***Tyler***
Jeden Tag hatten wir uns in den letzten Wochen gesehen. Jeden Tag hatten wir entweder an der Hütte gebaut, mit seinem Bruder und deren Freund abgehangen und irgendwas gemacht, waren ins Kino gegangen, hatten Pizza gegessen, Filme geguckt oder auch einfach nur am Strand gesessen.
Die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten, war witzig unterhaltsam und einfach wunderschön! Ich konnte meine Sorgen und Probleme für kurze Zeit vergessen oder mit ihm darüber reden. Wir waren beide sehr offen und erzählten uns fast alles.
Aufgeregt nahm ich mein Handy und rief Nikolas an. Es tutete mehrmals bis er abnahm und ich seine wunderschöne rauchige Stimme hörte, die mir tief entgegenbrummte. "Hey Nikki! Hast du heute Zeit?" fragte ich, worauf ich ein Lachen von ihm zu hören bekam, welches mein Herz ein Stück schneller schlagen ließ. "Für dich doch immer! Aber ich habe erst heute Abend Zeit. Ich hole dich ab, wenn das ok ist?" fragte er mich, obwohl er sicher wusste, das es mehr als nur ok war. Zwar würde ich gern auch früher schon etwas mit ihm machen, doch ich hatte ja sowieso vor noch zu schreiben und ein wenig trainieren wollte ich auch. Nie wieder sollte mich jemand ohne meine Erlaubnis anfassen!
***
Bevor mich Nikki abholte, der mir noch die genaue Zeit geschrieben hatte, setzte ich mich an den Strand und wünschte, jetzt an der Klippe sein zu können. Ich wollte meinem Engel nahe sein, wollte ihn an meiner Seite. 8 ganze Monate waren vergangen, seit unserem Geburtstag, wo wir uns endlich wiedergesehen hatten. Etwas länger als 4 Monate war nun auch sein Tod her. Es war schwer für mich damit umzugehen, aber ich musste, denn ich wollte mein Versprechen ihm gegenüber halten, außerdem konnte ich meinen Eltern nicht zumuten noch ein Kind zu verlieren. Auch Nikki wollte ich das nicht antun. Er hatte in seinem Leben schon genug verloren!
Langsam stand ich auf und ging wieder zurück. Nikki müsste mich bald abholen! Ich war aufgeregt. Was wir wohl heute wieder machen würden?
Als ich oben beim Haus war, hörte ich schon ein Hupen hinter mir und drehte mich um. Nikolas stand dort mit einer Sonnenbrille neben seinem Auto und grinste mir zu. Er sah so badboymäßig aus, doch ich wusste, dass er im Innern so zuckersüß war. Wie sagte man doch immer so schön? Der Schein trügt!
Inzwischen hatte ich fast keine Hemmungen und Berührungsängste mehr, also rannte ich mit Vollgas auf ihn zu und sprang ihm in die Arme. Er war überrascht, fing mich aber dennoch auf. Meine Arme waren um seinen Hals gelegt und meine Beine um seine Hüfte gewickelt. Seinen Kopf vergrub er lachend in meiner Halsbeuge und ich fing an kleine Küsse auf seinem Nacken zu verteilen. Nikki trug mich um das Auto herum und setzte mich hinein, ging dann wieder auf die andere Seite und setzte sich dort hin. Er ließ das Auto an und schon waren wir auf dem Weg. Nach einer Weile erkannte ich sofort, dass wir zu unserem Strand fuhren, an dem unser kleines Häuschen stand. Ich grinste ihn breit und und auch er wand seinen Blick kurz zu mir, um mir zuzulächeln. Es war einfach perfekt!
***
Als wir angekommen waren ließ er mich aussteigen und wirkte plötzlich so unsicher! Was war denn jetzt mit ihm los? Er nahm lächelnd meine Hand in seine, worauf mir wieder dieses warme Gefühl in den Bauch kam, was die Schmetterlinge zum fliegen brachte, und zog mich zum Strand.
Kurz bevor wir ankamen, drehte er sich zu mir um und sah mir tief in die Augen. "Ich hoffe es gefällt dir. Es ist zwar nicht perfekt, aber ich habe es den ganzen Tag vorbereitet." gestand er mir, drehte sich wieder zum Strand und führte mich zu unserem kleinen Häuschen. Was ich dann sah, haute mich total von den Socken. Plötzlich war ich so glücklich, konnte nichts mehr sagen, sondern stand einfach nur geflasht da. Unsicher sah er mich an und fragte, ob es mir denn nicht gefallen würde, doch ich konnte nicht anders und fiel ihm einfach in die Arme.
In der Hütte standen überall Kerzen, die erleuchtet waren. Um sie herum waren Rosenblätter verteilt. Er hatte sogar gekocht! Sprachlos drückte ich Nikolas einen Kuss auf die Wange. Wir setzten uns und aßen. Ich hatte ja nicht gewusst, dass Nikolas so kochen konnte! Kleine Explosionen stimulierten meinen Gaumen und ich konnte nicht anders als zu Stöhnen. Es war so köstlich!
Nikolas stand auf und kam um den provisorischen Tisch herum, den wir ein paar Tage zuvor aufgestellt hatten. Verdutzt beobachtete ich ihn und wollte auch aufstehen, doch er hielt mich zurück. Er sah mir tief in die Augen und ging vor mir auf die Knie. Was würde das werden?
"Tyler. Wir haben jetzt so viel Zeit miteinander verbracht und ich habe gemerkt, dass du mehr für mich bist, als ein guter Freund. Ich meine schließlich küssen wir und auch und so. Naja auf jeden Fall wollte ich sagen, dass ich mich in dich verliebt habe und dich fragen wollte, ob du mit mir zusammen sein möchtest." Je mehr er sagte, umso leiser wurde er, doch ich verstand ihn.
Was wenn ich es total verkacken würde? Würde ich mit ihm zusammen sein können? Die Hauptsache war doch aber, dass ich es probieren wollte. Ich stand auf, zog ihn auf die Beine und sah ihm in die bunten Augen, in denen ich immer wieder versinken könnte. Pure Angst war in seinem Blick zu sehen. Angst, dass ich nein sagen würde, doch wie könnte ich?
"Ja." sagte ich, streckte mich etwas und küsste ihn. Erst erstarrte er völlig, schien nicht begreifen zu können, was ich gesagt hatte, doch taute er auf und schlang seine Arme um mich und erwiderte meinen Kuss.
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Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*
Teen FictionMit 6 Jahren wurde ich aus meiner kindlichen Realität gerissen und sah eine der schrecklichsten Seiten des Lebens. Dies war mein neues Leben, mein Leben auf dem Sklavenmarkt. Der Kampf ums Überleben fristete mein Dasein 11 lange Jahre lang und mit d...