Gequältes Stöhnen und schrille, erstickte Schreie erklingen während des hereinbrechenden Morgens.
Eine völlig von Schweiß durchnässte Frau liegt in starken Wehen, gehalten wird ihre Hand von der ihres Mannes, dessen Finger erbarmungslos zerquetscht werden.
Schon sehr sehr lange Zeit freut sich das glückliche Ehepaar auf die Geburt ihres ersten Sohnes.
Der Vater konnte sein Glück kaum fassen, dass seine schon seit Jahren große Liebe, mit der er schon so lange zusammen ist, endlich von ihm Schwanger geworden ist. Mit einem leuchtendem, strahlendem Lächeln im Gesicht schloss er seine Frau ganz fest in die Arme, die ihm eher schüchtern von dieser großen Neuigkeit unterrichtet hat.
Alles scheint so perfekt zu sein.
Jetzt ist die Angst groß, denn niemand weiß wie der Fötus im Bauch der Mutter liegt, da es so etwas wie Ultraschall noch nicht gibt, schließlich wird der Knabe in einer Zeit und in einem Land geboren, welches dem Mittelalter gleicht, zwar nicht ganz so dreckig und schmutzig und ohne Pest und mit Häusern im viktorianischen Baustil.
Doch die Familie ist nicht alleine: eine streunende Katze beobachtet alles, verfolgt jede Bewegung und nimmt jede Komplikation gelassen hin.Und genau das ist das Stichwort: Komplikationen.
Die Ärzte können die Schmerzen der Frau nicht stillen, ihr Ehemann wird immer verzweifelter, sie schreit und schreit und schreit, bis ihre Stimme heißer ist. Wütend fährt der Ehemann die unfähigen Männer an, doch niemand unternimmt etwas, es scheint unumgänglich: die Frau wird sterben.
Tränen laufen ihm über seine glatten, rasierten Wangen, seine braunen Augen sehen kaum noch seine schwache Partnerin, die nun mit geschlossenen Augen und völlig blässlichem Gesicht verstummt ist.
Wie kann das sein? Soll dieses wirklich wunderbare Ereignis wirklich all die schöne Zeit zerstören, die die beiden Liebenden schon verlebt hatten?
Jung lernten sie sich kennen, verliebten sich schnell ineinander und heiraten, auf Geheiß der Eltern, wirklich bald.
Doch viele Jahre hat es gedauert, bis endlich ein Nachfolger geboren werden sollte, einer, der wie sein Vater das ehrliche Amt des Schatzmeisters übernehmen soll, doch dazu wird es anscheinend nicht mehr kommen...
Wie tot liegt sie da, nicht mehr ansprechbar, der Ohnmacht so nahe...Der Mann geht raus, kann den Anblick nicht mehr ertragen und kehrt lange Zeit nicht mehr zurück.
Alles umsonst, die ganze Absicherung, dieser eine Fehltritt...
Dieser Fehltritt!
Eine Idee festigt sich in seinem Kopf, eine, die das Leben von Mutter und Sohn retten wird. Alles, wirklich alles würde er dafür tun, er KANN sie einfach nicht verlieren!
Ein seltsames Licht taucht am hellblauen Himmel auf, doch nur ganz kurz und nur für ihn sichtbar.
Er weiß: sein Gebet wurde erhört.
Wieder mit diesem überglücklichen Lächeln im Gesicht hechtet er zum Bett seiner Frau, die ihn mit erschöpften Augen anblickt. In ihren Armen liegt ein kleines, schreiendes Bündel, die Ärzte reden von einem Wunder.
Bald erholt sich die frischgebackene Mutter, hütete trotzdem noch für längere Zeit das Bett, der Knabe hält nur den Vater wach, da er ihn in das prächtige Anwesen der Familie mitnimmt.Nie ärgert er sich über das kleine Geschöpf, mit größter Geduld nimmt er jedes Schreien in Kauf und tröstet es liebevoll.
Jetzt ist die kleine Familie endlich komplett.Einige Wochen sind vergangen, die Mutter kehrt mit altmodischen Krücken nach Hause zurück und schließt ihren kleinen Fratz schützend in den Arm, als befürchtete sie eine Gefahr, die man weder hören noch sehen kann.
Der Vater beruhrig sie immer wieder, spricht ihr gut zu, erklärt ihr, dass nichts Schlimmes los sei und dass nichts ihr Glück zerstören könne. Dann nimmt er sie liebevoll in den Arm
Dabei runzelt er sorgenvoll seine Stirn.
Er kennt den Preis, weiß von den Konsequenzen, verdrängt sie aber immer aufs Neue und belügt sich selbst.
Trotzdem sind sie glücklich, das Haus ist aufgrund der Geburt liebevoll und kindergerecht dekoriert, viele schöne Bilder zieren die Wände, das Baby schläft in einer kleinen Wiege, in der es Tag für Tag und Nacht für Nacht zärtlich in den Schlaf geschaukelt wird.
Voller Stolz berichtet der Vater in der ganzen Stadt die Geburt seines prächtigen Knaben, denn er genießt Dank seiner Arbeit als Schatzmeister hohes Ansehen. Zur Arbeit geht er von nun an mit einem seligen Lächeln, seine Frau jedoch bleibt zu Hause und wagt sich nur selten auf die Straße.
Jeden Abend sitzt die Familie in ihrem großem Wohnzimmer, geniest die Zweisamkeit und vergisst alle sorgen. Voller Liebe streichelt der Ehemann seiner Partnerin in kleinen Kreisen den Rücken, das Baby verschläft diese schöne Zeit meistens, schließlich ist es dann schon sehr spät, doch geschrieen hat er dabei nie, denn ihn beruhigt der Frieden dieses Zusammenseins.
Es ist wirklich eine Familienidylle.
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Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*
VampireAnfangs bin ich wie tot, ausgelaugt und geschwächt von den Kämpfen zwischen mir selbst und der Macht, die in mir haust und mich zu dem gemacht hat wer bzw. was ich jetzt bin - ein Vampir. Doch dann kam sie, meine Kerze, mein Licht in der Dunkelhei...