"Ich hab uns vorhin aus der Stadt Sushi mitgebracht, es ist im Kühlschrank. Kannst du es bitte holen? Dann können wir gemeinsam zu Abend essen." meint Seungri, der gemütlich neben mir auf der Couch sitzt.
Seufzend lasse ich meine Hände, die mein Handy umfassen, in den Schoß fallen.
"Hole du es selber, wenn du Hunger hast. Wie kann man nur so faul sein, also wirklich..."
Irgendetwas leise fluchend, hievt er sich träge von der Couch hoch. Amüsiert schaue ich ihm dabei zu und tue mir echt schwer dabei, nicht laut loszulachen. Das sollte ich jedoch echt nicht machen, sonst ist er wieder beleidigt. Er kann echt extrem launisch sein.
Er schlürft in die Küche und ich richte meinen Blick wieder auf mein Handy.
Taeyang: Bin in einer Stunde da, freue mich schon.
Etwas nervös kaue ich auf meiner Unterlippe. Ich habe keine Ahnung, was mich heute Abend erwarten wird. Außerdem muss ich Seungri immer noch beichten, dass ich mich heute Abend mit Taeyang treffe. Ich hoffe einfach, dass er nicht wieder eine totale Szene abliefert.
"Hier bin ich wieder." höre ich Seungri, um einiges besser gelaunt als vorhin, hinter mir rufen.
Schnell lege ich mein Handy auf den Couchtisch vor mir und richte meine Blick zu ihm.
"Na endlich." necke ich ihn grinsend.
Ebenfalls grinsend schüttelt er seinen Kopf und reicht mir einen Teller mit Sushi.
Die Beziehung zwischen meinem Bruder und mir hat sich in der Zeit, in der ich bei ihm wohne, erstaunlicher Weise deutlich verbessert. Wir verstehen uns wirklich gut und haben viel Spaß miteinander. So gut wie momentan, habe ich mich mit ihm noch nie verstanden, das freut mich echt total.
"Das schmeckt so göttlich." schmatzt der Blondhaarige neben mir.
Mit vollem Mund nickt er kauend zu meinem Teller, um mir zu sagen, dass ich das Sushi probieren soll. Kichernd nehme ich die Stäbchen in meine Hände und stecke mir einen Sushi in den Mund. Ich weite beim Kauen leicht meine Augen und schaue meinen Bruder erstaunt an.
"Aigo, das ist ja wirklich göttlich."
Lachend nickt er und schluckt.
"Sage ich doch."
"Omo, ich platze gleich. Das war so gut." murmele ich und lege meine Hand auf meinen vollen Bauch.
Zufrieden lächelnd nickt Seungri.
"Ich auch. Ich werde heute Abend diese Couch auf keinen Fall mehr verlassen."
Ich werfe einen Blick auf mein Handy und muss feststellen, dass es schon 19:50 Uhr ist. Bald kommt also Taeyang.
"Ich aber schon, deswegen mache ich mich mal langsam fertig." erkläre ich meinem Bruder unsicher und stehe von der Couch auf.
Schnell husche ich in mein Zimmer und spüre deutlich, den verwunderten Blick meines Bruders in meinem Rücken.
Auf der Eisbahn könnte es relativ kalt werden, deswegen tausche ich mein T-Shirt durch ein dickes weißes Sweatshirt aus. Ich schlüpfe in meine schwarzen Boots und streife mir meine Winterjacke im Tarnmuster über. Zur Sicherheit stecke ich mir noch schlichte und dünne Handschuhe in meine Jackentasche, falls ich sie auf der Eisbahn anziehen möchte.
Ich kämme meine braunen Haare, um danach eine schwarze Mütze auf meinen Kopf zu setzen. Mein schon vorhandenes Make-Up erneuere ich nicht nochmal extra, immerhin ist es nur Taeyang. Ich will ihn ja nicht beindruckend, oder so.
Fertig angezogen und somit warm eingepackt schlendere ich wieder zurück ins Wohnzimmer. Mein Bruder dreht sich auf der Couch sitzend zu mir um und mustert mich verwirrt.
"1. Wo willst du hin? Ich dachte wir schauen einfach noch ein bisschen gemeinsam Fernsehen und machen nichts mehr. 2. Habe ich irgendwie was verpasst und in Seoul ist die Eiszeit ausgebrochen?"
Ich schüttele langsam meinen Kopf und schlucke schwer.
"Ich gehe auf die Eisbahn, deswegen die dicken Klamotten."
"Ach so, dann ist das verständlich. Mit wem? Ji-Hu?" fragt er, mit seinem üblichen dreckigen Grinsen, wenn es um dieses Thema geht.
Augenrollend schüttele ich wieder meinen Kopf.
"Nicht? Dann mit Freundinnen?" harkt er weiter nach.
Sein Grinsen ist wieder verschwunden und er schaut mich konzentriert an.
"Nein, auch nicht." murmele ich und laufe zu unserer Haustür.
Ich glaube, ich warte lieber vor der Tür auf den Pinkhaarigen. Das wird besser sein.
"Yah, warte. Sage mir mit wem!" ruft mein Bruder empört und springt von der Couch auf.
Gerade als ich meine Hand an die Türklinke setze, ist mein Bruder schon bei mir angekommen und stellt sich, mir den Weg versperrend, vor die Tür.
"Uhm, Seungri? Kannst du mich irgendwie mal durchlassen?" zicke ich ihn an.
Er kneift seine Augen fest zusammen und rührt sich kein Stück.
"Sage mir, mit wem du dich treffen willst!" fordert er streng.
Ich blase meine Backen auf und beiße dabei meine Zähne fest aufeinander. Manchmal übertreibt er wirklich mit seiner Rolle, als großer Bruder.
Klar, er meint es nur gut.
Trotzdem ist er etwas zu fürsorglich, meiner Meinung nach. Wäre ich minderjährig könnte ich das ja auch verstehen, aber ich bin immerhin schon praktisch erwachsen.
"Wenn ich es dir sage, versprichst du mir dann, dass du mich trotzdem gehen lässt und nicht ausrasten wirst." nuschele ich ruhig.
Verwundert hebt er seine Augenbrauen und fokussiert mich mit seinen dunklen Augen.
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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...