Zurück in die Vergangenheit: (Teil 7)

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Es scheint als hätte ein kleiner Lichtblick die Familie ereilt, doch auch dieser Schein trügt: immer unkonzentrierter unterrichtet der Vater seinen Sohn, kann ihm nichts mehr beibringen, denn es ist ihm nicht mehr möglich lange stillsitzen. Auch ihn haben die dunklen Botschaften der Macht ereilt, die ihn Nacht für Nacht quälen und in Angst versetzen.
Sie weiß was er getan hat und lacht ihn jedes Mal aufs Neue hämisch für seine Schandtat aus, während sie den Schmerz in seinem Herzen genießt.
Seiner Frau sagt er nichts, die Scham darüber, praktisch dafür verantwortlich zu sein, dass seine Familie zerbricht, lässt ihn schweigen. Außerdem erkennt er diese gebrochene, zerstörte Frau nicht wieder, die er als einst lebensfroh und stets glücklich geheiratet hat.
Alles hat sich so sehr verändert...
Auch er selbst...
Früher war er der Sohn eines reichen Kaufmanns, der jede Konkurrenz so sehr verschreckt hatte, dass sich niemand getraut hat, ihm einen eventuellen Kunden abzuluxen. Er hat steht's zu ihm aufgeschaut, bis zu seinem Tod... Doch dann hat den jetzigen Ehemann und Vater schon in seiner Kindheit die Traurigkeit beinahe übermannt, die auch in diesen schweren Tagen an seiner Seele nagt.
Doch nein, es ist noch lange nicht genug:

Der Vater begeht einen weiteren, sehr gravierenden Fehler: Auf seiner Arbeit trifft er auf eine unscheinbare Frau, die trotz allem seine Aufmerksamkeit weckt.
Zufall? Wohl kaum...
Verführt von ihrer Lebenslust und Leidenschaft lässt er, der ehrenvollen Schatzmeister dieser reichen Familie, sich auf eine Affäre ein und ist endlich in ihrer Gewalt.
Ihr fragt euch sicherlich wer sie ist, obwohl WAS viel treffender wäre. Sie ist weder Mensch noch ein Lebendtoter, sie ist nichts und gleichzeitig so viel mehr.
Doch was genau ist sie?
Überredet nimmt der Familienvater dieses Wesen, in dem Glauben seine Frau sei nicht anwesend, mit zu sich nach Hause. Hypnotisiert ist der Mann komplett ihrem Willen unterworfen und süchtig nach ihren Küssen und Berührungen. Da sie genau weiß, dass er sie in diesem Zustand sowieso nicht verstehen wird, flüstert sie bösartig: "Ich werde euch zerstören, weißt du? Dich und diese schändliche Familie und du kannst nichts dagegen tun."
Und so ist es auch:
Geschockt steht seine Ehefrau im Türrahmen.
Befreit aus der Trace dreht sich er sich erschrocken von der fremden Frau weg, deren Lippen er gerade noch geküsst hat.
Ertappt stammelt er:
"Ich kann das erklären!"
Der entsetzte Blick der Verheirateten wandert zu der nackten Dame, die hämisch grinsend in dem Bett in der kleinen Arbeitskammer ihres Gatten sitzt.
Dieses Grinsen legt einen Schalter in ihr um und sie fällt in Ohnmacht.
Nur mit Wollunterhose bekleidet stürzt der Fremdgegangene zu ihr, doch mehr bekommt sie nicht mit.
Mit kochender Wut und heißer Scham im Bauch schreit er seine Affäre an:
"Du wusstest es! Du wusstest dass sie da ist und uns erwischen wird! Du falsche Schlange!"
Die kalte Stimme und dieses monströse Grinsen lähmt ihn, während sie ihm leise zuflüstert:
"Ja, natürlich wusste ich das. Aber bedenke: nicht ich habe ihr Todesurteil unterschrieben, sondern DU. Genauso wie den Vertrag."
Das darauffolgende hässliche, hallende Lachen raubt dem gestandenden Mann für kurze Zeit den Verstand und schickt auch ihn in eine Ohnmacht.
Ohne merkliche Scharm steigt die völlig nackte Frau aus dem Bett, lächelt die beiden ohnmächtigen mitleidig an und verschwindet, ohne in diesem Körper jemals wieder aufzutauchen.
Der Sieg ist ihr gewiss.

Nach diesem schrecklichen Ereignis versuchen beide Elternteile ihrem Sohn weiterhin eine heile Welt vor zuspielen, doch getrieben von unmenschlichen Schuldgefühlen und extremen Albträumen beginnt der Vater sich immer mehr mit Alkohol abzufüllen und bleibt Tag für Tag bis spät in die Nacht fort.
Jetzt liegt es alleine an der zerstörten Mutter, sich um den Kleinen zu kümmern.
Viel zu oft geraten die Eltern streitend zusammen, auch der Chef des Vaters bleibt nicht verschont, sodass dem Ehemann die fristlose Kündigung gereicht wird.
Alles zerbricht...
Eingetrübt durch den Rausch vergisst der Mann seine Grenzen und schlägt sogar fast seinen eigenen Sohn, den er doch so sehr liebt. Um das Kind zu beschützen kassiert die Mutter die heftige Ohrfeige und trocknet dessen Tränen.
Aus purer Verzweiflung ist der Ehemann fast 24 Stunden durchgängig betrunken, geht immer öfters auf seine Frau los oder lässt sich tagelang nicht mehr blicken.
Der Himmel ist schwarz und leer...

Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt