Zusammen sein?

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***Nikolas***

Sonntag. Den ganzen Morgen hingen meine Gedanken an dem gestrigen Tag. Wieso benahm er sich so seltsam? Er war ein Wunder, keine Frage! Ich ihn verstand nicht. Was auch immer in seiner Vergangenheit passiert war, es musste sehr schlimm gewesen sein.

Um nicht weiter in Gedanken zu schwelgen und von der Vorstellung seines Aussehens einen Ständer zu bekommen quälte ich mich aus dem Bett. Mein kleiner Gnom brauchte etwas zu essen. Er hatte mir gestern gesagt, dass er heute noch auf einen Geburtstag wollte. Er war sehr vergesslich und hatte es deswegen erst gestern erwähnt, obwohl er es schon seit ca. 2 Wochen wusste. Ich schleppte mich ins Bad, wo ich mir eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht klatschte und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Der Fernseher lief, woran ich erkannte, dass mein kleiner Gnom wach war.

"Was möchtest du essen Fynn?" fragte ich ihn, woraufhin er freudestrahlend in die Küche stürzte und sich in meine Arme warf. So klein war er nicht mehr, aber er war immer noch mein kleiner Gnom und der würde er immer sein.

"Ich dachte schon du wachst nie auf! Ich habe Lust auf Eierpfannkuchen! Du weißt noch, dass du mich zu um 1 zu Leon fahren musst?" meinte der bereits 10 jährige.

"Fynn ich habe nicht so ein Gedächtnis wie du. Ja ich weiß es noch und wir können nach dem essen auch sofort los! Aber wehe du reißt da Weiber auf! Unser Haus ist nicht groß genug für deine vielen Verehrerinnen!" sagte ich ihm zum Spaß. Er wurde rot und schaute betreten zu Boden. Das sah ihm gar nicht ähnlich!

"Was ist los Kleiner?" fragte ich vorsichtig. Er schaute mir nicht n die Augen, antwortete aber dennoch stotternd. "D-Die s-sin-d m-m-mir d-doch voll e-egal." meinte er fast ängstlich. Wovor hatte mein kleiner Gnom denn Angst? "Wie meinst du das?" setzte ich sanft die nächste Frage hinterher. "Versprich mir, dass du mich immer noch lieb hast!" wies er mich ernst an. Ich hatte schon einen Verdacht, der sich auch nach meinem Nicken bestätigte. "Ich mag die Mädchen nicht. Ich mag L-Leon." sagte er leise. Den Blick hielt er weiterhin gesenkt.

Ich musste Lächeln und hob sein Kinn an, damit er mich ansah. "Mag er dich denn auch?" fragte ich grinsend. Fynn's blauen Kulleraugen wurden immer größer. "du hast mich trotzdem lieb?" fragte er unsicher. Mein Lächeln wuchs. "Natürlich, geht mir ja fast genauso. Aber ich mag alle!" gab ich zurück.

Verwirrt sah er mich an. "Wie geht das denn?" "Naja, wenn du Mädchen und Jungs magst, dann bist du Bi. Ich bin Bi. Du magst Jungs, aber keine Mädchen, also bist du Homo und wenn ein Junge auf Mädchen und nicht auf Jungs steht, ist er Hetero. Verstehst du das?" fragte ich sanft und er nickte. "Magst du denn auch jemanden bestimmten?" fragte er mich direkt. "Ja." gab ich sofort zurück ohne groß darüber nachzudenken. Mochte ich Tyler wirklich auf diese Weise? Er war interessant und geheimnisvoll. Er war im einen Moment so schwach und süß und im Nächsten so unendlich stark und angsteinflößend. Ich wollte ihn verstehen, doch war ich nur interessiert, war ich verknallt oder sogar verliebt? Ich wusste es nicht, doch ich würde es herausfinden. Morgen in der Schule würde ich ihn ansprechen!

***Tyler***

Jenny war mir aus dem Weg gegangen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte sie angerufen, ihr geschrieben, ich war bei ihr vorbeigegangen, doch auf nichts hatte sie reagiert. Wieso war das so? Wieso tat sie das? Den ganzen Sonntag dachte ich an sie oder an Nikolas. Er hatte mich beruhigt. Er war so anders. Anders als er aussah. Er sah unnahbar aus und doch war er so führsorglich und hatte mich in den Arm genommen, hatte nicht mehr von mir erwartet. Er hatte mich einfach in seine Arme geschlossen, hatte mir Halt gegeben. Er hatte mich für einen Moment meinen Engel vergessen lassen. Einen Moment hatte ich nicht an dessen Qualen gedacht, hatte nicht an seine schrecklichen Zuckungen denken müssen. Es hatte mir gut getan.

***

Am Montagmorgen machte ich mich für die Schule fertig wie sonst auch. Ich ging zu dem Gebäude und betrat es. Noch immer wurde ich seltsam angeguckt, doch es wurde weniger. Als ich in dem Klassenzimmer war, wartete ich auf Jenny, die kurz danach geknickt und mit hängendem Kopf in den Raum schlurfte. Ich packte ihr Hand und zog sie aus dem Raum, in eine Ecke, in der uns niemand sehen und hören würde.

"Es tut mir leid Jenny! Ich wollte dich Samstag nicht verletzen, aber ich habe keine guten Erfahrungen damit gemacht!" versuchte ich ihr zu erklären. Sie hob den Kopf und sah mich an. Ihr Augen waren gerötet und hatte tiefe Schatten unter sich. Sie sah aus, als hätte sie gerade geweint. Bilder meines Engels kamen in mir hoch, wie er sich nachts in den Schlaf weinte. Ich verdrängte sie und überwand mich meine Lippen auf ihre zu drücken. Das allererste Mal übernahm ich die Führung. Sie schloss ihre Auge und schlang ihre Arme um meinen Nacken. Alle hochkommenden Bilder drängte ich zurück und konzentrierte mich auf ihr Lippen. Ich genoss es, doch etwas fehlte.

Als wir uns lösten fragte sie mich "Willst du mit mir zusammen sein?" Ich war nicht vorbereitet auf solch eine Frage...

Ich weiß! Noch ein mieser Cut! Nach langem hört ihr auch mal wieder was von mir! Ich war im Urlaub und konnte da leider nicht schreiben! Es tut mir sehr leid! Ich hatte schon Entzug...

Ich bin heute aus Lissabon zurückgekommen und habe mich gleich ans schreiben gemacht. Wie immer würde ich mich über Feedback sehr freuen! Schöne Feiertage!

Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt