Nachdem wir uns, während wir gegessen haben, besser kennengelernt haben, melde ich mich freiwillig um das dreckige Geschirr abzuräumen. Ich bekomme einen verwunderten Blick von meinem Bruder, was verständlich ist, da ich normalerweise der faulste Mensch auf Erden bin.
Allerdings werde ich gerade von Taeyang und TOP nur so mit Fragen und Blicken durchlöchert und ich möchte davon einfach mal kurz eine kleine Auszeit haben. Rasch sammele ich die benutzten Teller, das Besteck und die Gläser ein und laufe mit diesen übereinander gestapelt in die Küche.
"Warte Ji-yun, ich helfe dir." ertönt Taeyang's raue Stimme hinter mir.
Leise stöhnend beiße ich meine Zähne fest aufeinander und schließe meine Augen. Ich wollte doch einfach nur einmal kurz alleine sein. Gerade als Taeyang ebenfalls in der Küche angekommen ist, öffne ich meine Augen wieder. Sanft lächelnd blickt er mich an. Ein paar seiner pinken Haare, die am Anfang des Abend alle ordentlich nach hinten gestylt waren, hängen ihm nun auf seiner Stirn.
"Wie findest du uns?" fragt er mich.
Da ist aber jemand direkt. Verwirrt von seiner Frage widme ich mich konzentriert dem Geschirr, dass ich sorgfältig in die Spülmaschine einräume.
"Kann ich jetzt noch nicht sagen, ich kenne euch dafür viel zu kurz."
Ich kann förmlich spüren, dass das nicht die Antwort ist, die er sich erwünscht hat.
"Aber wie ist dein erster Eindruck von uns." fügt er etwas ungeduldig hinzu.
"Ganz gut, denke ich. Jedoch könnte sich dieser rasant wieder verschlechtern, wenn du dein Versprechen weiterhin nicht einhältst und nur dumm rumstehst, anstatt mir zu helfen."
Überrascht hebt er seine Augenbrauen und mustert mich. Anscheinend habe ich ihn aus seinem Konzept gebracht. Jedoch schleicht sich sofort wieder sein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen.
"Man merkt, dass du die Schwester von Seungri bist."
Endlich macht er es mir gleich und nimmt einen Teller, um ihn kurz darauf in die Spülmaschine zu tun. Er macht das so unglaublich langsam, dass ich Angst habe, dass er gleich einschläft. Wirklich motiviert kann man das nicht nennen. Wieso hat er dann freiwillig seine Hilfe angeboten? Seinen vorherigen Kommentar ignoriere ich einfach und schließe die gefüllte Spülmaschine.
"Wie alt bist du eigentlich?"
"19, ich gehe also immer noch zur Schule."
Zufrieden nickt er und grinst mich noch breiter an, als zuvor. Fragend widme ich ihm meinen Blick.
"Du bist volljährig!" meint er schon fast triumphierend.
"Ja, das ist mir bewusst. Wie alt bist du?"
Er braucht eine Weile um mitzubekommen, dass ich ihm eine Frage gestellt habe. Langsam scheint er mir echt komisch drauf zu sein. Ich habe doch gesagt, wer mit Seungri freiwillig befreundet ist, muss einen an der Waffel haben.
"24."
Also ungefährt so alt wie mein Bruder. Wie alt war er nochmal? 22, denke ich.
(Das Alter von den jeweiligen Personen ist komplett erfunden, also nicht wundern ☺️)
"Sag mal Ji-yun, hast du momentan einen Freund? Also, befindest du dich in einer Beziehung, oder so etwas ähnlichem?" flüstert er so leise, dass ich es beinahe nicht gehört hätte.
Geschockt starre ich ihn an, während er sich peinlich berührt durch die Haare fährt.
"Du... du.. ehm.. musst natürlich diese Frage nicht beantworten ,wenn du nicht möchtest, ich meine, sie ist schon sehr privat."
Wieso ist er auf einmal so unsicher? Die ganze Zeit war er doch so selbstbewusst und irgendwie siegessicher.
"Passt schon. Ich bin single und habe momentan keinen Freund. Lass uns wieder zu den anderen gehen, sie warten bestimmt schon auf uns." erkläre ich ihm schulterzuckend.
Kurz zögert er, stimmt dann allerdings letztendlich meinem Vorschlag zu. Ganz ehrlich, ich will einfach so schnell wie möglich aus dieser unangenehmen Situation entfliehen. Da will man einfach nur kurz seine Ruhe haben und dann folgt Taeyang mir und stellt mir solche Fragen. Lieber flüchte ich wieder schnell zu Seungri, bei ihm fühle ich mich bestimmt sofort etwas besser.
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Annyeong, i'm G to the D.
FanfictionJi-yun hat Mist gebaut. Ordentlichen Mist. Deswegen wurde sie von ihren Eltern rausgeschmissen und sitzt jetzt auf der Straße. Zu wem soll sie gehen? Sie kennt nicht wirklich viele Leute in Seoul. Einzig und alleine fällt ihr, ihr großer Bruder ein...