***Fynn***
Ich spürte wie ich hochgehoben wurde. Mein Unterbewusstsein registrierte die Wärme des anderen Körpers, der mich kurzzeitig an sich presste. Mir wurden warme feuchte Lippen auf die Stirn gepresst und "Sag ihm von mir, dass es mir leid tut." zugeflüstert. Der Körper entfernte sich wieder von mir und somit ging auch die wohlige Wärme, die er mir gespendet hatte. Er setzte mich auf etwas ab, dann verschwand der Körper ganz von mir.
Langsam öffnete ich erschöpft und blinzelnd, wegen des blendenden Lichts, meine Augen und sah noch, wie Tyler aus dem Raum verschwand. Ich sah nur sein halbes Gesicht, doch ich erkannte, dass er bleich war und alles andere als gut aussah. Ich beugte mich zu meinem Bruder und flüsterte ihm zu, das ich mal nachsehen würde. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, erhob mich und ging leise und vorsichtig aus dem Raum. Auf dem Flur war niemand mehr zu sehen. Wo war hingegangen? Sollte ich ihm folgen? Nicht das er irgendwo zusammenbrach!
Ich machte mich auf den Weg, um ihn suchen zu gehen, denn ich konnte ihn so einfach nicht allein lassen. Das Krankenhaus war wie ausgestorben und ich wusste nicht wo ich nach ihm suchen sollte. Ich irrte in den Gängen umher, auf derSuche nach einer Krankenschwester oder einem Arzt. Nach langem Suchen fand ich auch endlich jemanden und fragte, ob dieser Tyler gesehen hatte, doch erverneinte und schien es sehr eilig zuhaben, weshalb ich ohn nicht länger aufhielt, als nötig. Als ich dann das Schild zu den Toiletten sah, ging ich hinein, um nachzusehen ob er vielleicht hatte brechen müssen.
Ich klopfte an die einzelnen Kabienen, in der Hoffnung, Tyler hinter einer zu entdecken. Auf einmal hörte ich ein Seufzen und machte mich hoffnungsfroh in diese Richtung auf. "Tyler?" rief ich leise nach ihm. Keine Antwort. Totenstille. Je näher ich der einen Kabiene kam, desto lauter hörte icheinen Atem. Er war verstärkt und ging unregelmäßig. Langsam bekam ich echt Angst! Was war hier los? War das überhaupt Tyler oder doch irgendein Psychopath? Ich hatte eindeutig zu viele Horrorfilme mit Leon geguckt! Langsam trat ich immer näher an die Kabiene aus der das Atmen nun schon zwanghaft röchelnd erklang. Ich machte mir ernsthafte Sorgen, das etwas passiert sein könnte! So klang kein normales Atmen! Als ich um die Ecke trat und nun das Innere der Kabiene ausmachen konnte, erschrak ich. Ich konnte mich nicht rühren, nicht einen Millimeter, während ich voller Schock auf die Szenerie vor mir starrte. Wieso? Wieso musste ich ihn so finden? Ich war doch erst 11! Wie konnte es so weit kommen? Ich wusste, dass ich sowieso nicht seine ganze geschichte kannte, wenn nicht sogar nichtmal die Hälfte, doch ich dachte nicht, dass er zu so etwas in der Lage wäre.
Der feste Freund meines Bruders lag vor mir. Sein vorhin schon bleiches Gesicht jetzt kalkweiß, bewusstlos auf dem Boden liegend neben der Toilette sah ich ihn vor mir. In seiner einen Hand lag ein Messer, woher er das hatte war mir unklar, und das andere Handgelenk aufgeschnitten. Der Schnitt ging tief und das Blut floss wie Wasser einen Wasserfall, seinen Arm hinab zu Boden. Dort lag er. Fast verblutet...
***Nikolas***
Ein dumpfer Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus. Nach und nach fing mein ganzer Körper an weh zu tun. Wie tausend Nadeln konzentrierte sich der Schmerz nun in meinemBein und meinem Kopf. Was war geschehen?
Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern, doch dadurch wurden nur die Kopfschmerzen schlimmer. Ich gab es nicht auf, denn ich wusste, es musste mit Tyler zu tun haben und für ihn würde ich nun mal durch die Hölle gehen. Es fühlte sich so an, als würde ich das gerade tatsächlich tun, doch ich wusste, er musste schon um einiges schlimmere Situationen und Schmerzen durchstehen. Langsam setzten sich die Puzzelteile wieder zusammen und ein Bild erstand vor meinem inneren Auge und es gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht! Der Unfall.... wie bei Mom, Dad und meiner kleinen Prinzessin. Wie schrecklich ich sie doch vermisste. Aber jetzt ging es um meinen Schatz. Ging es ihm gut? So gut es ging drehte ich meinen Hals, um zu checken, ob jemand hier war, doch ich war allein. Niemand war hier. Niemand.
Hatten sie mich vergessen? Waren sie überhaupt hier gewesen? Fynn und Tyler? Oder war... nein! Das durfte nicht sein! Bitte nicht! Gott tu mir das nicht an! Nicht auf die selbe Weise wie Mom, Dad und ... . Bitte alles nur nicht das! Ich würde es ertragen, wenn Tyler im Koma läge, wenn ihm etwas amputiert hatte werden müssen, selbst wenn er mich vergessen hatte, doch ich könnte niemals seinen Tod verkraften. Am wenigsten, wenn er genauso starb wie sie.
Alles nur nicht das! Alles nur nicht das! Das Piepen neben mir, von einem der Monitore, nahm zu und auf einmal hörte ich hektische Rufe näher kommen. Was war jetzt los? Ich verfiel mehrund mehr in Panik. War etwas mit Tyker? Ich musste zu ihm, sehen, dass es ihm gut ging! Mein Herz zog sich zusammen und schlug aus Panik mindestens doppelt so schnell wie normal. Außerdem ging es unregelmäßig. Die Rufe und das Fußgetrampel kam näher, bis 3 Ärzte in mein Zimmer gestürzt kamen. Siesahen sehr hektisch aus, währendich mich aufrichtete, um zu Tyler zu gehen. Ich mussteihn jetzt sehen! Heil, muter und wohlauf. Sonst würde ich durchdrehen! Soviel war sicher.
Die aufgeregten Ärzte versuchten mich zuberuhigen und wieder auf die Liege zz verfrachten, doch ich wollte zu Tyler! Aufeinmal durchfuhr mich ein Stich im Arm und ich wurde augenblicklich ruhiger. Die hatten mir ensthaft Beruhigungsmittel gespritzt! Was fiel denen ein! Ich eollte ihn sehen! Jetzt!
So. Es geht wieder weiter. Eine Leserin *hust* Isabells_stories *hust* hat mich gebeten einen 2. Teil zu schreiben. Zwar nicht mit Tyler und Nikolas, aber Fynn und Leon. Was haltet ihr davon? Wollt ihr das auch oder sagt ihr, dass ihr darauf verzichten könnt. Würde mich sehr freuen, wenn ihr mirdas sagt. Dieser würde dann rauskommen, wenn ich mit dieser Geschichte fertig bin.das könnte nicht mehr allzuuuuu lange dauern... sie würde dann etwa drei jahre nach dieser hier spielen, wo Fynn also 14 ist. Ich freue mich über jede Antwort!
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Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*
Teen FictionMit 6 Jahren wurde ich aus meiner kindlichen Realität gerissen und sah eine der schrecklichsten Seiten des Lebens. Dies war mein neues Leben, mein Leben auf dem Sklavenmarkt. Der Kampf ums Überleben fristete mein Dasein 11 lange Jahre lang und mit d...