„Ich kann es dir nicht sagen."
Okay, damit hatte ich eindeutig nicht gerechnet.
Jetzt war ich noch verwirrter, als ich es eh schon war.
Entgeistert starrte ich ihn an. Er fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf und ließ seine Hand dann in seinem Nacken liegen.
„Ich weiß es wirklich nicht, ich bin ganz ehrlich zu dir, Sam, das habe ich dir schließlich gerade versprochen."
Wie konnte das sein?
Mit offenem Mund sah ich ihn einfach nur an. Ich sah wahrscheinlich genau so aus, wie ich mich gerade fühlte, denn er beantwortete die Fragen in meinem Kopf, ohne dass ich sie stellen musste.
„Ich wusste nicht, dass er mit Kendall etwas zu tun hat."
Paaaam.
„Keiner von uns wusste das."
Booooooom.
„ Niall ist so an die Decke gegangen, als die Fotos kamen... Wir waren alle ein wenig neben der Spur."
Hat er nichts zu euch gesagt, als er wieder hier war?
Ich wollte die Frage stellen, aber meine Zunge war wie gelähmt. Ich konnte mich nicht rühren.
„Er war bis vorhin unterwegs" – Liam konnte wohl Gedanken lesen – „und ist vorhin exakt zeitgleich mit uns am roten Teppich aufgetaucht, weil er gerade vom Flughafen kam. Wir haben also noch kein einziges Wort mit ihm geredet, seit wir hier sind. Also ich meine darüber. Über die Sache mit Kendall."
Okay, jetzt verstand ich, wieso er mir nicht weiterhelfen konnte.
Liam strich mir eine Haarsträhne zur Seite. Es war eine tröstende Geste und ich schluckte. Jetzt hatte sich meine Starre gelöst.
„Was denkst du? Was denkst du darüber?"
Meine Stimme war kaum hörbar. Ich brachte die Worte kaum über die Lippen. Ich hatte zu sehr Angst, seine Antwort zu hören. Er würde die Wahrheit sagen, das hatte er mir versprochen und das würde er auch halten, das wusste ich, aber ich wollte nicht noch mehr verletzt werden. Wie viel ich wohl noch aushalten würde... wie viel...
„Ich kann es dir nicht sagen, Sam, es tut mir so schrecklich Leid. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich von Harry halten soll. Ich weiß nicht, was das hier für ein Mensch ist, der sich bei dir nicht meldet und einfach nach LA fliegt und sich mit diesem Plastik-Püppchen trifft." Sofort erschien Manus Gesicht vor meinem inneren Auge und er nickte bestätigend. Ja, das hatte er von Kendall Jenner ja auch schon gesagt. „Ich verstehe es einfach nicht, Sam!"
Liams Stimme war zornig geworden. Er runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen aufgebracht zusammen.
„Er liebt dich. Er liebt dich so sehr, das kann jeder sehen!!" – Die Worte schnitten mir ins Herz wie Messerstiche.
„Aber wieso macht er dann so etwas?! Wieso?!? Das ist nicht Harrys Stil! Ich verstehe es einfach nicht!!!"
„Ich auch nicht, Liam, ich auch nicht..."
„Hey, schau mich an", er legte einen Finger unter mein Kinn und drückte meinen Kopf nach oben, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. Meine Sicht war verschwommen. Verdammte Harry-Tränen. Immer, wenn ich dachte, sie wären verschwunden, zeigten sie mir eine lange Nase und kehrten zu mir zurück.
„Wir kriegen das wieder hin, okay? Wir biegen das zusammen gerade", stellte Liam klar und sah mir dabei fest in die Augen. Er strich eine Träne von meiner Wange und fuhr unbeirrt fort: „Ihr seid füreinander bestimmt, das kann jeder sehen. Er braucht dich, Sam. Ohne dich ist er nicht er selber. Du hast einen besseren Menschen aus ihm gemacht, das hat Zayn dir ja letztens schon gesagt. Wir brauchen dich. Wir haben dich alle ins Herz geschlossen und man kann dich von unserer kleinen Familie nicht mehr wegdenken. – Ach Gott, hör bitte auf zu weinen, sonst fange ich auch noch gleich an!"
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Heartthrob
Fanfiction~ ღ Das 2. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ ...der Tag, an dem ich Harry Styles kennenlernte. ...der Tag, der für immer mein Leben veränderte. In alle Richtungen. Niemals hätte ich mit so etwas gerechnet. Das Leben steckt voller Überraschungen. ...