***Tyler***
Nachdem Nikolas mich nach Hause gebracht hatte, hatte ich mich mit Jenny verabredet und war in die Stadt gefahren. Vorher hatte ich Nikolas noch das Tagebuch gegeben. Es war sowieso kein Platz mehr zum schreiben und so brauchte ich ein Neues. Ich hatte mich dazu entschlossen, ihn alles wissen zu lassen und da ich es nicht aussprechen konnte und wollte, war dies die beste Möglichkeit. Jenny und ich wollten uns in einem Café treffen. Als der Bus in der Stadt ankam, stieg ich aus und machte mich auf den Weg in das Café. Schon von weitem sah ich Jenny an dem Schaufenster sitzen. Sie sah verträumt aus. Von wem sie wohl träumte? Drinnen angekommen, stellte ich mich vor sie und räusperte mich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihr Kopf schnellte zu mir und ehe ich es realisieren konnte, war sie schon aufgesprungen und hatte sich mir um den Hals geworfen. Ihre Reaktion ließ uns beide auflachen. Sie schien sehr gut drauf zu sein.
"Hey Sunnyboy. Wie geht es dir?" fragte sie. Ich hörte ihrer Stimme an, dass sie sich Sorgen machte. Wir hatten uns schließlich lange nicht gesehen. "Mir geht es super. Und ich muss dir unbedingt etwas erzählen!" strahlte ich. Dabei musste ich an Nikki denken und hatte sofort wieder ein 1000 Watt Lächeln auf dem Gesicht. Diese wunderbare Wärme erfüllte mich, wie immer wenn ich an ihn dachte.
Jenny war sofort ganz Ohr, sagte aber hibbelig auch eine Neuigkeit an. "Also erzähl erst du!" forderte sie mich auf. Ich erzählte ihr alles. Alles von Anfang bis ende, was zwischen Nikolas und mir vorgefallen war, und umso mehr ich erzählte, desto mehr leuchteten ihre Augen und sie fing an zu fangirlen. Als ich bei gestern Abend angekommen war, zögerte ich kurz. "Gestern hat er mich dann auf ein Date eingeladen. Wir sind dann zu unserem Häuschen gefahren. Es war so wunderschön! Er hatte gekocht, hatte viele Kerzen an und Rosenblätter verstreut." schwärmte ich und wurde mehrmals durch die Awwwww's von Jenny unterbrochen. "Dann naja haben wir miteinander geschlafen." Sie quietschte, doch machte dann ein sorgenvolles Gesicht. "Hattest du kein Problem damit?" fragte sie mich dann. Ich wusste worauf sie anspielte. "Doch schon, aber dann hat er gemeint, dass ich ihn toppen dürfte, wenn es mir hilft. Und das ging." Erzählte ich leise und mit krebsroten Wangen.
Ihr Mund formte sich zu einem 'O', während sie mich ungläubig ansah. " Nikolas Klink lässt sich toppen? Das hätte ich nicht erwartet." lachte sie dann herzhaft los. Ich konnte mir kein Kichern verkneifen. Ich konnte nicht anders. "Ich auch nicht. Aber er ist sehr rücksichtsvoll! Und es war das erste Mal, dass ich es genossen habe." schwärmte ich. "Als ich dann heute morgen aufgewacht bin, hat er auf der Bettkante gesessen und in meinem Tagebuch gelesen." Zischend zog sie die Luft ein. "Ich habe es ihm jetzt mitgegeben. Ich will ihm nichts verheimlichen, aber erzählen kann ich es auch nicht, also ist es die beste Lösung." flüsterte ich.
"Ja. Wahrscheinlich. Aber jetzt zu mir! Ich habe jemanden kennengelernt!" Ihre Augen strahlten vor Liebe. Es war unglaublich süß! "Sein Name ist Patrick. Wir sind seit einer Woche zusammen!" Ihr Grinsen reichte von einem Ohr zum Anderen, während sie von ihm erzählte. Wir machten noch aus, dass wir mal eine Art Doppeldate machen würde, damit ich Patrick, den sie immer Rick nennt, mal kennenlernen konnte.
Patrick war 19, aber sehr rücksichtsvoll.
***Nikolas***
Den ganzen Tag saß ich da und las Tylers Geschichte. Tylers Leben. Er hatte Talent, aber es war so erschreckend, was er alles hatte durchmachen müssen.
Justins Abschied stand an. Es gab einen Interessenten für den Glücklichen. Vor seiner Abschiedszeremonie sollten wir duschen gehen. Endlich durfte ich mich wieder waschen. So lange hatte ich bereits den ganzen Dreck, das Blut und das Sperma auf meinem Körper kleben. Als ich dann endlich unter den kalten Strahl gestellt wurde, schrubbte ich über meinen Körper. Ich hatte das Gefühl, der Dreck wäre durch meine Haut auf meine Seele gelangt und würde sie verschmutzen. Das bekam ich nicht ab. Gäbe es doch nur heißes Wasser! Meine Gedanken schweiften zu meinem Zwilling. Wie ging es Daniel? Wie ging es ihnen allen? Nur ein Mal. Nur ein Mal, wollte ich sie wieder sehen, aber ich müsste mir dafür das selbe für meinen Zwilling wünschen und so selbstsüchtig war ich nicht. Sobald es angefangen hatte, war meine Zeit auch schon wieder um. Wir wurden an unseren Ringen angekettet und gezwungen zuzusehen, wie sie Justin fast verstümmelten. Sie nahmen ihn so hart sie konnten und alle nacheinander. Erst drang Henry in ihn ein, bis er befriedigt war, dann Dillen. Bei ihm begann Justin schon zu bluten. Als nächstes verschaffte sich Thor Befriedigung. Ob er wirklich so hieß, hatte er nie aufgeklärt. Und als letztes dann Ron. All die Zeit, die sie qualvoll in ihn stießen, erfüllten Schreie den klebrigen Raum. Jeder Schrei ging mir so nah! Justin war 20 und war bis dahin oft für mich eingestanden. Ich hoffte, es würde ihm bald besser gehen. Justin wurde fast ohnmächtig rausgeschliffen und in die Dusche getragen. Wir anderen wurden für den Tag in Ruhe gelassen. Morgen würde ein Neuer zu unserer Gruppe dazukommen. Wir alle schliefen unruhig an unsere Ringe gefesselt.
Am nächsten Morgen wurde ich durch die quietschende Eisentür geweckt. Die Werter brachten einen Jungen herein. Sie lösten unsere Ketten und ließen ihn bei uns ohne etwas zu sagen. "Wie heißt du?" fragte Valentin. "Jack." sagte er mit zitternder Stimme. "Wie alt bist du?" fragte auch ich. Sein Blick wanderte zu mir und seine Augen rissen sich erschrocken auf. "15. Und du?" fragte er ungläubig. "8" Wir stellten uns alle vor und hofften, die Werter würden uns für heute in Frieden lassen, doch taten sie es nicht. Sie kamen in den Keller und wollten mich mitnehmen, doch Jack stellte sich vor mich und hielt sie davon ab, mich mit ihnen zu nehmen. Das würde ich ihm nie vergessen!Das war also die Zeit, in der mein Bruder in den Keller kam.
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Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*
Roman pour AdolescentsMit 6 Jahren wurde ich aus meiner kindlichen Realität gerissen und sah eine der schrecklichsten Seiten des Lebens. Dies war mein neues Leben, mein Leben auf dem Sklavenmarkt. Der Kampf ums Überleben fristete mein Dasein 11 lange Jahre lang und mit d...