"Nein, du darfst ihm nicht glauben. Er ist ein Lügner. Er tut dir nicht gut!" schreie ich den Fernseher aufgebracht an.
Seitdem Seungri weg ist, schaue ich höchst konzentriert ein K-Drama und fiebere voll und ganz mit.
"Das kann doch wohl nicht wahr sein..." stöhne ich und lege meine Hand auf die Stirn, als sich die Hauptperson dazu entschieden hat, ihm zu glauben und zu verzeihen.
Wie kann man nur so naiv sein.
Da blinzelt dieser Typ ein paar mal mit seinen großen, braunen Rehaugen und sofort wird ihm verziehen...
Zähneknirschend greife ich nach der Fernbedienung und schalte den Fernseher aus.
Genug Drama für heute.
Ich sammele ein paar leere Gläser von dem Wohnzimmertisch ein und verstaue sie sorgfältig in der Spülmaschine. Gerade als ich dabei bin, die Küche etwa auf Vordermann zu bringen, klingelt es. Ich fahre mir durch meine braunen Haare und schlendere zur Haustür.
Eigentlich erwarte ich niemanden.
Ich öffne die Türe einen großen Spalt und weite augenblicklich meine Augen, als ich sehe, wer vor mir steht.
Fassungslos schaue ich ihn an und schlucke schwer.
"Na Ji-yun?" begrüßt er mich breit grinsend.
Mal wieder typisch für ihn.
"Hey Jiyong. Uhm, komme doch rein." murmele ich verwirrt.
Ich trete einen Schritt beiseite, sodass er das Gesagte in die Tat umsetzen kann. Schnell schließe ich die Haustür wieder hinter ihm und widme mich dem Koreaner. Fragend mustere ich ihn und verschränke meine Arme vor der Brust.
"Was machst du hier?" frage ich ihn monoton.
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn wir beide wieder alleine sind. Meistens macht er dann irgendwelche Sachen mit mir, die mich total aus der Bahn werfen.
"Das war doch deine Idee." meint er triumphierend grinsend.
Wie bitte, was?
Verwundert hebe ich meine Augenbrauen an.
"Nicht, dass ich wüsste...?"
Ich nehme meine Arme von der Brust und lasse sie locker neben meinen Körper fallen. GD fährt sich verführerisch durch seine Haare und kommt näher zu mir. Langsam drängt er mich weiter nach hinten bis ich, wie so oft mit ihm in letzter Zeit, mit meinem Rücken gegen die Wand pralle.
Dicht steht er vor mir und schaut mir starr in meine Augen.
"Ich habe dich vermisst und du hast gemeint, ich solle das ändern. Das habe ich jetzt gemacht." haucht er leise.
Sein wärmer Atem prallt gegen meine Lippen. Augenblicklich fangen diese an wie verrückt zu kribbeln und ich unterdrücke mir jegliche Bewegung. Er macht mich so unglaublich nervös.
So nervös, wie noch nie jemand zuvor.
"A-aber hat Big Bang nicht heute T-training?" stottere ich verunsichert.
Ich erinnere mich, dass Seungri heute früh in irgendeiner Weise etwas davon erwähnt hat. In Zeitlupe leckt er sich provokant über seine Unterlippe.
Mein Atem stockt und ich beobachte dieses Geschehen ganz genau.
"Ich bin gerade eben erst wieder gesund, ich darf mich nicht gleich überarbeiten. Die anderen vier haben noch den ganzen restlichen Tag Training, ich allerdings habe jetzt schon frei."
Das ergibt auf jeden Fall Sinn.
Wenn er wieder voll ins Training einsteigen würde, wäre er sicherlich bald wieder krank. Das kann das Entertainment bestimmt nicht gebrauchen, deswegen gehen sie lieber auf Nummer sicher.
"Ich dachte mir, wir verbringen den Tag heute zusammen." führt er sanft fort.
"Wer sagt, dass ich dafür Zeit habe?" erwidere ich leicht arrogant.
Was gibt ihm das Recht, das als selbstverständlich anzusehen. Er hat sich nicht angekündigt und mir auch nicht ansatzweise Bescheid gegeben.
"Für mich hast du immer Zeit, Ji-yun." sagt er leicht schnaufend.
Sein Gesicht kommt meinem noch näher, woraufhin sich unsere Nasenspitzen fast berühren. Nur noch wenige Millimeter trennen sie jeweils voneinander.
Mein ganzer Körper erhitzt sich vor Aufregung.
"Wir gehen zu mir, okay?" flüstert er bestimmend.
Aus Reflex nicke ich. Einerseits da ich ihm sehr wahrscheinlich eh nicht widersprechen kann, wie es scheint. Andererseits da ich sowieso nichts vor habe und ich zugegebenermaßen gerne in seiner Nähe bin.
Auch wenn ich das nicht gerne zugebe...

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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...