Kapitel 68 - 'Der füllt sich ja komplett ab...'

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Seungri's Sicht:

"GD mach mal langsam, trink nicht so viel." versuche ich gegen die unglaublich laute Musik zu brüllen.

Wir, ganz Big Bang, befinden uns gerade in einem total angesagten Club in Seoul. Es ist mittlerweile schon weit nach Mitternacht und einige von uns sind schon etwas angetrunken. Allerdings nur etwas, wir wissen eben wann wir mal eine Pause machen müssen.

GD normalerweise auch, allerdings schlägt er heute um einiges über die Stränge. Keine Ahnung was mit ihm los ist.

"Du bischt nicht meine Mum, okay?" lallt er mir entgegen, kurz danach schüttet er auch schon den nächsten Shot seinen Rachen herunter.

Angeekelt von seinem Verhalten, da ich sowieso nicht wirklich der Fan von Alkohol bin, lege ich meine Stirn in Falten.

"Soll ich dich vielleicht nach Hause bringen?"

Genervt verdreht er seine Augen und er äußert einen gereizten Seufzer.

"Maknae, isch bin älter als du. Kümmere disch um deinen eigenen Kram."

Laut knallt er sein leeres Glas auf die Theke und torkelt schwerfällig weg. Mitten in die Menschenmenge, auf die Tanzfläche.

Kopfschüttelnd blicke ich zu Taeyang, der nur ratlos mit seinen Schultern zuckt.

GD verhält sich in den letzten Tagen so merkwürdig, er ist gar nicht mehr er selbst. Natürlich fällt uns das allen auf, allerdings lässt er nicht mit sich reden.

Das ist wiedermal so typisch für ihn.

"Der füllt sich ja komplett ab..." meint TOP, der brav ein Glas mit Wasser in seiner Hand hält.

"Ich weiß echt nicht, was momentan mit ihm los ist." murmelt Daesung nachdenklich.

"Ich such ihn besser mal, bevor er irgendwelche dummen Sachen anstellt." nuschele ich, woraufhin alle zustimmend nicken.

Denn GD stellt immer Mist an, wenn er betrunken ist.

Wirklich immer.

Manchmal ist es lustig, manchmal ist es traurig.

Es kommt immer ganz drauf an.

Genervt quetsche ich mich an den ganzen verschwitzen, tanzenden Leuten vorbei und suche nach dem Rotschopf.

Wenigstens erkennt man ihn gut an seiner Haarfarbe, immerhin hat die ja echt nicht jeder.

Mein Blick schweift überall entlang, verzweifelt auf der Suche nach meinem Freund. Ich spüre den kräftigen Bass der Musik in meinem Magen und habe das Gefühl, als würden mir gleich meine Trommelfelle von der Lautstärke platzen.

Club's waren einfach noch nie mein Ding und werden es auch nie sein. Ich bereue es jedes Mal, wenn ich einen besuche.

Plötzlich entdecke ich rote Haare in einer dunklen Ecke und laufe zielstrebig in diese Richtung.

Als ich dort ankomme, glaube ich meinen eigenen Augen nicht, als ich GD mit irgendeinem Mädchen auf einer Couch rummachen sehe.

Nicht mal eine Sekunde kann man diesen Jungen aus den Augen verlieren...

Was zur Hölle ist los mit ihm?

So war er doch sonst nie.

Eigentlich hält er nichts von billigen Discoflirts, mit irgendwelchen Flittchen. Ja er war sogar eher immer total dagegen.

Und jetzt sitzt er hier, mit diesem Mädchen halber auf seinem Schoß. Sie betatscht ihn am ganzen Körper, was ihm anscheinend nicht mal etwas ausmacht. Immerhin ist er ja gerade eben damit beschäftigt, seine Zunge in ihren Hals zu stecken.

Ohne viel darüber nachzudenken, umgreife ich seinen Oberarm grob und ziehe in ruckartig von der Couch auf seine Beine, weg von diesem Mädchen.

"Hey, was soll das?!" faucht Jiyong mich an.

Mir kommt eine starke Alkoholfahne entgegen und ich rümpfe meine Nase.

"Was das soll? Ich helfe dir hier gerade, weil du mein Freund bist. Glaub mir, wenn du ansatzweise nüchtern warst und es hier hell wäre, würdest du dieses Mädchen nicht mal mit Handschuhen anfassen." knirsche ich gereizt und ziehe Jiyong geradewegs aus den Club hinaus, ins Freie, an die frische Luft.

"Du kommst jetzt mit zu uns nach Hause, ich lass doch in diesem Zustand auf keinen Fall alleine. Du schläfst jetzt erstmal schön deinen Rausch aus und wir reden morgen, nachdem du dich nach dem Aufwachen zu Tode geschämt hast und mit unglaublich dankbar sein wirst, über die ganze Sache in der letzten Zeit reden. Ich schreib den anderen schnell eine Nachricht, dass wir schon mal gehen. Sie werden das auf jeden Fall verstehen."

Wütend kneift GD seine Augenbrauen zusammen und reißt seinen Arm aus meiner Hand.

"Isch geh nicht zu euch, auf keinen Fall. Lass misch doch einfach in Ruhe, Seungri."

Verzweifelt raufe ich meine blondierten Haare und wünsche mir, dass wir doch nie feiern gegangen wären.

Dann hätte ich dieses Problem, nämlich ein äußerst betrunkener Jiyong, gar nicht und wurde schon längst in meinem kuscheligen Bett schlafen.

"Dann bring ich dich nach Hause. Einverstanden?" schlage ich vor.

Langsam nickt GD, seine Miene wird wieder weicher.

Zu weich.

Seine Haut wird blass.

Zu blass.

"S-s-seungri... Ich- i-ich muss..." stammelt er panisch.

Überfordert versuche ich sein Handeln zu deuten, allerdings ist das echt schwer.

Jiyong stürmt in den nächst gelegen Busch und verschwindet, sodass ich ihn allerdings noch gut sehen kann.

Ich höre ihn, wie er mehrmals stark und laut würgt. Sein ganzer Körper verkrampft sich und er kniet zitternd am Boden.

"... brechen." vollende ich seinen unausgesprochenen Satz seufzend.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt