Kapitel 31 - 'Du bist gemein.'

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"Also doch kein Date?" fragt mich Taeyang ziemlich verwirrt.

Ich widme meinem Bruder einen vernichtenden Blick, kann er denn nicht einmal seine Klappe halten. Immer muss er alles herum erzählen und dann auch noch falsch.

"Natürlich ist das kein Date. Ji-Hu ist mein bester Freund. Seungri dichtet sich einfach wieder die absurdesten Sachen zusammen."

Der Genannte verdreht seine Augen. Ich bin mir sicher, dass er mir immer noch nicht glaubt. Er ist in dieser Hinsicht, wirklich ein hoffnungsloser Fall.

"Wie auch immer. Wollte er dich nicht bald abholen?" fragt mein Bruder beiläufig.

Mein Blick schellt zu der Uhr, die gegenüber an der Wand hängt. Meine Augen weiten sich und ich ziehe einen scharfen Luftstoß ein.

"Ah, oh verdammt." murmele ich aufgebracht, springe von der Couch auf und stürme in das Badezimmer.

Schnell kämme ich nochmal meine Haare durch und frische mein Make Up auf. So schnell wie möglich schlüpfe ich in meine bequemen Sneaker und ziehe mir meine schwarze Bomberjacke an. Ich schnappe mir noch meine Tasche und stürme wieder ins Wohnzimmer.

"Wow, das ging-... uhm... echt schnell." staunt Daesung beeindruckt.

Lachend nickt Seungri, während ich kurz zu Jiyong schaue. Er schaut mich ebenfalls an, meidet allerdings sofort meinen Blick, als sich unsere Augen treffen. Ich frage mich wirklich, was auf einmal sein Problem ist.

Das Summen der Klingel ertönt und ich verabschiede mich schnell von den Jungs. Der Rotschopf ignoriert mich jedoch immer noch.

Soll er doch.

"Bleibe nicht zu lange weg. Du weißt, du hast morgen Schule." ruft mir mein Bruder hinterher.

"Ja!" antworte ich brav und öffne die Haustür.

Ein breit grinsender Ji-Hu steht vor mir und zieht mich sofort in seine Arme.

"Na Ji-yun, alles klar?" begrüßt er mich sanft.

Eine kurze Zeit umarmt er mich noch, bis er sich wieder von mir löst.

"Bei mir ist alles klar und bei dir?" erwidere ich ebenfalls lächelnd.

"Mir geht's gut. Na komm, wir müssen los." meint er gut gelaunt und zieht mich vorsichtig an meinem Handgelenk hinter sich her.

Er ist heute ganz schön motiviert und aufgedreht, irgendwie ist das amüsant.

"Gibt es einen Grund für deine unglaublich gute Laune?" schmunzele ich, als wir uns auf den Weg zum Kino machen.

Mittlerweile hat er mein Handgelenk wieder losgelassen und hat die Hände in seinen Jackentaschen versteckt.

"Ja, könnte man so sagen. Immerhin unternehmen wir endlich, seit einer langen Zeit, mal wieder etwas zusammen." strahlt er und fährt sich durch sein pechschwarzes Haar.

Er hat Recht, wir haben wirklich lange nichts mehr außerhalb der Schule zusammen unternommen. Warum genau weiß ich eigentlich gar nicht, auf jeden Fall ist es echt schade. Aber wir skypen ja oft, immerhin etwas.

Mein Handy gibt den gewöhnten SMS Ton von sich und ich widme meinem besten Freund einen entschuldigenden Blick. Schnell fische ich es aus meiner Tasche und schaue auf das Display. Eine neue Nachricht.

Von Jiyong?

Jiyong: Du hättest mir ruhig sagen können, dass du sozusagen vergeben bist. Dann hätte ich das alles natürlich nicht gemacht.

Ungläubig weite ich meine Augen . Ich bin doch kein bisschen vergeben, wie ist er denn drauf.

Ji-yun: Ich bin, wie schon vorhin öfters gesagt, nicht vergeben. Ji-Hu ist mein bester Freund.

Ein lautes Seufzen des Koreaners neben mir, lässt mich verwundert zu ihm schauen. Demonstrativ streckt er seinen Arm aus und hält mir seine flache Hand hin. Verwundert starre ich diese an und weiß nicht wirklich, was er jetzt von mir will.

"Gib mir dein Handy." fordert er streng.

"Huh?" frage ich entsetzt.

Habe ich das gerade richtig verstanden?

"Heute Abend machen wir etwas zusammen, nur wir beide. Ich will nicht, dass du dauernd abgelenkt bist. Bitte."

Er setzt ein warmes Lächeln auf seine Lippen und schaut mich bittend an. Wenn er schon so nett fragt, will ich ihm nicht widersprechen. Murrend lege ich ihm mein Smartphone in seine Hand, woraufhin er es schnell, triumphierend grinsend, in seiner Jackentasche verschwinden lässt.

"Du bist gemein." schmolle ich gespielt beleidigt.

Herzhaft lacht er und legt seinen Arm um meine Schulter.

"Damit musst du wohl leben, Ji-yun."

Nun muss ich ebenfalls etwas lachen und schüttele dabei meinen Kopf. Er zieht mich etwas näher zu sich heran und somit begeben wir uns weiter auf den Weg ins Kino.

Vielleicht ist es wirklich mal ganz gut, für einen Abend das Handy komplett wegzulassen und sich einfach auf die andere Person, mit der man unterwegs ist, zu fokussieren.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt