Heartthrob

#26 - Wow

Ich grinste in den Kuss hinein. Wir konnten einander einfach nicht widerstehen.

„Hör auf zu grinsen, Teufelchen", murmelte Harry gegen meine Lippen, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte.

Er löste sich von mir und verdrehte die Augen.

Oho, da war jemand wirklich ernsthaft beleidigt. Ich musste mich so sehr zusammenreißen, dass ich nicht anfing, laut loszuprusten. Dieser Gesichtsausdruck war einfach genial, so beleidigt konnte nicht einmal Jana schauen.

....Jana.

„Ach du Scheiße", entfuhr mir jetzt und ich schaute auf mein Handy, das ich immer noch in meiner Hand hielt, „Harry, ich brauche wirklich dein WLAN-Passwort, bitte, sonst macht mich meine Familie einen Kopf kürzer, wenn ich mich nicht endlich melde!"

„Oh, jaaa, okay", kam eine wenig lahme Antwort und Harry gab mir einen kleinen Zettel, der auf seinem Nachtisch lag. Ich tippte den Code schnell ein, und kaum hatte sich mein Handy mit dem WLAN verbunden, vibrierte es in einer Tour. War ja nicht anders zu erwarten gewesen.

„Hm, ich würde sagen, dein Kopf rollt schon", grinste Harry mit einem Blick auf mein Handy.

Danke für dein Mitleid, du Blödi.

Ich stöhnte auf und machte mir gar nicht die Arbeit und las die Nachrichten, sondern rief meine Cousine gleich über Skype an. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie gerade bei Mom und Leo war. Sie kam oft Samstagvormittag zu uns, um mit Leo Mathe zu lernen, und da jetzt Samstagvormittag war, war sie bestimmt gerade bei uns zu Hause.

Eine Sekunde später ploppte ihr Gesicht auf meinem Handydisplay auf und ihre hellen Augen strahlten mir entgegen.

„SAMANTHA, wir dachten schon, du wärst von einem Riesen-Marshmallow gefressen worden oder so!"

Was für eine zuckersüße, nette Begrüßung.

„Hi Jana, ich freue mich auch, dein zartes Stimmchen zu hören und dein Gesicht zu sehen", sagte ich sarkastisch und musste grinsen.

Sie grinste mich ebenfalls an und ich konnte sehen, dass sie bei uns in der Küche auf einem der Barhocker saß. Plötzlich wackelte ihr Handy und Leos Gesicht war zu sehen.

„Sam, spinnst du eigentlich?! Du kannst doch nicht einfach fast einen gesamten Tag warten, bis du dich meldest?! Wir haben uns echt Sorgen gemacht!", schimpfte mich Leo, aber es klang nur so halbherzig ernst gemeint.

„Tut mir echt Leid..."

Eine bessere Entschuldigung brachte ich nicht zusammen. Aber meiner Meinung nach war die eh nicht nötig, ich meine, halloohoo, ich bin achtzehn, fast neunzehn – ich brauchte doch nicht dauernd anrufen und sagen, dass es mir gut ging und ich noch lebte?!

„Alles gut bei dir? Wie war der Flug, wie war euer Wiedersehen, wie sind die anderen Jungs, ooohhh und wie sind Gemma, El und so?"

Süß, dass sie Sophia als „und so" bezeichnete. Ich biss mir von innen auf die Wangen, um mir ein Lachen zu verkneifen.

„Die sind alle total süß – naja fast alle..."

„Wieso, wer ist nicht nett???", fragte Jana ein wenig schockiert, die sich jetzt ihr Handy wieder geschnappt hatte. Im Hintergrund winkte mir Mom einmal zu und warf mir ein Handküsschen zu.

Jana starrte mich immer noch mit weit aufgerissenen Augen an und wartete auf meine Antwort.

„Ja, wer wohl."

„Sophia?"

„Mhh."

„Ooohh, was hat die blasierte Schnepfe gemacht??"