegen arg sauer?" fragt er mich leise, als ich gerade eine Schleife binde.
Verwundert schaue ich ihn von der Seite an.
"Was? Nein. Wieso sollte ich, ich kann das verstehen. Ich bin es ja von Seungri gewohnt." murmele ich schulterzuckend.
Ich strecke meine Beine aus und mustere meine fertig angezogen Schlittschuhen an meinen Füßen.
"Weiß er eigentlich davon, also Seungri?" ertönt die Stimme des Pinkhaarigen.
"Ja, er war zwar nicht gerade begeistert, aber er weiß davon."
Er nickt flüchtig und steht von der Bank auf. Einladend hält er mir seine Hand hin und ich erkenne, obwohl er seinen Mundschutz trägt, dass er lächelt.
Dankend greife ich nach seiner Hand und er zieht mich von der Bank hoch. Kurz komme ich ins Schwanken und rudere leicht mit meinen Armen, bekomme allerdings wieder relativ schnell mein Gleichgewicht zurück. Es ist echt nicht einfach, auf diesen Kanten von den Schlittschuhen zu stehen.
"Kannst du Schlittschuhlaufen?"
Taeyang begibt sich vorsichtig auf das Eis und hält sich mit seinen beiden Händen an der Bande fest.
"Ja, eigentlich schon, aber es ist schon ewig her, als ich das letzte Mal gefahren bin." antworte ich und mache es ihm gleich.
Als ich auf der Eisfläche stehe, merke ich allerdings relativ schnell, dass es doch schon wieder etwas länger her ist, als ich das letzte Mal Schlittschuhgelaufen bin. Unsicher starre ich nach unten auf meine Füße und bewege diese vorsichtig nach vorne und hinten. Schwer atme ich aus und schaue die weiße Wolke an, zu die mein Atem bei der Kälte wird.
"Soll ich dir helfen?" schmunzelt der Pinkhaarige vor mir.
Ich schaue ihn peinlich berührt an und schüttele meinen Kopf entschlossen. Ich will mir nicht von ihm helfen lassen, immerhin ist das ja kein Kunststück, sich problemlos auf dem Eis zu bewegen.
"Okay, wenn du meinst." meint er schulterzuckend, dreht um und fährt von mir weg.
Verdammt, er soll mich hier nicht alleine stehen lassen.
Verzweifelt blicke ich ihm nach. Nach einigen Metern bleibt er stehen und dreht sich zu mir um. Ich bin echt etwas beeindruckt, wie leicht ihm das fällt und wie sicher das bei ihm aussieht.
"Wenn du es doch kannst, dann komme jetzt zu mir. Immerhin ist das ja kein großes Stück." ruf er mir mit einer schadenfrohen Stimme zu.
Aish, dieser Pabo scheint es wirklich wissen zu wollen.
Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum und seufze schwer. Langsam bewege ich mich vorsichtig auf der Eisfläche, durch winzige Fußbewegungen, auf ihn zu. Interessiert sieht er mir dabei und richtet seinen Mundschutz.
Vielleicht ist das wirklich gar nicht so schwer, wie ich dachte und ich hab es doch nicht verlernt.
Ich werde etwas mutiger und vergrößere meine Schritte sowie meine Geschwindigkeit. Verwundert hebt Taeyang eine Augenbraue. Gerade als ich denke, dass ich den Dreh heraus habe, komme ich allerdings ins Schwanken.
Panisch verkrampfe ich mich und verschlimmere es dadurch noch mehr. Ich weite meine Augen und wedele mit meinen Armen umher, um irgendwie mein Gleichgewicht wieder zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg, das Eis ist einfach zu rutschig und ich zu tollpatschig.
Ich verliere den Halt und schließe reflexartig sofort meine Augen, um die Eisfläche, die gleich rasant auf mich zukommen wird, nicht sehen zu müssen. Fest beiße ich meine Zähne aufeinander und bereite mich schon einmal auf den Schmerz vor, der gleich bei mir eintreten wird.
Allerdings geschieht das seltsamerweise nicht.
Ganz anders als erwartet, pralle ich mit meinem Gesicht gegen etwas sehr weiches. Verwundert öffne ich meine Augen und entspanne mich langsam.
Wieso bin ich nicht hingefallen?
Ich sehe etwas blaues vor mir und schaue langsam nach oben.
Direkt in Taeyang's grinsendes Gesicht.
Deswegen bin ich also nicht gestützt, er hat mich aufgefangen.
"Passe besser auf." schmunzelt er.
Zerstreut nicke ich und presse ein leises "Danke" aus mir heraus.
Als mir allerdings auffällt, dass ich dem Sänger ganz schön Nähe bin, entferne ich mich mit einer leichten Röte auf meinem Gesicht, von ihm. Denn das blaue, was ich gerade gesehen habe, ist seine dicke Jacke, an der mein Gesicht war.
Er nimmt seine Hände von meinen Armen, mit denen er mich zuvor aufgegangen hat.
"Dann zeige ich dir wohl lieber nochmal, wie man richtig fährt." lacht er sanft.
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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...