„Ich sag's dir, Sammy, das wird einfach nur soooo Bombe!"
Ilona kriegte sich gar nicht mehr ein. Ich konnte ihren schwärmerischen Blick förmlich sehen und es würde mich nicht wundern, wenn sie gerade durch ihr Zimmer hüpfte vor lauter gute Laune und Vorfreude auf morgen.
Ich lächelte und rückte mein Handy an meinem Ohr zurecht.
„Ja, total! Gut, dann hätten wir jetzt alles geklärt. Dunkelrot-schwarz gekleidet, hoher Pferdeschwanz mit glatten Haaren, smokey eyes geschminkt. Ich sag den anderen in Whatsapp Bescheid, dann müsste für morgen ja alles stehen!"
„Alles klar, dann sehen wir uns morgen", freute sich Ilona, „bis dann, schlaf gut, Sam!"
„Bis morgen, gute Nacht!"
Ich legte lächelnd auf.
Morgen würden wir unser erstes „richtiges" Musikvideo drehen. Ich war jetzt schon ganz hibbelig, so sehr freute ich mich!
Ich stand von meinem Bett auf und tigerte zu meinem Kleiderschrank rüber. Ich zog die Türen auf und betrachtete den Inhalt.
Dunkelrot-schwarz war der Dresscode für das Video.
Mein Lächeln vertiefte sich.
Ich musste überhaupt nicht nachdenken, was ich anziehen würde. Mein Blick fiel sofort auf mein Lieblingstop. Es war dunkelrot und war ungefähr das Tollste, was ich mir jemals in meinem Leben gekauft hatte. Ich hatte es im Sommer in Italien auf einem Markt gefunden, als ich mit Leo, Jana und Manu an der Adria war.
Es hatte ein unverkennbares Muster vorne aufgedruckt und zwei etwas längere Zipfel rechts und links an der Seite.
Ich liebte es einfach so sehr. Es war total lässig.
Und es war perfekt für morgen. Noch eine schwarze Leggings und meine Supras dazu – und das Outfit war perfekt.
Das Top hatte ich auch damals an, als ich mit Harry in München unterwegs gewesen bin.
Ich schluckte.
Langsam schloss ich wieder die Schranktüren und schlurfte zu meinem Bett zurück.
Ich hatte eigentlich vermeiden wollen, dass ich an ihn dachte. Ich hatte ihn vorhin dreimal angerufen, aber er hatte meine Anrufe ignoriert. – Ja, man konnte wirklich ignorieren sagen, denn Harry – so wie der Rest der Jungs auch – war an seinem Handy festgewachsen. Normalerweise schrieb er mir immer schnell eine Nachricht, wenn er nicht rangehen konnte, aber heute war gar nichts gekommen. Und das schon seit mehreren Stunden.
„Du reagierst über, Samantha. Entspann dich", murmelte ich, um mich selber zu beruhigen, während ich an die Decke starrte und vorsichtig meine pochenden Schläfen massierte.
Ich musste mir nicht immer gleich das Schlimmste ausmalen. Den Teufel an die Wand malen. Überreagieren.
Aber genau das tat ich immer. Ich hatte immer Angst, dass ich nicht genug für ihn war. Das klang vielleicht komisch, aber ich hatte wirklich eine riesige Angst. Ich wollte ihn nicht verlieren, aber wer war ich schon, dass ich so einen Anspruch auf ihn erhob? Ich war ein Niemand aus München, ein achtzehnjähriges, stinknormales Mädchen. Ich hatte überhaupt kein Recht, mit ihm zusammen zu sein. Und trotzdem war ich es.
Aber wer garantierte mir, dass es hielt? Und dass ich auf Dauer genug für ihn war? Er war ein Weltstar, einer der beliebtesten jungen Erwachsenen auf der gesamten Welt. Er sollte eher mit einer anderen Sängerin zusammen sein, einer Schauspielerin, einem Model,... – und nicht mit so einem Niemand wie mir, die ihm nichts bieten konnte.
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Heartthrob
Fanfiction~ ღ Das 2. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ ...der Tag, an dem ich Harry Styles kennenlernte. ...der Tag, der für immer mein Leben veränderte. In alle Richtungen. Niemals hätte ich mit so etwas gerechnet. Das Leben steckt voller Überraschungen. ...