#1 - Hier. Zusammen.

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„Sam! Harry! Kommt ihr, das Essen ist fertig!"

Seufzend löste ich mich von ihm und wollte ihn von mir runterdrücken. Aber er bewegte sich keinen Millimeter.

„Harold, beweg deinen Hintern, ich hab Hunger", ordnete ich ihm streng an, aber alles, was ich als Antwort bekam, war ein Grübchen geprägtes Spitzbubengrinsen, das ihm von einem Ohr bis zum anderen ging.

Er stützte sich mit dem Ellbogen neben meinem Ohr ab und sah mich mit seinen funkelnden grünen Augen an.

Ich verdrehte die Augen und ließ den Kopf wieder rückwärts aufs Bett plumpsen.

Nach ein paar Sekunden spürte ich, wie sich sein Gewicht von meinem Körper hob.

Ich schielte ihn durch meine halb geschlossenen Augenlider an, während er vom Bett aufstand und schmollend meinte: „Das ist ja langweilig, wenn du dich nicht mal wehrst oder quengelst. Da macht Ärgern ja gar keinen Spaß."

Ich lachte laut auf und sprang vom Bett direkt in seine Arme. Ein wenig überrumpelt fing er mich auf und ich erklärte ihm lachend: „Weißt du, ich habe einen älteren Bruder, ich bin sowas seit geschlagenen 18 Jahren gewöhnt."

„Ach Mist, da hat Leo dich wohl zu gut trainiert", ertönte die Antwort hinter mir, als ich die Tür aufzog.

Wir kamen beide mit einem megabreiten Grinsen im Gesicht in der Küche an. Papa hantierte noch am Herd und warf uns nur schnell einen Blick zu.

Er lachte.

„Euch sprühen die Herzchen ja schon förmlich aus den Ohren!", kommentierte er lachend. Ich grinste nur und setzte mich auf einen der Stühle.

Wir hatten endlich, endlich zueinander gefunden, da durften wir doch jetzt wohl grinsen und glücklich sein.

~~~

„Was machen wir heute noch?", fragte Harry, als wir faul und vollgefressen auf meinem Bett lagen. Papas Essen war einfach das Beste, was man auf dieser weiten Welt finden konnte. Ich vermisste seine Kochkünste zu Hause wirklich sehr. Also nicht dass Mom jetzt schlecht kochte!, aber Papas Essen hatte doch irgendwie einen besonderen Touch.

„Hmmm...", machte ich und drehte mich auf den Bauch und stützte mich mit dem Ellbogen auf Harrys Rippen ab. Ich betrachtete ihn nachdenklich und meinte dann scheinheilig: „Also wenn ich einen normalen Freund hätte, dann würde ich jetzt sagen, dass wir rausgehen und einfach durch New York spazieren könnten, aber da ich blöderweise mit so einem komischen Weltstar zusammen bin, könnte sich das doch als ein wenig schwierig erweisen..."

Im nächsten Moment kreischte ich auf, weil Harry anfing, mich zu kitzeln. Und ich war leider einer der kitzeligsten Menschen, die jemals in diesem Universum gelebt haben.

„Okay, okay, ich nehme es zurück!", japste ich irgendwann und Harry hielt inne.

„Bitte hör auf, bitteee, sonst sterbe ich noch, weil ich mich an meiner eigenen Lache verschlucke!"

„Na, das wäre doch mal ein schöner und origineller Tod", grinste Harry und ließ sich wieder neben mich aufs Bett plumpsen. Er sah mich an und die Grübchen auf seinen Wangen erschienen wieder.

Ich drehte mich zur Seite, sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren, und erwiderte sein Lächeln.

Das Lächeln war mir eh schon ins Gesicht betoniert. Meine Wangenmuskeln taten schon ziemlich weh, aber das war mir schnurzpiepegal.

Er war hier.

Bei mir.

Ich war hier bei ihm.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt