"Ji-yun, es kann sein, dass G-Dragon heute kurz bei uns Zuhause vorbeischaut. Er hat nämlich einen Ersatzschlüssel für die Wohnung." erklärt mir mein Bruder, nachdem ich seinen Anruf entgegengenommen habe.
Verwundert runzele ich meine Stirn und schaue weiterhin auf den Fernseher, auf dem irgendein K-Drama läuft.
"Okay und wieso kommt er vorbei? Ich dachte, ihr musst arbeiten."
Ich meine, ich kenne diesen G-Dragon doch noch gar nicht. Bei Taeyang oder TOP wäre das kein Problem, obwohl mir da Taeyang auch noch nicht so ganz geheuert wäre. Ich blicke ihn noch nicht ganz, ich glaube das braucht einfach seine Zeit.
"Er kam mir gerade im Studio entgegen und sah einfach nur richtig fertig aus. Er ist krank, hat sich aber trotzdem auf die Arbeit geschliffen, dieses Arbeitstier. Ich habe ihn jetzt nach einer endlos langen Diskussion endlich dazu überreden können, nach Hause zu gehen. Allerdings hat er keinerlei Medikamente Zuhause und zu einer Apotheke will die Madame auch nicht mehr fahren. Ich habe ihn gezwungen, bei uns Zuhause etwas aus dem Medizinschrank mitzunehmen, bevor er zu sich nach Hause fährt." erklärt er mir ausführlich.
"Ich wollte dir eben einfach nur Bescheid sagen, dass jemand vorbei kommt. Keine Sorge, er ist nett, nur manchmal etwas verrückt."
Ein leichtes Auflachen meines Bruders ist zuhören. Was meint er mit verrückt? Man, seine Freunde sind anscheinend alle echt etwas speziell.
"Danke für's Bescheid geben Seungri und viel Glück beim CEO."
Er bedankt sich und kurz darauf legt er auch schon auf. Ich lege mein Handy auf den Wohnzimmertisch vor mir und konzentriere mich wieder voll und ganz auf den Fernseher.
Wieso kann das echte Leben nicht so sein, wie in diesem K-Drama. Das wäre einfach zu schön. Ich meine, ich hatte erst einen richtigen Freund. Er geht sogar auf meine Schule, wir verstehen uns immer noch ganz gut. Wir hatten uns einfach irgendwann auseinander gelebt. Aber ich muss wirklich sagen, dass ich froh bin, dass wir uns jetzt nicht hassen, oder so ähnlich. Man sollte einfach die gemeinsame Zeit die man hatte, als schöne Erinnerung behalten und positiv in die Zukunft sehen.
Vor lauter Nachdenken muss anscheinend relativ viel Zeit vergangen sein, denn ein Schlüssel, der in das Schlüsselloch unserer Haustür gesteckt wird, reißt mich wieder in die Realität zurück. Oh Gott, das muss G-Dragon sein. Schnell richte ich mir, so gut wie es in dieser geringen Zeit geht, mein Haare. Er muss mich ja nicht so zerstört sehen.
Langsam und vorsichtig wird die Tür geöffnet. Gespannt fokussiere ich sie und sehe wie ein junger Mann hineinkommt. Augenblicklich fallen mir seine knallroten Haare auf, die ihm locker ins Gesicht fallen. Wieso haben alle Jungs aus Big Bang eigentlich so auffällige Haare? Als ich mir ihn genauer anschaue, merke ich allerdings sofort, was mein Bruder gemeint hat. Er sieht wirklich krank aus.
"Oh, uhm. Annyeong, ich bin G zu dem D." murmelt er unsicher, als sein Blick zu mir schweift.
G zu dem D, sein Ernst?
"Annyeong, ich bin Ji-yun. Seungri's Schwester." begrüße ich ihn freundlich.
Aus Höflichkeit stehe ich von der Couch auf und verbeuge mich kurz vor ihm.
"Ah, du musst dich doch nicht vor mir verbeugen." schmunzelt er.
Sofort spüre ich, wie meine Wangen rot werden und ich grinse ihn beschämt an. Da ich jetzt so nahe vor ihm stehe, kann ich ihn mir nochmal genauer anschauen.
Seine Haut ist blass und er hat leicht angedeutete Augenringe. Die roten Haare sind ungestylt und fallen so wie sie gerade vollen, in sein Gesicht. Seine kräftig braunen Augen sind irgendwie ausdruckslos und leer. Um es kurz auszudrücken, man sieht im deutlich an, dass er krank ist.
"Ich weiß, dass ich schrecklich aussehe. Tut mir Leid, dass wir uns so kennenlernen." murmelt er leise.
Erschrocken weite ich meine Augen und meide seinen Blick. Wie lange habe ich ihn bitte angestarrt, wenn er es sogar schon gemerkt hat. Zum zweiten Mal schießt mir augenblicklich die Röte ins Gesicht.
"Nein, nein. Du sieht nicht schlimm aus."
Schwach lächelnd fährt er sich durch seine Haare und mustert mich dabei. Kurz darauf verschwindet allerdings sein Lächeln wieder schlagartig von seinen Lippen und er spannt seinen Kiefer stark an. Verwundert schaue ich ihm dabei zu. Was hat er auf einmal?
"Aish, mir ist auf einmal wieder so schwindelig..." höre ich ihn undeutlich sagen.
Stimmt ja, Seungri hatte gemeint, dass es ihm wirklich sehr schlecht geht.
"Huh? Setze dich lieber auf die Couch!"
Schnell umgreife ich sein Handgelenk, als er leicht zu schwanken beginnt und ziehe ihn zu dieser. Schwach lässt er sich auf die Couch plumpsen und schließt seine Augen.
Ich kenn ihn zwar nicht, aber er scheint echt nett zu sein. Ihn leiden zu sehen, fällt mir irgendwie schwer. Ich knie mich vor ihm hin und beobachte sein Gesicht. Seine Gesichtszüge sind so unglaublich fein und seine Haut so eben. Murrend senkt er seinen Kopf, immer noch mit den Augen geschlossen und vergräbt seine Hände in seinen Haaren. Ich höre wie sie seine Atmung immer lauter und schneller wird.
"Soll ich jemanden für dich anrufen? Deine Freundin, oder so?" frage ich vorsichtig.
Ich weiß ja nicht mal ob er eine Freundin hat, aber der Gedanke daran ist mir komischerweise unangenehm. Es dauert eine Weile bis er mir leise antwortet.
"Ich hab keine Freundin. Ich habe auch niemanden, den du für mich anrufen kannst."
Okay, jetzt tut er mir noch mehr Leid. Ich kann ihn unmöglich in diesem Zustand einfach nach Hause schicken. Wie herzlos wäre das denn bitte?
"Du bleibst hier, bei mir. Ich werde mich heute ein bisschen um dich kümmern, so gut wie ich eben kann." schießt es unkontrolliert aus meinem Mund heraus.
Endlich treffen auch mal Jiyong und Ji-yun aufeinander 🙈
Sorry, dass es so lange gedauert hat 😂
Jetzt kann die Story richtig losgehen 😏

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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...