***Nikolas***
Er sah mir tief in die Augen und sagte dann die Worte, die mein Leben aus den Fugen rissen. "Ich liebe dich auch!" Seine liebevoll glitzernden Augen blickten mich dabei durchdringend an.
Er erwiderte es. Er liebte mich auch. Mein Herz setzte einen Moment aus und schlug dann doppelt so schnell. Das Blut schoss in mein Gesicht und färbte es rosa. Sein liebevoller Blick brannte sich in meine Haut und hinterließ ein kribbelndes Gefühl. Ich konnte nicht länger an mich halten und blendete die Anwesenheit seiner Eltern total aus. Meine Lippen näherten sich den seinen langsam immer mehr und dann endlich trafen sich unsere Münder, verbanden sich zu einem Kuss. Seine vollen weichen zarten Lippen verzauberten mich, trugen mich fort in eine andere Welt und machten mich ebenso süchtig, wie sein unverwechselbarer Geschmack. Der Kuss war der beste in meinem ganzen Leben! Er war nicht stürmisch, sondern sanft und voller Liebe. Ich liebte ihn und er mich und diese Liebe war für uns beide in diesem Kuss mehr als spürbar. Die Luft um uns herum knisterte und mein Körper stand in Flammen.
***
***Tyler***
Ich durfte nach Hause nachdem ich tausend Mal bestätigen musste, nie wieder einen Selbstmordversuch zu wagen. Zwei Wochen war ich in der Klinik gewesen und hatte mich untersuchen lassen müssen. Eins konnte ich nun mit Sicherheit sagen. Das Essen dort war scheußlich! Es hatte keinen Geschmack und von 'mit Liebe gekocht' war es weit entfernt. Meine Eltern hatten mich, so wie Nikolas auch, jeden Tag besucht. Unser Verhältnis hatte sich sehr verbessert und ich hatte wieder etwas Lebensenergie gefasst. Auch Nikolas kam super mit den beiden aus und meine Mutter bezeichnete ihn schon als Schwiegersohn. Er war also herzlich in unsere Familie aufgenommen und integriert. Natürlich hatten meine Eltern auch Fynn wie einen Sohn aufgenommen. Jenny hatte mich auch oft besucht, doch zurzeit ging es ihr wohl nicht so gut. Patrick war wohl nicht so, wie er anfangs gewirkt hatte. Darüber wollte ich mit Jenny auch mal reden. Von Leon und Fynn hatte ich nur gutes gehört und ich hatte mich bei Fynn dafür bedankt, dass er mein Leben gerettet hatte. Die beiden waren weiterhin glücklich zusammen und unterstützten einander, was mich echt froh machte. Sie erinnerten mich oft an Nikolas und mich, wie sie miteinander umgingen und ähnliches. Mein Vater hatte sogar schon ein 'Männergespräch' mit Nikolas und Leon geführt. Es war einfach nur wunderschön!
Wir waren alle zusammen zu Nikolas und Fynn nach Hause gefahren um noch einen schönen Tag zu verbringen. Meine Eltern warteten zu Hause auf mich. Nikolas machte Kaffee für die Älteren, also Jenny, ihn und mich, und Kakao für Fynn und Leon. Während dann die Anderen erzählend im Wohnzimmer saßen, nahm ich Jenny zur Seite um mit ihr über ihre Situation zu reden. Ich nahm sie mit in Nikolas Zimmer und setzte mich auf sein Bett. Sie ließ sich neben mir sinken.
"Was ist los Jenny?" fragte ich einfühlsam. Ihr Blick glitt zu mir und sie sah mich lange mit einem unergründlichen Blick an, bis sie den Mund aufmachte und ihre Augen wässrig wurden. Sofort verstand ich, dass es ein sehr sensibles Thema für sie war und versuchte so einfühlsam und verständnisvoll wie möglich zu sein.
"Patrick ist zurzeit so komisch. Er distanziert sich so. Ich glaube er war nur mit mir zusammen um mit mir zu schlafen." flüsterte sie tränenerstickt. "Also hattet ihr schon Sex?" fragte ich vorsichtshalber nach. Von ihr kam nur ein entkräftetes Nicken. "Ja. Vor etwa einer Woche. Gleich danach hat er sich so merkwürdig verhalten." krächzte sie leise.
Ich nahm sie n den Arm und hielt sie fest. Ich ließ sie an meiner Schulter weinen und versuchte sie aufzumuntern. "Wie genau hat er sich verhalten?" wollte ich noch von ihr wissen und bemerkte, wie sie sich merklich anspannte. "Er meinte er müsse los, hat mir nicht mal einen Kuss gegeben und ist raus gestürmt." Ich sah sofort den Selbstzweifel in ihren Augen. Er hatte ihr das Gefühl vermittelt schlecht gewesen zu sein. Patrick hatte sich wie ein Arschloch verhalten und hatte auf Jennys Gefühlen rumgetrampelt. Er verdiente sie nicht. Das tat er definitiv nicht!
Obwohl ich wusste, dass ich mit dieser Frage womöglich zu weit ging, konnte ich mich nicht davon abhalten, sie zu fragen. "War es dein erstes Mal?" Augenblicklich strömte die angehäufte Tränenflüssigkeit aus ihren Augen und lief über ihre Wangen. Das war Antwort genug. Ich zog sie erneut an meine Brust und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Wusste er es?" bohrte ich weiter nach. Sie nickte an meinen Brustkorb. "Oh Jenny!" flüsterte ich und wiegte sie in meinen Armen. "Ich mach ihn kalt!" setzte ich flüsternd dazu, woraufhin sie kurz in mein T-Shirt lachte. Wenigstens einen kleinen Erfolg hatte ich errungen.
"Ich werde mal mit ihm sprechen und wenn er dann so scheiße ist, trennst du dich von ihm und wir machen ein kleines Ritual, damit du ihn vergisst, ok?" fragte ich sie, da ich wollte, dass er nicht ungeschoren davon kam. Erneut gewann ich einen kleiner Lacher ihrerseits.
"Lass uns dich ein wenig auf hübschen und dann gehen wir wieder runter und vergessen ihn für heute ok?" fragte ich sie und bekam ein kleines gekrächztes "Ok." zurück. Ich drückte sie leicht von mir und sah in ihre Augen. Dann wischte ich ihre Panda Augen etwas weg und lächelte sie an. "Du frischt dein Make-up auf und ich mach etwas mit deinen Haaren. Deal?" Sie lachte kurz auf und bestätigte dann mit einem "Deal!"
Ich führte sie ins Bad und kämmte dort ihr Haare, während sie ihr Make-up auffrischte. Ihre Haare ließ ich offen über ihren Rücken fallen, da ich dies am hübschesten fand. Ihre bunten langen Haare brachten so ihre Augen wunderschön zur Geltung. Sie war schon eine Schönheit! Als ich fertig war, betrachtete ich kurz und pfiff ihr dann zu. Sie lachte und ich sagte: "Du bist wunderschön! Verstecke es nicht und wähle die richtigen Menschen, die es auch erkennen."
Danach gingen wir wieder die Treppe hinab zu den Anderen, doch Fynn war nicht im Wohnzimmer. Leon saß auf der Couch und Nikolas stand am Herd machte Omelette.
Auf einmal war von der Tür ein lauter Ruf von Fynn zu hören. "- tot!" Sofort stürmten wir alle in den Eingangsbereich und was ich da erblickte schockte mich zutiefst.
"Pumpkin." sagte der alles andere als Unbekannte ebenfalls erschrocken und überrascht, während sein Blick auf mir lag. Wie konnte das möglich sein?
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Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*
Teen FictionMit 6 Jahren wurde ich aus meiner kindlichen Realität gerissen und sah eine der schrecklichsten Seiten des Lebens. Dies war mein neues Leben, mein Leben auf dem Sklavenmarkt. Der Kampf ums Überleben fristete mein Dasein 11 lange Jahre lang und mit d...