Kapitel 38 - 'Danke Ji-yun.'

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"Also, wie hat dir der Abend mit mir gefallen?" fragt mich Taeyang hoffnungsvoll, als wir vor meiner Haustür stehen.

Eine ganze Weile haben wir noch zusammen Zeit auf der Eisbahn verbracht. Zwar war ich immer noch etwas tollpatschig und langsam, aber ihm schien das nichts auszumachen.

Ganz im Gegenteil, es amüsierte ihn sogar regelrecht.

Ein paar Mal musste er mich nochmal auffangen und bewahrte mir dadurch, reichlich blaue Flecken.

"Überraschenderweise war es echt schön, ich hatte heute viel Spaß." antworte ich ihm ehrlich.

Ich muss zugegeben, ich habe mich komplett in Taeyang getäuscht. Ich musste ihn einfach etwas besser kennenlernen, um das herauszufinden. Er ist kein selbstverliebter Idiot, so wie ich es vielleicht für möglich gehalten habe.

Okay, selbstverliebt vielleicht schon ein bisschen.

Er ist ein offener, herzlicher, sympathischer, netter und lustiger Mensch. Für meine zuvor reichlichen Vorurteile ihm gegenüber, schäme ich mich nun sogar etwas.

"Das freut mich, wirklich. Ich hoffe, ich konnte dich etwas von mir überzeugen." murmelt er und lächelt leicht.

Diesmal kann ich mir sogar zu hundert Prozent sicher sein, dass er lächelt. Denn seinen Mundschutz, trägt er schon seit der Fahrt nach Hause nicht mehr.

"Ja, konntest du." schmunzele ich und nickt leicht.

"Na dann, wir sehen uns. Bis bald."

Er zieht mich an seine Brust und schlingt seine Arme um mich. Etwas überrumpelt von dieser Umarmung, kichere ich und erwidere diese leicht. Als ich versuche, mich nach einer gewissen Zeit, aus dieser wieder zu befreien, verstärkt er seinen Griff um mich allerdings.

"Nah, noch kurz." murmelt er amüsiert in meine Halsbeuge.

Lachend lasse ich das allerdings nicht zu und drücke mich noch etwas fester als vorher, von ihm weg. Zu meinem Glück gelingt das auch und er nimmt schmollend seine Arme von mir.

"Höre auf so zu schauen, Pabo." grinse ich ihn schief an.

Empört schnappt er nach Luft.

"PABO?" wiederholt er mich.

Habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen?

Das muss ich mir auf jeden Fall merken. Lachend halte ich meine Hand vor den Mund und nicke. Der Pinkhaarige greift nach meiner Hand, um diese von meinem Gesicht wieder wegzunehmen. Nachdem er das gemacht hat, lässt er sie allerdings, zu meiner Erleichterung, sofort wieder los. Verwirrt mustere ich ihn, wegen dieser Tat.

"Verstecke dein Lächeln nicht, es ist viel zu schön, um nicht gesehen zu werden." sagt er ernst.

Wow, mit sowas hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.

Den ganzen Abend hat er mir keine Komplimente gemacht, oder sonstiges. Das überrascht mich jetzt schon ein bisschen.

"Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder." verabschiedet er sich nun wirklich.

Kurz darauf setzt er sich in sein Auto und fährt weg. Sprachlos schaue ich ihm hinterer. Ein paar Minuten stehe ich noch so vor der Tür und schaue seinem Wagen hinterher, bis ich die Wohnungstür öffne und in die Wohnung hineingehe.

Augenblicklich kommt mein Bruder vom Wohnzimmer auf mich zugestürmt und mustert mich mit seinem Blick von oben nach unten.

"Wie ist es gelaufen? Hast du dich auf der Eisbahn irgendwie verletzt? War Taeyang zu aufdringlich? War es wirklich nur freundschaftlich zwischen euch? Hattet ihr irgendwie zu innigen Körperkontakt? Hat er dich auf etwas zu privates oder unangenehmes angesprochen? Hat er irgendwas bei dir versucht?" überhäuft er mich mit Fragen.

Fassungslos weite ich meine Augen und starre ihn an.

Ist das gerade sein Ernst?

Man kann es auch wirklich übertreiben. Locker streife ich meine Schuhe von den Füßen, entledige mich meiner Jacke und hänge sie an der Kommode auf.

"Es war sehr schön, allerdings kann ich dich beruhigen, es ist, wie ich es dir versprochen habe, rein gar nichts zwischen uns gelaufen. Er hat es auch erst gar nicht versucht, ich verstehe wirklich nicht, wieso du dir solche Sorgen gemacht hast. Er ist doch echt nett."

Erleichtert atmet Seungri aus. Er fährt sich durch seine blondierten Haare und nickt leicht.

"Du wirst schon noch merken, was ich damit meine, ist ja jetzt auch egal. Hauptsache es war alles nur freundschaftlich heute."

Grübelnd schaue ich ihn an und nicke. Wie er wohl reagieren würde, wenn er wüsste, was schon zwischen mir und GD abgelaufen ist. Klar, theoretisch war da ja noch nichts großartiges, aber ich denke meinem Bruder wird das schon ausreichen, um auszuflippen.

"Ja, das war es."

"Ich gehe dann mal schlafen, bin echt müde. Gute Nacht." erklärt er mir schwach lächelnd.

"Mache das, schlafe gut."

Seufzend begeben Seungri und ich in jeweils unser eigenes Zimmer und ich lasse mich mit dem Rücken auf mein Bett fallen. Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und entsperre es.

Ich habe tatsächlich kein einziges Mal heute, während dem Treffen mit Taeyang, auf mein Handy geschaut. Das heißt wirklich etwas, wenn man nicht das Bedürfnis hat, auf sein Handy zu schauen. Von ihm habe ich sogar eine Nachricht, vor nur wenigen Minuten.

Taeyang: Es war wirklich schön heute und ich bin sehr erleichtert, dass du mich jetzt hoffentlich mit etwas anderen Augen siehst.

Lächelnd tippe ich eine Antwort.

Ji-yun: Der Tag war wirklich schön und das mache ich, keine Sorge.

Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ihn das so Gedanken gemacht hat, dass ich ihn nicht wirklich leiden konnte. Ich dachte einem Typen wie ihm, wäre so etwas egal. Aber ich habe ihn anscheinend wirklich komplett falsch eingeschätzt.

Als ich jedoch sehe, wer mir heute noch geschrieben hat, richte ich mich augenblicklich kerzengrade in meinem Bett auf.

G-Dragon.

Nervös klicke ich auf seinen Chat und lese die Nachricht.

Jiyong: Morgen muss ich wieder zur Arbeit, du hattest tatsächlich Recht. Die paar Tage Ruhe habe ich wirklich gebraucht, vor allem mein Körper. Danke Ji-yun.

Schluckend streife ich mir meine, nach vorne gefallenen Haare, aus dem Gesicht.

Ji-yun: Gern geschehen.

Antworte ich ihm grinsend.

Annyeong, i'm G to the D.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt