Wo ist Nikki?

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Bitte lest die Information am Ende!

***Tyler***

Überall wurde immer gesagt: "Wenn man stirbt, sieht man ein helles Licht und man hat keine Schmerzen mehr. Alles fällt von einem ab und man kommt ins Paradies." Aber wo war mein Paradies? Wo war das helle Licht, welches mich empfangen sollte? Wo war die Freiheit? Wo war mein Engel? Sollte er mich nicht erwarten? Mir sagen, alles wäre gut und ich müsse nun keine Angst mehr haben? Sollte er mich nicht mit offenen Armen, liebend empfangen? Doch ich sah ihn nicht. Alles was ich sah war die Dunkelheit um mich herum. Die Hölle hatte ich mir anders vorgestellt. Viel heißer, glühender. Mit dem Teufel, der drei goldene Haare auf dem Kopf trug, doch nichts dergleichen erwartete mich. Kein Lava, kein helles Licht, kein Teufel und kein Engel.

Ich war nicht tot. Woher ich das wusste? Das Piepen neben mir wurde immer lauter, der Druck auf meinem Brustkorb immer stärker und mein ganzer Körper nahm die Schmerzimpulse wieder wahr. Ich versuchte meine Lider zu öffnen, doch waren sie wie zugeklebt. Umso mehr ich wieder zu Bewusstsein kam, desto stärker wurden die Wellen, die meinen Körper überrannten. Es waren dieselben, wie die, die ich vor den Schnitten gespürt hatte. Mein ganzer Körper wurde in die Matratze gepresst und festgehalten, sodass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. Die Frage war nur wieso? Wieso war ich nicht tot? Die Schnitte hatten mich in die Dunkelheit gelassen, sie hatten die Lasten von meinen Schultern genommen und nun? Nun waren diese Betonklötze wieder da, pressten mich mit aller Kraft nach unten und ich fühlte mich wie zuvor schuldig und schlecht. Wieso hatten sie mich nicht zu Daniel gelassen? Ich hätte ihn wiedersehen können, hätte seine Stimme hören, seinen unverkennbaren Duft wahrnehmen und seine Art bewundern können.

Ich versuchte erneut meine Augen zu öffnen und meine Umgebung zu erfassen, doch wollte es mir nicht gelingen. Während ich also krampfhaft versuchte meine Lider zu öffnen, verschnellerte sich das Piepen neben mir. Augenblicklich spürte ich einen schwachen Händedruck und hörte die leise Stimme meiner Mutter. Sie war hier. Ich war nicht allein. Ich hatte noch Familie, die sich um mich sorgte. Ich dachte, das wäre mit Daniel gestorben. Jeder hatte sich zurückgezogen und war seinen eigenen Weg gegangen, doch jetzt war sie hier.

Diese Erkenntnis gab mir die Kraft, die ich benötigte um meine Lider zu öffnen. Das erste was ich sah, war das tränenüberströmte Gesicht meiner Mutter. Daneben stand mein Vater. Ebenso verheult. Ich hatte ihnen schon so viel Schmerz bereitet und egal, welche Entscheidung ich traf, ich tat ihnen nur noch mehr weh. Deswegen wollte ich unter anderem auch gehen, doch nahm ich ihnen damit auch noch den Rest, der Illusion, alles könnte wie früher werden. Aber das konnte es nicht.

Mein Blick schweifte durch den Raum, doch erfasste er keinen weiteren Körper. Scheinbar war Nikolas froh, mich losgeworden zu sein. Trotz dieses Gedankens konnte ich mich nicht davon abhalten nach ihm zu fragen. "Wo ist Nikki?" waren die ersten Worte, die über meine Lippen glitten, doch anscheinend hätte ich damit noch warten sollen, denn die Augen meiner Mutter verloren ihre Erleichterung und bekamen einen traurigen Glanz. Ich hätte an sie denken müssen, also drückte ich ihre Hand, wie ich es nun mal konnte und flüsterte zu ihnen: "Ich hab euch lieb! Ihr seid die besten Eltern, die man sich vorstellen kann." Sofort leuchteten ihre Augen und ihre Arme waren um mich geschlungen. Solch eine Umarmung hätten wir alle drei schon vorher mal gebrauchen können.

"Bitte mach das nie wieder Schatz. Hörst du? Nie wieder!" heulte meine Mutter in mein Ohr. Wir mussten lachen und fielen uns erneut in die Arme. Es war befreiend meine Eltern wieder an meiner Seite zu wissen. "Ich dachte ich komme zu ihm..." murmelte ich verträumt in die Umarmung. Meine Eltern wussten, wen ich meinte und drückten mich nur fester. "Er wird immer bei dir sein, aber zu ihm kannst du erst, wenn die Zeit reif ist, ok?"

Der liebevolle Blick meiner Mutter richtete sich erneut auf ich, bevor sie sagte: "Nikolas durfte bis jetzt nicht hier auf die Intensivstation. Er darf erst her, wenn du es wünschst." Ich konnte nichts anderes tun als zu nicken. Noch einmal lächelte mir Mom zu, bis sie sich umdrehte und zur Tür hinaus verschwand. "Es tut mir so leid, Tyler. Ich hätte mehr auf dich Acht geben sollen, aber ich komme einfach nicht mit Daniels Tod klar." wandte mein Vater sich nun an mich, die letzten Worte nur noch geschluchzt. Ich breitete meine Arme aus, um ihm klar zu machen, dass ich ihm verziehen hatte und dass er zu mir kommen sollte. Wieder umarmten wir uns. Es tat gut, wieder die Wärme meiner Eltern zu spüren, wieder etwas gemeinsam zu tun und wenn es nur heulen und trauern war.

***

Mom kam mit Nikolas wieder hinein, der sofort an mein Bett gestürzt kam. Er sah so panisch aus, dass ich dachte, es wäre Fynn etwas Schreckliches passiert oder so, doch ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er dann anders reagiert hätte. Als er meine Handergriff, piepte das Gerät neben mir verdächtig schneller. Er lächelte mich an, zwinkerte mir zu, scannte meinen kompletten Körper und suchte weiter nach äußerlichen Wunden. Sein Blick fiel auf mein verbundenes Handgelenk und er strich vorsichtig darüber. Ein Kribbeln breitete sich in mir aus und erfüllte meinen Körper. "Wieso?" krächzte er kraftlos. Seine Augen waren stumpf und ohne Glanz, wie sonst immer. Er sorgte sich viel zu sehr. "Es war zu viel." war alles was ich antwortete. Er sah hinauf in meine Augen und umarmte mich dann. Seinen Duft zu riechen, machte mir erst richtig klar, dass er wirklich hier war. Ich nahm seine Hand und spielte mit seinen Fingern, während er sich wieder aufrichtete. Unsere Blicke trafen sich und ich schaute ihm tief in die Augen. Das Piep-gerät gerat ein wenig außer Kontrolle, da es schnell und unkontrolliert piepte, so wie mein Herz, welches ich noch in meinen Ohren pulsieren spürte. Dann endlich konnte ich sagen, was ich schon im Auto hatte sagen wollen.

"Ich liebe dich auch!"


Also als erstes Mal wollte ich mich bedanken. Und zwar für alle Leute, die meine Geschichte lesen, Voten, kommentieren oder alles zusammen. Auch freue ich mich über die vielen neuen Leser und Leserinnen.

Nun zu einer kleinen Information zu der Geschichte von Fynn und Leon. Ich habe mich dazu entschieden, sie wirklich zu schreiben. Der Name steht noch nicht hundertprozentig fest, denn irgendwie bin ich damit noch nicht wirklich einverstanden, aber die Grundstory habe ich schon. Ich werde anfangen zu schreiben, wenn diese hier zu Ende ist, damit ich mich nicht verzettle und da in der anderen Geschichte einiges von Nöten ist zu wissen, was in dieser noch geschieht. Ich hoffe ihr werdet mich auch bei diesem kleinen Abenteuer begleiten und natürlich hoffe ich auch, dass euch die Charaktere genauso ans Herz gewachsen sind wie mir.

Isabells_stories hat mich zu dieser Geschichte angestiftet und war auch schon sehr fleißig. Sie hat ein Bild für die neue Geschichte gezeichnet, welches ich euch nicht vorenthalten will, also werde ich es hier mit veröffentlichen. In der Mitte sieht man Fynn und der Blonde ist Leon.

Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt