***Tyler***
"Schöner hätte es nicht sein können, denn es zählt nicht wo oder wann, sondern nur wer!" sagte er liebevoll, wobei seine topasfarbenen Augen zu strahlen schienen. Er beugte sich erneut zu mir runter und küsste meinen Hals, woraufhin sich sofort eine Gänsehaut dort bildete. Seine sanften vollen weichen Lippen, welche Dinge in mir auslösen konnten, die ich noch nie gespürt hatte. Was das alles war, das ich fühlte, wusste ich nicht.
Viel zu schnell löste er seine wundervollen Lippen wieder von meinem Hals und sah mir einfach in die Augen. Wieder versank ich in den endlosen Tiefen seiner Topase. Ich konnte nicht anders als zu lächeln, denn ausstrahlend von meinem Hals, an der Stelle, die er geküsst hatte, und von meinem Herzen, dass wieder viel zu schnell schlug, breitete sich eine sanfte wohlige Wärme in meinem Körper aus. Ab wann musste man sich Sorgen machen, einen Herzinfakt zu erleiden?
"Du bist unglaublich!" hauchte ich ihm noch gepresst zu, um dann unsere Lippen wieder zu vereinen. Dieses Mal erwiderte er sofort und es war so unbeschreiblich wie beim Ersten!
Anfangs war der Kuss so sanft, wie eine Feder, doch schnell traute ich mir zu, ihn zu vertiefen. Ich bewegte meine Lippen auf seinen und er stieg sofort in meinen Rhythmus mit ein, als hätten wie dies schon 1000 mal gemacht. Wir schienen in Flammen zu stehen, die uns nicht verletzen konnten, doch das war auch nicht ihre Absicht. Dieser Kuss war sogar noch besser, als der Erste. Es fühlte sich so anders an Nikolas zu küssen, als einen der Werter. Es fühlte sich richtig an!
Wir lösten unsere Lippen schweren Herzens wieder voneinander, da wir leider die Luft zum Atmen brauchten.
Es war schon Juni und dementsprechend echt warm! Ich sah verträumt zum Meer und auch er stieg von mir runter, zog mich dann aber wieder in seine Arme. Kurz musste ich wieder an meinen Engel denken, wie er jetzt in diesem Moment auf uns hinabblickte. Wäre er stolz auf mich? Ich versuchte mich Nikolas zu öffnen, also genau das, was er gewollte hatte. Richtig? Ich lächelte, doch verließ, wie jedes Mal, wenn ich an ihn dachte, eine Träne meinen Augenwinkel.
"Wir sollten langsam auch wieder los, nicht das deine Eltern noch denken, ich hätte dich entführt!" sagte er und meinte es als Scherz, doch das war gerade die falsche Art von Scherzen. Meine Gedanken flogen wieder zum Keller, den ich bis jetzt super verdrängt hatte. Ich fing an zu zittern und vergrub mein Gesicht in meinen Knien.
"Oh scheiße! Tyler! Das tut mir leid. Das wollte ich doch nicht! Bitte!" hörte ich eine dunkle Stimme weiter entfernt. Ich war vollkommen in den Gedanken gefangen. Ich schien wieder im Keller zu sitzen, alles war kalt u mich herum und die anderen waren auch da. Edgar, Josh, Dante und Jack. Es war die Zeit, in der ich mich noch nicht verschlossen hatte.
***Flashback***
Ein Raum, eine Kammer, eingerissene Betonwände umgaben uns. Wir waren nicht angebunden, denn heute war Mittwoch und immer Mittwochs durften wir zueinander, sonst sahen wir uns immer nur von unseren Ringen. Wir alle saßen in einer Ecke und versuchten Dante wieder einigermaßen wieder herzurichten, da er gerade reingebracht worden war. Als wir fertig waren, setzen wir uns im Kreis um ihn, als müssten wir ihn vor neugierigen Blicken schützen.
Langsam rückte ich näher an Jack und kuschelte mich in seine Seite. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. 4 Jahre, war diese Hölle schon mein "Zuhause". Dementsprechend hatte ich seit 4 Jahren die Sonne nicht mehr gesehen. Ich bewunderte Dante, den neuesten von uns, dass er so dunkle Haut hatte. Ich sah aus wie ein Geist. Die Eisentür wurde aufgemacht und Aaron, der neue Werter trat ein. Er kam auf mich zu. "So kleiner. Unterricht!" herrschte er. Seit neuestem hatte er meine Bildung übernommen. Zögernd blickte ich zu Jack auf, der mir aufmunternd zu nickte und mir zuflüsterte: "Du weißt, was zu tun ist! Wir kommen hier schon raus!" Ich stand auf und tapste zu Aaron. Ein letztes Mal sah ich hinter mich und lächelte den anderen zu. Aufmunternde Blicke schenkten mir Hoffnung es wirklich zu schaffen.
Doch ich sollte es nicht schaffen und das wegen niemand anderem, als meinem besten Freund. Mein bester Freund, der zusammen mit den Anderen abhauen konnte, weil alle damit beschäftigt waren mich zu verfolgen. Dann war ich allein. Er hatte mich allein gelassen. Hatte alle Werter hinter mir her gescheucht um selbst zu entkommen. Er hatte mich verraten! E hatte mich verlassen! Er ließ mich allein zurück!"
***Flashback Ende***
Ich hatte angefangen zu schreien. 2 Arme hielten mich fest, schenkten mir Trost. Tief vergrub ich mich in ihnen um Schutz vor diesen Erinnerungen zu erlangen. Ich wollte nicht noch einmal die Strafe erleben. Alles, nur nicht das!
Langsam kam ich wieder zu mir. Meine Schreie verklangen und ich sah auf. Jack! Ich wich zurück, doch es war nicht Jack. Es war Nikolas, der mich in seinen Armen gehalten hatte. "Alles gut. Tyler! Jack ist nicht hier, es ist alles gut." versuchte er mich zu beruhigen und es funktionierte auch.
Ich sah mich um und bemerkte erst jetzt die geschockte Menschenmasse um uns herum. Unwohl versuchte ich aufzustehen, kippte aber wieder um. Nikolas fing mich auf und zog mich zu sich. "Ich bring dich nach Hause." flüsterte er. Wie aus dem nichts hob er mich im Brautstyle hoch und trug mich von den Menschen weg. Ich sog seinen beruhigenden Duft auf. Versuchte wieder etwas runter zu kommen.
Mal wieder ein wenig Drama. ;D
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Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*
Roman pour AdolescentsMit 6 Jahren wurde ich aus meiner kindlichen Realität gerissen und sah eine der schrecklichsten Seiten des Lebens. Dies war mein neues Leben, mein Leben auf dem Sklavenmarkt. Der Kampf ums Überleben fristete mein Dasein 11 lange Jahre lang und mit d...