ein schöner Tag

415 34 4
                                    

***Fynn***

Nikolas traf sich mit Tyler, um zu einem Doppeldate mit dessen bester Freundin und dem Freund dieser besten Freundin zu gehen. Sie würden sicher viel Spaß haben. Ohne mich. Manchmal fand ich es doch doof, dass Niko und ich nicht mehr so viel zusammen machten, aber ich konnte ihn verstehen. Er liebte Tyler und ich liebte Leon, weswegen ich nachvollziehen konnte, dass Niko viel mit Ty machen wollte.

Ich machte mir essen und legte mich vor den Fernseher. Leon war sicher noch nicht wach, wie ich ihn kannte. Er war ein Langschläfer und würde deswegen erst um 1 aufstehen. Schließlich hatten wir Sommerferien und mussten nicht zur Schule. Er hatte gesagt, er würde vorbeikommen, wenn er wach war. Das konnte aber noch dauern, doch hatte ich Niko erzählt er würde schon früher kommen, damit er sich nicht so Sorgen machte.

Ich zappte durch die Kanäle, fand jedoch nichts, was ich sehen wollte. Die Wiederholung von irgendeiner Tatort ähnlichen Kommissar Serie lief. Ich schaltete um und kam auf 'Unter uns'. Was für ein kack Assi-TV. Das war wirklich nur etwas für Harz4-Empfänger.

Plötzlich klingelte es und ich ging zur Tür. Wer würde denn so früh hier auftauchen? Ok. Es war um 11 Uhr, aber dennoch bekamen wir sonst nie Besuch um diese Uhrzeit. Ich machte die Tür auf und riss meine Augen auf. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Wenn ich keine Ohren hätte, könnte man mich jetzt wahrscheinlich 360°-Lächeln sehen. Ok, die Vorstellung war gruselig! Vor mir war mein Schatz. Hatte er nicht ausschlafen wollen? Es war erst 11 Uhr.

Ich fiel ihm um den Hals, während er mich lachend auffing. "Was machst du denn hier? Du schläfst doch sonst immer wie ein Faultier!" fragte ich ihn euphorisch. Er drückte mich an sich und drehte sich mit mir einmal um seine eigene Achse.

Lachend entgegnete er: "Darf ich meinen Freund nicht besuchen?" Er ignorierte dabei ganz meinen Kommentar, was mir aber recht war. "Doch! Aber du willst doch sonst immer ausschlafen!" antwortete ich und kuschelte mich an ihn. "Heute bin ich aber schon um 10 aufgestanden." sagte er stolz, was mich noch mehr lachen ließ.

"Komm erstmal rein!" Während ich die Worte sagte, zog ich ihn schon in das Hausinnere. "Willst du was trinken?" fragte ich ihn, worauf er bejahte. Ich machte ihm einen Orangensaft fertig und gab ihn ihm.

Anschließend führte ich ihn zu meinem Zimmer und setzte mich mit ihm auf mein Bett. Wir sahen uns einfach nur an. Er rückte immer mehr zu mir und legte grinsend seine Hände um mein Gesicht und seine Stirn an meine. Leicht legte ich meinen Kopf schief und schloss meine Augen. Mein Herzschlag beschleunigte sich mindestens auf das Doppelte und mir wurde ganz warm. Dann endlich trafen sich unsere Lippen und ein Feuerwerk schien in meinem Inneren zu explodieren. Leicht bewegte ich meine Lippen im Einklang mit seinen. Meine Hände vergruben sich in seinem Haar und seine wanderten auf meinem Körper zu meinen Hüften.

Auf einmal beendete er den Kuss, lächelte mich an und zog mich dann mit sich. Er führte mich zum Strand. Beide sagten wir nichts. Das mussten wir auch gar nicht. Wir verstanden einander auch ohne Worte. Wir gingen spazieren und ließen die Sonne auf uns scheinen. Leon ergriff meine Hand, führte sie zu seinem Mund und gab mir grinsend einen kleinen Kuss darauf. Ich musste Lachen, da er mich somit zur Frau in unserer Beziehung erklärte. Ich bewunderte es, wie er wichtige Dinge auf so charmante Art und Weise feststellte, brachte mich immer wieder zum Lachen. Ich schlug ihm spielerisch auf die Schulter und er ließ sich in den Sand fallen, als hätte ich ihn erdolcht. Seine Augen hielt er geschlossen und bewegte sich nicht, doch ich wusste, dass er das nur tat, um mich zum Lachen zu bringen. Ohne Vorwarnung stellte ich mich vor ihn hin und ließ mich einfach auf ihn drauf fallen. Er stöhnte gespielt schmerzerfüllt auf und zog meinen Kopf dann zu sich hinab. Alles was wir zusammen machten machte Spaß und war ein wunderschöner Moment! Wir kuschelten und sahen der Sonne zu, die die Wellen wunderschön reflektieren ließ. Immer wieder küsste Leon meine Schulter oder mein Gesicht. Nach einer Weile entschlossen wir uns schwimmen zu gehen. Beide sprinteten wir Händchen haltend ins Wasser und lachten, als uns die Wellen von den Beinen rissen. Ich schwamm vor ihm weg, da er mich ducken wollte, schaffte es aber nicht rechtszeitig und wurde von ihm unter Wasser gedrückt. Anschließend forderte ich meine Revanche und tauchte ihn unter. Dieses Spiel spielten wir einige Zeit, bis es zu kalt wurde und wir wieder aus dem Wasser kamen.

Wir gingen zurück zu meinem Haus und schalteten uns einen Film an, bestellten Pizza und kuschelten uns auf die Couch.

Als es klingelte ging ich zur Tür, nahm noch das Geld, um den Boten zu bezahlen und machte dann die Tür auf. Doch vor mir stand kein Pizzabote. Ich hatte sofort eine böse Vorahnung und mein Lächeln schwand, dass den ganzen Tag auf meinem Gesicht geruht hatte.


Stiller Schmerz (BxB) *Überarbeitung pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt