Dieses grollende, hallende Lachen lässt mich zusammen zucken. Zwar schlafe ich noch, aber mein Unterbewusstsein weiß von der Gefahr, die auf mich wartet.
Es ist kalt in diesem neuen Versteck und beinahe unheimlicher als das Alte, egal ob es ein ehemaliges Gottesheim ist.Die Wärme, die einst darin gespeichert war, ist durch die Ritzen des Verfalls geflüchtet und in den Herzen der Menschen vergessen worden. Gott hat diese Kirche längst verlassen und hat der Dunkelheit Platz gemacht, die sie nun ihr Eigen nennt.
So vergänglich ist Gott also.
Ohne die Menschen, die ihn in ihren Herzen gefangen hatten, lebt er nicht unter uns. Wäre Gott immer anwesend, hätte er sehr viel Leid verhindern können...
Aber nun genug mit diesen Gedanken.
Erst muss ich wach werden um zu schauen, was die neuen Bewohner mit mir vorhaben. Ich fürchte mich nicht genug um vor ihm fliehen zu wollen, aber dieses Wesen in seiner Seele, das muss ich fürchten. Es ist etwas Böses, der Hölle entsprungen, das einer giftigen Schlange gleicht. In was wird sie mich verwandeln? In das Monster das ich seinen Augen sah?
Ich kenne ihn nicht gut genug um seine Handlung vorauszusagen, jedoch hoffe ich, dass er mich, wie in seinem alten Versteck verschonen wird. Gut, er brach mir die Hand, jedoch ist sie durch die anhaltende Pflege des Försters und seiner Frau schnell und korrekt geheilt.
Vorsichtig taste ich die Wände mit meinen Blicken ab und bemerke erst jetzt, dass ich alleine bin. Er ist verschwunden und hat mich am Leben gelassen. Er hat mich verschont. Ein zweites Mal. Wird er es wieder tun, wenn ich ihm das nächste Mal schutzlos ausgeliefert bin? Ich muss ihm vertrauen und mich ruhig halten. Aber wer weiß schon was dieses Monster ihm befiehlt? Dann würde er mich wirklich töten und nicht nur in meiner Fantasie.
Mein Körper brennt. Die Tritte und Schläge sind nicht spurlos an mir vorbei gegangen. Die Wunden brennen. Diesmal werde ich nicht gehegt und gepflegt.
Mein Körper braucht Kraft, jedoch gibt es weder Wasser noch Nahrung. Wenn ich Glück habe gäbe es hier noch Weihwasser, von essbaren aber keine Spur. Wasser ist wichtiger. Aber ich weiß nicht wo ich es finden kann geschweige denn ob ich überhaupt aufstehen kann. Ich hoffe es, denn sonst könnte ich nicht einmal fliehen und das wird notwendig sein wenn er wirklich angreift. Ich wäre dann schlicht und ergreifend tot. Zwar kann ich mir nicht vorstellen wie es ist solch einen Tod zu sterben, ändern könnte ich es trotzdem nicht. Würde er mich so zerfetzten wie den Mann? Werde ich es spüren?
Mir wird schlagartig kalt obwohl mich der Gedanke nicht sonderlich schreckt. Ist er zurück? Wenn ja werde ich ihn weder hören noch sehen. Meine eigenen Augen haben gesehen wie vollkommen er mit der Nacht eins war, also kann er mühelos aus dem Hinterhalt angreifen und mein Genick brechen. Warum sich dann die Mühe machen? Es ist und bleibt sinnlos.
Es kommt schnell und unerwartet. Die Erinnerung an meine Eltern über flutet meinen Geist. Bilder und Erlebnisse aus meiner Kindheit werden noch einmal erlebt. Es sind nur schöne Erinnerungen, die die vor dem College waren. Trotzdem weine ich. Liegt mein Schicksal wirklich in der Hand dieses Jungen und seines Monsters? In was bin ich da hineingeraten? Am besten wäre schlafen und nicht denken, jedoch zittere ich zu sehr. Es ist immer noch eiskalt. Mein Körper ist warm, jedoch schenkt er mir nichts davon. Weiß er, dass ich bald nicht mehr da sein werde? Vermutlich.
Eine mit Wasser gefüllt Schüssel wird vor meine Füße geworfen die abgewinkelt an meinen Körper gepresst da liegen. Die Schüssel hat selbstverständlich viel Wasser verloren, jedoch kann ich immer noch mein blasses, müdes Gesicht in der Spiegelung betrachten. Ich nehme die Schüssel in die Hände, zucke kurz vor ihrer Kälte zurück und trinke. Es ist nicht neutral, dessen genauen Geschmack erkenne ich nicht. Vielleicht doch Weihwasser? Naja, egal. Hauptachse etwas um die Kehle zu befruchten.
Ich muss nachdenken, darf mich nicht beirren lassen. Soll ich den Versuche wagen zu fliehen oder aufgeben und bleibe wo ich bin? Mir ist klar, dass er schneller sein wird und ich dann sofort ins Reich der Toten geschickt werde. Wieder weine ich. Ich habe keine andere Wahl als ihm vertrauen zu müssen. Ihm vertraue ich ja...
Am besten nicht an die Konsequenzen denken. Einfach so weiter machen wie bisher und keinen Ärger provozieren und auf keinen Fall die Hoffnung beziehungsweise die Nerven verlieren. Am Allee besten schlafen und Kraft sparen. Er wird so oder so zurückkehren und mir freiwillig oder unfreiwillig wehtun. Vorbereitung ist bekanntlich die beste Verteidigung, Angriff nützt nichts.
Die Kälte ist schlimmer geworden, keinesfalls ist es nur meine Empfindung, die Kälte liegt in der Luft und friert sie ein ohne dass diese sich in Eis verwandelt. Die Luft wird durch ein geöffnetes Fenster herein gelotst. Wer auch immer will mir zeigen, dass dieser Aufenthalt in diesem Teufelshaus nicht angenehm wird und keinesfalls mir einem Hotelaufenthalt zu vergleichen sein, egal ob ich versorgt werde oder nicht. Es ist eine Wahrung, die mir die Natur über bracht hat, also ein mächtiges Etwas das mich jetzt offensichtlich bedroht, denn er ist zurückgekehrt. Sein Gesicht wirkt übermüdet und ausdruckslos zur gleichen Zeit und aus seinem Bauch klafft eine riesige, blutende Wunde. Das Messer, welches scheinbar diese Wunde verursacht hat, wird von seiner linken Hand umklammert die lose an seiner Seite hängt. Eigentlich hatte ich angenommen, dass er nicht bluten könne, dieses Bild beweist eindeutig das Gegenteil. Wie um mir meine vergangene Annahme zu beweisen beginnt er von innen heraus blau zu glühen. Dies ist der Beweis für das Monster in ihm, das schlagartig die Winden ihres Wirtes schließt. Das Messer, das auf den Boden zu fallen droht, hat sich in ein wunderschönes und tödliches Saphirexemplar verwandelt das schwach glänzt. Es fällt ihm beinahe aus der Hand, weil ihn erschreckende Krämpfe schütteln und die Ausdruckslosigkeit aus seinem Gesicht weicht um Qual und Schmerz Platz zu machen.
Das blaue Licht taucht mein Gesicht in ihre Schatten und mir ist als würde sie auch von mir Besitz ergreifen. Ich will zurückweichen da sich mein Gesicht so anfühlt als wäre es genauso blass und knochig werden sie das des Jungen, jedoch werde ich von der harten, kalten Wand hinter mir aufgehalten. Ich suche nach einem Stein der womöglich abgefallen ist, jedoch kann ich keinen finden. Wahrscheinlich haben sie vorgesorgt.
Seine Wurde ist fort als wäre sie niemals da gewesen. Sein Gesicht zeigt keinerlei Erleichterung darüber. Mit dieser Mimik starrt er mich an, erkennt mich aber nicht. Das Leuchten ist mit dem Blut verschwunden. Es war ein schauerliches Schauspiel: Das Blut wurde immer zähflüssiger und klumpiger. Es scheint sich aufzulösen, ob wäre es nie dazu in der Lange gewesen austreten zu können.
Mir scheint als würde er mich berühren wollen und das macht mir Angst. Als ich ihn berührt hatte brannte die Wärme meiner Hand als wäre sie eine glühende Herdplatte und daraufhin brach er sie mir weil er meine Berührung nicht mehr aushielt. Ich weiß wie er sich fühlt, denn auch mich hat heftige Müdigkeit und Erschöpfung ergriffen als würde das Monster auch mir die letzten Kräfte rauben. Schnell bin ich verwirrt und sehe verschwommen. Ich weiß nicht ob ich ohnmächtig bin oder nicht, ich habe die Augen offen, jedoch sehe ich nichts mehr, meine Ohren rauschen und trotzdem hören ich etwas: ein Krankenhauspieper schreit mir ins Ohr und schlagartig bin ich jünger, im Krankenhaus und liege mit gebrochenem Beim im Bett. Auch dort sehe ich verschwommen. Plötzlich habe ich eine Heidenangst da ich mir einbilde in einem anderen Krankenhaus zu einer anderen Zeit umzingelt von den Mitgliedern meiner verhassten Pflegefamilie zu liegen und nie wieder frei zu kommen. Das Bild verschwindet. Stattdessen kreischt ein panisches Vogelkind das verzweifelt nach seiner Mutter ruft da eine riesige Schlange vor seinem Nest wartet und es gierig anstarrt. Dann quietscht es wie ein alter Schaukelstuhl. Dann wieder Stille. Meine Feindin will mich verwirren. Um mich leichter aus dem Weg zu räumen? Wahrscheinlich.
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Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*
VampireAnfangs bin ich wie tot, ausgelaugt und geschwächt von den Kämpfen zwischen mir selbst und der Macht, die in mir haust und mich zu dem gemacht hat wer bzw. was ich jetzt bin - ein Vampir. Doch dann kam sie, meine Kerze, mein Licht in der Dunkelhei...