"Danke für's nach Hause fahren." sage ich zu G-Dragon, nachdem wir beide aus seinem Auto ausgestiegen sind.
Lieb lächelt er mich an und macht eine kurze Handbewegung.
"Nicht der Rede wert."
Ich erwidere sein Lächeln und nicke noch einmal zum Dank. Ich frage mich gerade wirklich, wie ich mich von ihm verabschieden soll.
Ich habe keinen blassen Schimmer.
Vorhin waren wir uns noch so nahe, aber jetzt bin ich irgendwie wieder so schüchtern und er zeigt auch keine einzige Bewegungen, die mir mehr Klarheit verschaffen könnten.
"Na dann, bis bald." verabschiede ich mich unsicher von ihm.
Ohne eine geringste Mimik zu zeigen, schaut er mich mit seinen dunklen Augen an. Leise seufze drehe ich mich um und laufe langsam zu der Haustür.
Was war das denn bitte gerade...
Plötzlich wird mein Handgelenkt stark umgriffen und Jiyong zieht mich geradewegs wieder zurück zu ihm, in seine Arme. Erleichtert lasse ich mich gegen seine Brust fallen, während er seine Arme fest um mich schlingt.
"Als ob ich dich einfach so gehen lasse." murmelt er amüsiert und legt sein Kinn auf meinen Scheitel ab.
Ich umklammere seinen Rücken mit meinen Händen und kichere leicht in sein T-Shirt hinein. Ich bin ehrlich erleichtert, dass er mich nicht einfach so gehen lassen hat. So ein kühler und emotionsloser Abschied wäre echt komisch gewesen.
Vor allem nach vorhin.
"Ich will nicht gehen..." nuschele ich geschafft.
Ich spüre die Brust des Rotschopf's vor Lachen leicht beben.
"Ich auch nicht, aber dein Bruder macht sich Sorgen um dich. Was verständlich ist."
Ich nicke leicht und seufze.
"Außerdem, würde er mir den Kopf abreißen, wenn er wüsste, dass du bei mir warst und dann auch noch so lange." setzt er schmunzelnd fort.
Er streicht mir vorsichtig durch meine Haare und ich stimme ihm etwas verlegen hinzu. Schweren Herzens nehme ich meinen Kopf wieder von seiner Brust und löse mich aus der Umarmung. Mit einem leichten Seufzen, nimmt er seine Arme von mir.
"Wir sehen uns so bald wie möglich wieder, das verspreche ich dir. Ich kriege das schon irgendwie hin." sagt er mit einem herzerweichenden Lächeln.
"Wehe nicht." grinse ich und schaue ihm dabei zu, wie er langsam in sein Auto steigt.
Er lässt den Motor fix anspringen und fährt kurz darauf los. Zufrieden schaue ich ihm hinterher und versuche mein übertriebenes Dauergrinsen irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Als ich das dann irgendwann geschafft habe, öffne ich die Haustür und trete in die Wohnung hinein.
"Yah, Ji-yun!" schreit mein Bruder aufgebracht.
Ich sehe wie er auf mich zugestürmt kommt. Panisch weite ich meine Augen und geh automatisch einen Schritt zurück. Seungri zieht mich ruckartig an sich und umklammert mich fest mit seinen Armen. Ich weiß echt nicht, wann es das letzte Mal war, als mich so viele Leute an einem Tag umarmt haben.
"Oh Gott, ich bekomme keine Luft mehr!" keuche ich, als er mich fest an sich drückt.
"Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Ich dachte schon, dir wäre etwas passiert! Das würde ich mir niemals verzeihen!" murmelt er aufgebracht.
Er lockert seine Umklammerung um mich etwas, allerdings nur gering.
"Es tut mir so Leid, Seungri, wirklich." meine ich schüchtern.
Und das tut es mir wirklich. Ich wollte ihm keine Sorgen bereiten und ihn grundlos nachts wach halten.
"WO warst du?" fragt er und befreit mich aus seinen Armen.
Ich richte mir schnelle meine Klamotten und schaue in seine Augen. Streng mustert er mich und wartet ungeduldig auf eine Antwort.
"Ich bin heute Mittag zu einer Freundin, da du ja sowieso auf Arbeit warst. Wir haben einen Film angeschaut und sind dann beide irgendwann eingeschlafen. Ich habe die Zeit total vergessen."
Was ich ihm erzählt habe, war zwar nur zur Hälfte die Wahrheit, aber es musste sein. Normalerweise lüge ich meinen Bruder nie an, ich habe ja auch keine Gründe dazu. Allerdings ist es diesmal deutlich anders. Ich weiß ja ganz genau, dass er es nicht möchte, dass ich mich mit seinen Freunden alleine treffe.
"Ich dachte, du wolltest heute nur Zuhause bleiben?" harkt er nochmal nach.
Auf meiner Unterlippe kauend fahre ich mir durch meine Haare.
"Ich weiß, aber dann hat sie sich halt spontan bei mir gemeldet und mich gefragt, ob ich Zeit habe."
Der Blondierte nickt verständlich und seufzt schwer.
"Man, bitte sag mir das nächste Mal einfach Bescheid, okay?"
Die Erleichterung steht im förmlich ins Gesicht geschrieben.
"Ja, natürlich werde ich das machen."

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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...