Schläfrig drehe ich mich auf die andere Seite. Die Matratze ist genau richtig.
Moment! Die Matratze?!
Erschrocken reiße ich meine Augen auf und setze mich auf.
Wo bin ich? Bin ich in meinem verfluchten Zimmer?!
Nein, zum Glück nicht...
Die Wände sind aus Holz, also keineswegs ein Zimmer aus Beton. Puh. Aber wo bin ich dann?
Irgendwie fühle ich mich sehr wohl hier, denn mir ist nicht mehr kalt und ich fühle mich ausgeschlafen und ausgeruht.
So habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt, nicht so sicher und das wichtigste: nicht so zuhause.
Das Zimmer ist wunderschön eingerichtet, alles ist perfekt. Wieder erschrecke ich.
Eine fremde Frau steht im Türrahmen, jedoch lächelt sie freundlich und ehrlich, also kein Grund vor ihr Angst zu haben. Trotzdem bleibe ich misstrauisch, denn ich habe immer noch keine Ahnung wo ich mich befinde.
"Wo bin ich? Bin ich wieder im Heim? Was wollen Sie von mir?" Die Frau hat es keineswegs verdient so bissig angemacht zu werden, aber die Gefahr besteht, dass es eine Jugendamtstante sein könnte.
"Ich wüsste nicht was ich dir antun sollte."
Sie lacht leise.
"Wo du hier bist? Weit ab von anderen Leuten die dir schaden könnten. Das wichtigste ist: hier bist du in Sicherheit. Der Wald ist kein guter Ort für ein junges Mädchen wie dich."
Dieses stetige Lächeln beruhigt mich.
Ich bin mir zwar immer noch nicht ganz sicher wo ich hier bin, zu meiner "Familie" komme ich aber nicht mehr.
"Darf ich bei Ihnen bleiben? Da wo ich herkomme will und kann ich nicht mehr hin! Finde ich bei euch Obdach? Bitte! Ihr könnt mich nicht rausschmeißen! Irgendjemand verfolgt mich und ich habe keine Ahnung wo ich hingehen könnte!"
Mir steigen die Tränen in die Augen.
"Sie dürfen nicht zulassen, dass sie mich wieder zu sich holen! Ich würde das nicht aushalten! Sie haben ja keine Ahnung was ich in den letzten Tagen alles durchmachen musste! Da waren überall Leichen! Ich habe in ihrem Blut gekniet! Und dieser seltsame Junge in diesem schrecklichem Haus!..."
Ich bin völlig aufgelöst und von dem vielen Weinen bekomme ich Kopfschmerzen.
Ich fühle mich elend.
"Ist schon gut. Fürs erste darfst du hier bleiben."
Ich kann mich nicht freuen.
Alles was in diesem Haus passiert ist holt mich wieder ein, ich habe Mühe mich zu beherrschen, um nicht alles noch einmal erleben zu müssen.
Ich sehe deutlich, dass die Frau besorgt ist, trotzdem lächelt sie noch, aber was genau sie von mir hält oder ob sie denkt, dass ich verrückt sei, kann ich nicht sagen. Sie zeigt nur dieses aufrichtige Lächeln.
"Weine nicht, du wirst lernen damit umzugehen und leben zu können. Lass dich davon nicht unterkriegen, es wird alles gut, du wirst sehen. Hab keine Angst, mein Mann und ich werden dich nicht rausschmeißen nur weil es dir besser geht. Fürchte dich nicht vor deiner Genesung. Du darfst so lange bei uns bleiben wie du willst."
Ein mattes "Danke" entrinnt sich mir bevor ich wieder einschlafe.
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Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*
VampireAnfangs bin ich wie tot, ausgelaugt und geschwächt von den Kämpfen zwischen mir selbst und der Macht, die in mir haust und mich zu dem gemacht hat wer bzw. was ich jetzt bin - ein Vampir. Doch dann kam sie, meine Kerze, mein Licht in der Dunkelhei...