Seelengift *komplett fertig/wird überarbeitet*

Zurück in die Vergangenheit: (Teil 14)

So leid es dem Vater auch tut, ihm rutscht immer öfter die Hand aus... Er kann sich nicht mehr kontrollieren, die Trinkerei hat seinen Verstand abgetötet und dämpft jetzt ebenfalls das zusätzliche Schuldgefühl darüber, dass er jetzt auch ein Schläger ist.
Er kann nichts dagegen tun...
Oftmals ist ihm, als würde ihm eine unsichtbare Stimme befehlen, die Hand gegen seinen Sohn zu erheben, denn nur so könne er ihn retten.
Alles Lügen...
Trotzdem glaubt er diesem Flüstern, denn die Albträume, die ihm seine Fehler umso deutlicher vor Augen führen, werden immer schlimmer...
Es gibt keinen Ausweg!

Deshalb wird der Sohn immer öfter und brutaler geschlagen, wird gänzlich windelweich geprügelt, bekommt abwechselnd Finger gebrochen, bis die Gürtelschnalle das erste Mal zum Einsatz kommt...
Trotz übermäßiger Schmerzen schleppt sich der Jugendliche stets zu dem Mädchen, die wie Balsam für ihn ist. Nach besonders schlimmen Prügelattacken verbringen sie stundenlang damit, nur miteinander zu reden. Stets streichelte sie ihm behutsam über den Rücken und tröstete ihn, wenn er weinte.
Sie ist sein einziger sicherer Ort...
Auch wenn ihm das nicht vollständig klar ist: allmählich brauchte er ihre Nähe mehr denn je...
Er ist beinahe süchtig danach.
Für ihn ist sie wie..., ja, wie ein Pflaster. Sie heilte vielleicht nicht seine Wunden, aber umso mehr sein geschundenes Herz... Denn sie sind seelenverwandt, da das Mädchen ebenfalls von ihrem alkoholkranken Vater geschlagen und verprügelt wird.
Beide gehen durch die gleiche Hölle...
Wirklich?
Wahrheit hin oder her, sie könnte ihn genauso gut belügen und doch ist ihm das völlig egal, denn ohne diese Treffen hätte er längst keine Kraft mehr zum Arbeiten, geschweige denn zum Leben.
Sie rettet ihn!
Seit dem Tod seiner Mutter ist diese junge Frau die einzige, die sich überhaupt um ihn schert, die für ihn da ist, die ihn sieht... Für seinen Vater ist er nur noch ein verzerrtes Bild dessen Hasses...
Er ist nicht mehr sein Sohn.
In der verzweifelten Suche nach einem Zuhause, einem Ort oder Menschen, bei dem er endlich wieder willkommen ist, begibt sich der Junge blind immer mehr in eine Falle, aus der er kein Zurück mehr gibt.
Nie wieder...