#38 - ...bitte!?!? - Sprachlos.

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‚DIESES VIDEO IST SO ABGEFAHREN GEIL AAHHH ICH LIEBE DICH UND DEINEN BRUDER IHR SEID DIE TOLLSTEN!!! xxx', stand da.

Seufzend ließ ich mich wieder rückwärts nach hinten sinken. Ich hatte Whatsapp nicht aufgemacht, deswegen wusste Ilona nicht, dass ich ihre Nachricht schon gelesen hatte.

Irgendwie wunderte es mich nicht einmal, dass es nicht Harry war. Wäre ja zu schön, wenn er direkt antworten würde...

Ich schloss ganz schnell die Augen, damit mir die Tränen, die sich jetzt hinter meinen Lidern angesammelt hatten, nicht an meiner Schläfe hinunter in meine Haare rollen konnten.


~~~


Der nächste Tag startete genauso beschissen wie der Tag davor.

Ich verschlief erst einmal, sodass ich nicht in Ruhe in die Dusche steigen konnte. Ich hatte ja eigentlich schon gestern Abend geduscht, aber ich liebte es einfach, morgens langsam mit dem warmen Wasser wach zu werden – ich war ja ein totaler Hardcore-Morgenmuffel. – Das hätte ich jetzt perfekt gebrauchen können (auch wenn Leo jedes Mal zeterte, dass das Wasserverschwendung war) – aber nein, ich blöde Kuh hatte den falschen Wecker in meinem Handy angetippt, sodass ich zu spät dran war und nicht mehr duschen konnte.

Missmutig stopfte ich einen Nutellatoast in mich hinein und verließ dann mit hängenden Schultern das Haus.

Harry hatte auf meine Gute-Nacht-Nachricht nicht mehr geantwortet.

„Oh nein, immer noch alles scheiße?", begrüßte mich Caro seufzend, als sie sich neben mich in der S-Bahn setzte, und ich verzog als Antwort nur die Mundwinkel.

Schweigend und in Gedanken versunken fuhren wir in die Uni.

„Lass den Kopf nicht hängen, Prinzessin, sonst fällt dein Krönchen runter!", versuchte Caro, mich aufzumuntern, als wir an der Treppe im Hauptgebäude standen, wo sich unsere Wege für den restlichen Tag trennten.

„Das geht gar nicht, sie hat nämlich einen Gummizug", konterte ich und ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht.

Caro lachte, umarmte mich einmal fest und sagte dann: „Wir sehen uns um kurz vor zwei an der S-Bahn, okay?"

„Klar, bis dann!"

~~~

„Ich steeeeerbe vor Langeweile! Sam, mach was!!", quengelte Philipp theatralisch stöhnend und ich musste mir von innen auf die Wangen beißen, damit ich nicht laut loslachte.

Er sprach genau das aus, was ich mir gerade gedacht hatte. Eigentlich war das Studium bestimmt total interessant, Anglistik war ja auch etwas, was mich eigentlich interessierte – aber ich konnte mich partout nicht konzentrieren geschweige denn aufpassen.

Ich beugte mich hinunter zu meiner Tasche, um nach meinem Handy zu suchen, als rechts neben Philipp das Handy von dem Kerl klingelte, der dort saß. Philipp erschrak so sehr, dass er mich schubste und ich mit einer ziemlichen Wucht mit der Stirn gegen die Tischkante knallte.

„Aaauaaaaa!"

„Oh fuck, oh nein, sorry, Sam! Oh man, das tut mir total Leid!", entschuldigte Philipp sich.

Ich rieb mir lachend über die Stirn.

Aua.

„Ist schon okay, da kannst du ja nichts dafür", meinte ich grinsend. Meine Stirn pochte eigentlich gar nicht so sehr.

„Doch, natürlich. Es tut mir so Leid, ich-"

„Wenn du jetzt nicht die Klappe hältst, mach ich dich einen Kopf kürzer!", drohte ich ihm lachend an und er klappte sofort seinen Mund zu. Er sah mich mit einem reumütigen Hundeblick an und ich verdrehte die Augen.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt