#45 - Los geht's.

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„Wenn der noch einmal wiederholt, wann wir wo sein müssen, laufe ich Amok", grummelte Ramira, ohne die Lippen zu bewegen, und ich unterdrückte mühsam ein Lachen. Ich kaschierte es mit einem Husten und griff nach meiner Kaffeetasse, um mein Grinsen zu verstecken.

Wir saßen in einem Raum neben dem Frühstückssaal und Wayne wiederholte zum dritten Mal den Tagesablauf.

Viertel nach zwölf Abfahrt zum Veranstaltungsort, dann die Verleihungshalle einrichten, halb fünf Eröffnung der Brits auf dem roten Teppich. Ab dem Zeitpunkt mussten wir mit unseren Tabletts bereit stehen.

„So, also bis später, viertel nach zwölf in der Eingangshalle! Seid pünktlich!", beendete Wayne das Meeting und alle standen auf.

„Ach ehrlich? Das wusste ich ja noch gar nicht!", meinte Ramira und verdrehte genervt ihre Augen.

„Wann sollen wir da sein? Halb eins, oder?", fragte ich und sah sie mit einem Unschuldsengelsblick an.

„Genau. Am besten viertel vor eins", brummte sie und ich stieß ihr lachend den Ellbogen in die Rippen, was ihr ein Grinsen entlockte.

Es löste sich alles jetzt so nach und nach auf und die Leute verließen den Raum. Wir gingen hinter ein paar anderen auf den Aufzug zu. Es war ein riesiger Aufzug, in den um die fünfzehn Leute reinpassten. Während wir nach oben fuhren, lauschte ich den Gesprächen der anderen. Ich bekam nur Satzfetzen mit, aber es war trotzdem interessant.

„Hoffentlich lasse ich kein Glas fallen!"

„Die ganzen Stars! Ich freue-"

„Hahaha, wie witzig!"

„Was, schon?!"

„Nein, denke ich nicht-"

„Ich muss schauen, dass ich nicht ausflippe-"

„Ich bin sooo müde.."

„Schade, dass wir keine Fotos mit denen machen können-"

„Ich will Liam Payne live sehen!"

Ich biss mir von innen auf die Wangen, um nicht zu grinsen.

„Und Harry, diesen Hottieee!!!"

Bumm. Schlag in die Fresse.

„Wie viel Uhr ist es?", zog Ramira ruckartig meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich brauchte einen Moment, bis ich mich wieder gefangen hatte, dann sah ich auf meine Armbanduhr.

„Kurz vor halb zwölf."

„Okay, Plan", eröffnete Ramira mir und sah mich fragend an, „wir holen beide unsere Sachen, die wir für heute brauchen, und treffen uns dann wieder am Fahrstuhl bei uns im Stockwerk in so zehn Minuten, okay?"

„Alles klar, gute Idee", stimmte ich zu.

Wir waren eine der letzten, die ausstiegen. Alle anderen waren in den Stockwerken unter uns untergebracht, kaum jemand war über Stock 11. Anscheinend gingen über uns die Suiten und Penthauswohnungen los.

„Bis gleich!"

Ich zog meine Karte durch den Schlitz des Türöffners und überlegte im ersten Moment erst einmal, was genau ich alles brauchen würde.

Ich legte meine Klamotten schön säuberlich gefaltet in meine Tasche. Wir durften unser Kellner-Outfit – schwarz, orange und rot gemixt – noch nicht anziehen, was ja auch logisch war, es könnten ja Flecken oder ähnliches beim Vorbereiten und Aufbauen darauf landen.

Als ich meine hohen Schuhe, verpackt in einer Plastiktüte, in meine Tasche tat, seufzte ich. Nur bei den Gedanken daran, dass ich wieder den Tag in High Heels verbringen musste, taten mir schon die Füße weh und verzog schmerzhaft das Gesicht. Naja, wer schön sein wollte, musste leiden.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt