Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*

Epilog:

Viel Zeit ist nun vergangen.
Aus dem jungen Mädchen wurde eine attraktive Frau, die mit Job und Familie fest im Leben steht.
Geheiratet hat sie einen Mann aus unserer Zeit, einer, der ihr das geben kann, was der Vampir ihr nie hätte geben können.
Doch sie erinnert sich nur an ihren jetzigen Mann.
Die Hochzeit von ihm und ihr war eine Traumhochzeit schlechthin, ihr Kleid war eines in saphirblau.
Bald darauf wurde ihr einziges Kind geboren: ein Junge.
Die Geburt war sehrbeschwerlich und durchaus schmerzhaft, das Mädchen bzw die junge Frau hat es überlebt. Jedoch hat sie nicht geschrien, denn gefühlt hält eine unsichtbare Hand die ihre.
Oft hat sie das Gefühl, dass sie zärtlich gestreichelt oder berührt wird, doch niemand ist zu sehen.
Manchmal träumt sie sogar, dass sie in einer unscharfen Zwischenwelt, gekleidet in ein rotes Kleid, mit einem merkwürdigen Jungen tanzt.

Diese Träume machen sie seltsam froh.
Trotzdem ist sie mit ihrem Ehemann sehr glücklich und liebt ihn und den gemeinsamen Sohn aus tiefstem Herzen.
Aber: ist das Kind wirklich Seins?
Stets besucht sie Jonas, denn obwohl er sie "nur" adoptiert hat, war er stets der einzige, der ihr wirklich ein Vater war.
Der Kleine wächst und gedeiht, wird von liebenden Eltern groß gezogen und lernt die Schönheit des Lebens zu sehen.
Das ist der Mutter sehr sehr wichtig.
Stets sagt sie zu ihm:
"Es gibt Böses und Unglück in der Welt, doch egal wie vergiftet und schwarz eine Seele auch sein mag, man kann sie erretten."
Darauf antwortet er:
"Ich verspreche dir dass ich immer das Gute im Menschen sehe."
"Das ist mein Junge."
Mit einem erfreuten Lächeln küsst sie ihn dann immer auf die Stirn.
Er ist glücklich.

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Eines Nachts hat die junge Frau einen Traum:

Überall herrscht Dunkelheit und sie weiß nicht wo sie ist. Doch sie hat keine Angst, denn er ist ganz in ihrer Nähe.
Zärtlich flüstert seine Stimme:
"Ich wusste dass du mich nicht vergessen wirst. Sieh dich an, so wunderschön wie ehe und je..."
Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.
"Nein, denn dich, du seltsamer Junge, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Dass ist gewiss."
Die Stimme spricht immer noch aus den Schatten zu ihr:
"Ich dich auch nicht."
Belustigt schnaubt sie.
"Es ist einfach so viel passiert. Dass kannst du gar nicht glauben! Ich bin verheiratet, habe einen Sohn, einen Job..."
"Das sind doch tolle Neuigkeiten."
Auch wenn das Lächeln deutlich zu hören ist, kann er die Traurigkeit in diesen Worten nicht verbergen. Schnell fasst er sich wieder und hält ihr von hinten die Augen zu.
Zärtlich sagt er:
"Öffne deine Auge."
Staunend reiße ich den Mund auf, denn ich sehe den schönsten Ort, den ich jemals gesehen habe: ein wunderschöner Fluss strömt stark und beeindruckend durch das Land und mächtige Felsen umranden ihn. Der Himmel ist surreal, trotzdem ist er einfach nur faszinierend. Sprachlos schaue ich mich im dem Meer aus Lavendel um.
Alles ist so schön!

"Gefällt es dir?"
Glucksend antworte ich:
"Es ist so toll! Ich kann es gar nicht fassen! Wo sind wir hier?"
"Wir sind in deinen Träumen."
Vorsichtig streicht er meine Haare weg und küsst meinen Hals.
Ich lächle wieder und genieße seine Berührung zu tiefst.
Trotzdem drehe ich mich weg und sage:
"Ich kenne ihn immer noch nicht."
"Hm?"
"Deinen Namen. Ich kenne deinen Namen nicht."
"Achso... Ich heiße Darian. Lustig dass du jetzt erst fragst, nach all der Zeit... Wenn du mir diese Ehre erweist, würde ich jetzt gerne deinen bezaubernden Namen hören."
"Meiner ist Sarinia"
"Er ist so schön wie ich ihn mir vorgestellt habe."
Mit einem frechen Grinsen im Gesicht verbeugt er sich tief und küsst meine Hand. Ich kann nicht anders und muss schon wieder belustigt schnauben.
Um ihn zu ärgern werfe ich ihm folgendes vor:
"Wie eklig! Du trägst ja immer noch diesen zerlumpten, alten Ledermantel und diese verstaubte Jeans! Hast du keine Wechselklamotten?!"
Aus vollem Halse lachend lässt er sich rücklings auf den Boden fallen.
Er ist immer noch wie ein Kind...
Und dann passiert es:
Darian erstarrt plötzlich, seine Augen werden leer und sein Körper beginnt zu beben und zu zucken.
Sein Gesicht verändert sich.
Zu ihrem größten Schock wird der Vampir zu ihrem Sohn, der wie am Spies schreit!
Dann zuckt auch das Gesicht ihres Kindes.
Völlig erschöpft liegt wieder Darian vor ihr, dem das Lachen in der Kehle steckengeblieben ist.
Keuchend erholen sich beide von diesem Schock.
Wie bei seinem Tod kniet sie sich weinend neben ihn und legt ihren Kopf auf seinen Brustkorb, dann berühren sich ihre Lippen, in einem Kuss aus tiefster Liebe, ein letztes Mal.
Müde sinkt ihr Kopf wieder auf seine Brust.
Beide schließen sie ihre Augen und schlafen ein.

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Erschrocken fährt sie aus dem Schlaf.
Alles wie immer.
Sie liegt in ihrem Ehebett, neben ihrem schlafendem Ehemann.
Alles nur ein Traum...
Es wird nicht passieren, er wird nie wieder zurückkehren.
Ihr Sohn wird nie von der Macht besessen sein.
Das Vergangene ruht von nun an für immer in Frieden und kann durch nichts zurückgebracht werden.
Sie vermisst ihn, trotzdem denkt sie lächelnd, dass ihre damalige, große Liebe endlich in Frieden ruhen kann...

Doch dann bleibt noch diese eine, entscheidende Frage offen: war alles Wahrheit oder Fiktion?
Es kann sein, dass das Mädchen, als es vor ihrer Adoptivfamilie geflohen ist, gestürzt ist, ins Koma fiel und sich alles nur ausgedacht hat. Was wenn Jonas sie nur adoptiert hat, anstatt dass sie von untoten Kreaturen zu ihm gebracht wurde?
An was glaubt ihr?