Das durfte einfach nicht wahr sein! Wieso zum Teufel liegt mein Verlobter halb verblutend auf dieser Matte?! Meine Beine knickten weg und ich fand mich kniend vor Remus wieder, weinend. ,,Das kannst du mir nicht antun, Remus. Ich brauche dich doch, wir brauchen dich. Ich schwöre dir Remus, egal wer das war, ich werde dich rächen. Und wenn es das letzte ist, was ich mache. Bitte wach wieder auf, Remus, hörst du? Ich liebe dich" flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Da kam Harry in die große Halle, mit geschocktem Gesicht. Noch einmal strich ich über Remus Wange und stand dann auf. ,,Du. Ich. Wald. Jetzt" sagte ich nur und ging an Harry vorbei. Schnell hatte er mich eingeholt und zusammen liefen wir nun in den Wald, auf die Lichtung. Als Hagrid Harry sah, schrie er. ,,Was? Harry! Nein! Verschwinde von hier!". Doch durch einige Todesser wurde er zum Schweigen gebracht. ,,WER VON EUCH SPASTEN HAT MEINEN VERLOBTEN FAST GETÖTET?!" schrie ich nun. Meine Stimme war voller Hass, aber gleichzeitig auch Besorgnis und Trauer um Remus. Fenrir deutete auf Dolohow, der versuchte, sich zu verdrücken. ,,DU!" schrie ich, zückte meinen Zauberstab und schritt bedrohlich langsam auf Antonin Dolohow zu. Dieser wurde Kreidebleich im Gesicht. ,,WIE KANNST DU ES WAGEN?!". Würde man ihn jetzt neben eine weiße Wand stellen, könnte man ihn nur durch seine schwarze Kleidung erkennen. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Es war der dunkle Lord. ,,Victoria, ich mach das schon" sagte er und wandte sich dann Dolohow zu. ,,Avada Kedavra!". Augenblicklich fiel Dolohow zu Boden, tot. Ich sackte auf die Knie und fing an zu schluchzen. Remus durfte nicht sterben! Wenn er stirbt, sterbe ich mit. Was wird dann aus Mike und Gabe? Ich will nicht, dass sie ohne ihre Eltern aufwachsen. Ich weiß, wie es ist, wenn man denkt, dass die Eltern tot sind. Man fühlt sich einsam, ist traurig, fragt sich, warum? Das will ich ihnen nicht antun. Ich bekam gar nicht mehr mit, wie Narzissa sich neben mich kniete und versuchte, mich zu trösten. Sie nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken. ,,Lebt Draco noch?" flüsterte sie so leise, dass nur ich es verstehen konnte. Doch ich zuckte nur mit den Schultern. Da sprach der dunkle Lord den Todesfluch gegen Harry. Dieser fiel tot zu Boden, dachte ich jedenfalls. Narzissa half mir aufzustehen, was nach dem zweiten Versuch auch klappte. Bellatrix meinte zu mir, ich solle nachsehen, ob er auch wirklich tot ist. Doch ich konnte es nicht. Das merkte auch Voldemort und schickte stattdessen Narzissa. Mir wurde das alles zu viel, weshalb ich schwankte und beinahe zu Boden fiel, doch Fenrir stützte mich. Der dunkle Lord meinte, dass Fenrir mich zum Schloss bringen sollte, was er auch tat. Ich merkte nicht mehr viel, nur, dass ich neben Remus auf so einer Matte lag, jemand meine Hand in seine legte und ich kurz darauf einschlief.
,,Oh Gott, Victoria ist doch nicht etwa tot? Oder?" hörte ich eine Stimme in der Ferne sagen. ,,Nein, sie ist nur bewusstlos" meinte eine andere Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen und sah George, Molly, Draco, Graham und Marcus vor mir stehen. Langsam setzte ich mich auf und löste meine Hand aus Remus'. ,,Ich hab nur geschlafen ihr Spasten" murmelte ich und gähnte. Sie schauten nun zu mir und alle seufzten erleichtert auf. Da stürmte jemand in die Halle. ,,Harry Potter ist tot! Harry Potter ist tot!". Erzähl mir was neues, dachte ich genervt. Alle, die noch ordentlich laufen konnten, stürmten nach draußen. Ich stand langsam auf, mit Hilfe von George und Graham. Dann liefen wir auch raus, wobei mich die beiden immer noch stützten, da ich noch etwas wackelig auf den Beinen war. Hagrid trug Harry und Ginny wäre am liebsten sofort zu ihm gerannt, aber sie wurde von Arthur, ihrem Vater, festgehalten. Sie schrie und weinte. Ich konnte es verstehen. Immerhin würde ich nicht anders reagieren, wenn es Remus wäre. Der dunkle Lord meinte, dass wir uns nun für die richtige Seite entscheiden konnten, die anderen würden getötet werden. Lucius zischte ,,Draco". Narzissa breitete ihre Arme aus, glücklich, dass ihr Sohn noch lebte. Zögernd ging Draco auf die andere Seite, wurde zuerst von Voldemort umarmt und dann von seiner Mutter in eine warme Umarmung geschlossen. Dann trat Neville hervor. Er hatte den sprechenden Hut in der Hand. Was wollte er denn mit diesem Hut? Sich verkleiden? Wohl eher nicht. Bei seiner Rede hörte ich nicht mal richtig zu, es interessierte mich auch gar nicht. Am Ende seiner Rede, zog er aus dem Hut Godric Gryffindors Schwert. Zeitgleich sprang Harry von Hagrids Armen und der Kampf erreichte Phase zwei.