#66 - Mein persönliches Paradies - ...oh, mit dem hab ich nicht gerechnet..

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Eine Karte für das New Yorker Stars4Hope-Event.

Ich konnte es einfach immer noch nicht glauben.

Immer und immer wieder wanderten meine Finger zu dem Umschlag, a) den Zayn gestaltet hatte und b) der den Backstage-Pass beinhaltete.

Mein Zutritt zu meinem persönlichen Paradies.

Ohne dass ich übertreiben wollte, konnte ich getrost sagen: das würde der beste Tag meines Lebens werden, so viel stand fest.

Oh Gott, ich freute mich so sehr!!

Mit der Tatsache, dass ich nur das Wochenende in New York bleiben würde, würde ich mich später auseinander setzen. Gerade im Moment störte es mich nicht, dass Mama mich nach dem Wochenende wieder zurückpfeifen würde, ich meine, hallo, ich bin jetzt gerade sechzehn Jahre alt geworden und bin nicht knapp neunzehn wie meine Cousine, bei der es normal ist, dass sie tat und ließ, was sie wollte, immerhin war sie volljährig! Aber mit sechzehn sollte man es wohl nicht gleich so krass krachen lassen. Ich erinnerte mich an Leos Worte zurück, die vor er ein paar Tagen zu mir gesagt hatte: „Geh es langsam an, Jana. Dein Leben ist noch lang genug. Sechzehn ist eigentlich keine sooo große Sache, denk dran, es ist nicht achtzehn."

Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ich wollte auch noch gar nicht achtzehn sein. Verantwortung zu übernehmen war jetzt nicht so eines meiner Lieblingshobbies. Ich lebte lieber in den Tag hinein und ließ mich von allem berieseln, was so auf mich traf.

Der einzige Tag, an dem ich nichts dem Zufall überlassen würde, war der kommende Freitag.

Oh mein Gott, ich dachte nur daran, dass ich dort hin gehen würde, auf dieses abartig geile Konzert, und schon fing mein ganzer Körper an zu kribbeln. Sam hatte Recht, ich war wirklich ein auf zwei Beinen wandelndes Promilexikon. Deswegen war ich auch einfach Promi-besessen und wusste immer alles über jeden – und dann durfte ich hautnah diese Menschen ALLE erleben, die ich sonst nur aus dem Internet und Zeitschriften kannte! Alle auf einem Haufen! Das war wirklich, wirklich mein persönliches Paradies.

Wenn ich bis dahin nicht an einem Herzstillstand gestorben war, musste man hinzufügen.

Denn der heutige Tag hatte noch ein paar Schocks und Herzstillstände für mich auf Lager.

Lasst euch überraschen.

Der nächste ließ gar nicht lange auf sich warten.

Nachdem wir unser bayrisches Frühstück verspeist hatten (hust noch einmal an Restdeutschland: ihr armen Säcke hust.), dauerte es auch nicht mehr lange, bis meine ersten Freunde eintrudelten, um meinen Geburtstag gebürtig mit mir zu feiern. – Ach sch...doch drauf, man wird nur einmal sechzehn, Leo!

Harry verabschiedete sich grinsend von uns, da er ja ab jetzt nicht mehr einen Mucks von sich geben durfte, um nicht eine europaweite Massenhysterie auszulösen. (Oder wahrscheinlich eher weltweit, wenn rauskam, dass er bei einem MÄDCHEN zu Hause war und dort ÜBERNACHETE und dass sie seine FREUNDIN war....)

Leo fiel ihm theatralisch weinend um den Hals, als Harry die Treppe nach oben in Sams Zimmer gehen wollte, aber Sam löste mit einem Seufzer  und einem Augenverdrehen seine Arme vom Hals ihres Freundes. Trotzdem löste das eine laute Lachsalve bei unserer Familie und allen voran bei mir aus.

Da klingelte es auch schon an der Tür und sofort schneite meine beste Freundin Mimi ins Wohnzimmer und fiel mir laut quietschend um den Hals.

„Ohhh mein Goooooottttt, ich wünsche dir alles, alles Gute zu deinem sechzehnten Geburtstag, Süße!!", rief sie aus und mir platzte beinahe das Trommelfell, in das sie hineinschrie, aber das war mir egal. Mein Gesicht zierte ein sooo großesdickesfettes Grinsen, schon den gesamten Tag, und das würde nichts in der Welt ändern können.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt