Die Hoffnung stirbt zuletzt!

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***Daniels Sicht***

Als ich aufwachte tat mir, so wie auch gestern schon, alles weh. Ich versuchte mich zu strecken, aber es ging nicht. Erst jetzt bemerkte ich, dass 2 Arme um mich geschlungen waren. Wo kamen sie her? Da erinnerte ich mich wieder.

Tyler. Er war von den Männern auf den Boden gedrückt worden. Er hatte mich verteidigt.

Er war schon immer der Starke, dieses Mal nicht stark genug. Unsere Mama hatte früher schon immer gesagt, dass ich der Schwächere von uns war. Ich hatte nach unserer Geburt noch 3 Wochen im Krankenhaus bleiben müssen, da ich zu schwach war. Ich hätte es sonst nicht überlebt. Deswegen war ich auch zusammengebrochen, mein angeborener Herzfehler war Schuld.

Ich drehte meinen Kopf um sehen zu können in wessen Armen ich da lag und blickte in das Gesicht meines Zwillings. Seine Augen waren geschlossen, doch er sah nicht, wie Andere, entspannt aus, sondern sehr besorgt und hatte seine Nase kraus gezogen. Nun sah ich mich auch im restlichen Raum um, da wir alles Andere als bequem lagen. Es waren noch 3 andere Jungen im Raum. Sie schienen älter als wir zu sein. Es waren alle wach und sie beobachteten mich genau.

"Wer seid ihr?" fragte ich.

"Ich bin Ruben. Das ist Andy und das Sven." sagte der wohl Älteste von ihnen und zeigte immer auf die jeweilige Person. Ich nickte nur.

"Wie lange seid ihr schon hier?" War meine nächste Frage.

"Setzen wir uns doch einfach in eine Runde und dann erzählt jeder ein bisschen über sich. Natürlich nur so viel er möchte." schlug Sven vor und wir alle nickten zustimmend.

Langsam und vorsichtig löste ich mich von Tyler, der seinen Griff daraufhin schraubstockartig verstärkte, seine Augenbrauen zusammenzog und schlagartig die Lider öffnete.

Ich erschrak etwas, doch Tyler beachtete das nicht, setzte sich auf, sah sich um, anscheinend nach Gefahren suchend, und ließ mich letztendlich los. Sein Blick fixierte die Anderen, die nun langsam zu uns robbten und mit uns einen Kreis bildeten.

Andy, ein blonder, braunäugiger Junge, räusperte sich und zog somit unsere Aufmerksamkeit auf sich. "Ich bin Andy, bin 20 Jahre alt und schon 1 Jahr hier. Da man uns alle entführt hat, brauche ich dazu ja nichts Näheres sagen. Mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter hat uns verlassen als ich 15 war. Es hat mich also niemand gesucht." Eine Träne rann ihm über die Wange, woraufhin der schmächtigere Junge mit rotbraunen Haaren und grünen Augen, Sven, ihm beruhigend über den Rücken strich.

"Ich bin Sven, 19. Ich bin erst seit ein paar Tagen hier. Ich hatte eigentlich ein super Leben. Ich war beliebt, gut in der Schule, hatte viele Freunde und meine Eltern waren etwas überführsorglich. Ich hatte Streit mit meinem Freund und bin rausgelaufen, dann haben sie mich geschnappt." machte er für Andy weiter.

"Ich bin 21 und seit 3 Jahren hier. Mein Leben war duchschnittlich. Nicht das Beste, aber es gibt viel schlimmeres." Ruben, ein schwarzhaariger, blauäugiger Junge, machte eine kurze Pause und sah traurig zu Tyler, bevor er weitersprach. Was wusste er was ich nicht wusste? "Ich habe mich früher immer über mein Leben beschwert, doch jetzt bereue ich es. Jedem Neuen der in diese Hölle kommt, versuche ich zu helfen, aber naja. Man kann ja doch nichts machen, außer das es für einen selbst schlimmer wird. Ich bin froh das wir Tyler haben. Danke." Alle sahen nun Tyler an. Dankend, doch ich verwirrt. Was hatte das zu bedeuten?

Es sprach länger niemand, bis ich diese unangenehme Stille und meine eigene Neugierde nicht mehr aushielt und zu sprechen begann. "Ich bin Daniel. Ich verstehe das nicht ganz. Was hat Tyler denn gemacht?"

Erst nach kurzem Zögern und vermehrten Blicken Richtung Tyler antwortete mir Ruben bedrückt. "Tyler beschützt uns. Jeden von uns. Dadurch muss er aber selber so viel aushalten." Es entstand eine kleine Pause und Andy führte die Erzählung weiter. "Er hat aufgehört zu reden. Das gestern war das erste Mal seit unserer Zeit. Wir wissen nicht wie lange er schon hier ist und seit wann genau er stumm ist."

Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt