Zurück in die Vergangenheit: (Teil 9)

12 1 0
                                    

Jetzt ist er älter.
Aus dem unbeholfenen Kind wurde ein stattlicher Knabe mit stolzen 10 Jahren. Da sein Vater nun auf dem Feld arbeitet, um die Familie wenigstens etwas ernähren zu können, sieht der Sohn sich verpflichtet ihm zu helfen und andere Arbeiten anzunehmen.
Er tut das nicht,  weil seine Familie arm ist und um jeden Pfennig fürchten muss, da sie noch immer vom damaligen Gehalt des Familienoberhaupts zehren kann, nein, keineswegs, aber jedes kostspielige Leben muss irgendwie finanziert werden.
Die Mutter kann nicht arbeiten, denn ihr Verstand gleicht dem einer 80-jährigen. Man kann nicht behaupten, dass es an Schulden liegt, die sich aus früheren Zeiten angehäuft hätten, denn der Vater war ein ehrlicher Mann, der Rechnungen sofort beglichen hat, falls noch irgendetwas unbezahlt wäre.
Nein, das ist es nicht.
Es ist etwas, dass man kaum mit Geld bezahlen kann, der Preis dafür ist viel zu hoch. Nicht einmal Gold und Silber kann ihn begleichen. Es ist etwas weitaus größeres, wertvolleres, was auf der Rechnung steht. Es ist eine andere Art von Schulden, eine, die das Familienglück immer weiter zerstört und sie trotz des vielen Geldes zu den Ärmsten der Armen macht...
Der Junge sieht schon lange das Kaputtgehen seiner Mutter und die Selbstzerstörung seines Vaters.
Beides bleibt ihm nicht verborgen.
Vater und Sohn stählern Tag für Tag ihre Muskeln, um es im Notfall mit einem Kampf aufnehmen zu können, doch mit diesem Feind kann man nicht kämpfen, geschweige denn ihn besiegen oder vernichten. Genau deswegen ist der Vater Tag ein, Tag aus Stock besoffen.
Die Eltern haben sich mit dem silbernen Dolch geritzt und diesen elenden Handel mit ihrem Blut unterschrieben. Bei so einem Vertrag gibt es keine Schlupflöcher, keine Möglichkeiten ihn zu brechen.
Der Preis für ihr Handeln ist groß.
Wer wird ihn bezahlen?
Die Antwort liegt auf der Hand.

Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt