#35 - Des großen Bruders Tipp

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„Hallo Sam", begrüßte Mom mich lächelnd und zog mich in eine feste Umarmung.

Bei dieser Begrüßung von Jana und Mom könnte man meinen, ich war für mehrere Monate nicht da, dachte ich grinsend und schüttelte innerlich leicht den Kopf.

„Komm, wir müssen schnell raus, Leo steht draußen im absoluten Halteverbot", trieb Mom Jana und mich an und lief hektisch mit meiner Tasche, die sie mir gerade abgenommen hatte, über dem Arm auf den Ausgang des Flughafens zu.

Ich sah zu Jana rüber, die nur die Augen verdrehte und seufzte: „Manchmal regen mich diese italienischen Gene ja schon ein wenig auf, muss ich sagen. Man kann doch auch einfach auf den ausgeschilderten Parkplätzen fünfhundert Meter weiter parken, aber nein, das geht ja nicht."

Ich lachte nur und schlang einen Arm um Janas Schulter, was sie zum Grinsen brachte.

Ich hatte sie wirklich vermisst.

„Naaaa", kam von Leo, als wir einstiegen. Ich drückte ihm von der Rücksitzbank aus einen Kuss auf die Wange und schnallte mich dann an.

„Kamen die Polizisten nochmal?", fragte Jana an Leo gerichtet, aber der schüttelte nur den Kopf. Es war nicht das erste Mal, dass er irgendwo im absoluten Halteverbot gestanden hatte, das wusste ich – aber das wusste Mom nicht. Und das sollte auch besser so bleiben. Denn selbst obwohl Leo einundzwanzig Jahre alt war, würde Mom ihn dafür einen Kopf kürzer machen.

Das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Ich lehnte mich lächelnd zurück, während wir über die Autobahn brausten, und stellte fest, dass es zu Hause auch schön war, auch wenn ich Harry inzwischen schon echt vermisste.

~~~

„Ich freeeeu mich so sehr!"

„Worüber? Dass ich wieder da bin?"

Ich sah Jana von der Seite an, während sie neben mir in unserer Küche saß.

„Neeein! Also doch auch natürlich", lenkte sie noch schnell ein, „aber ich meine eigentlich meinen Geburtstaaag!!"

Sie strahlte bis über beide Ohren und ich schüttelte nur lachend den Kopf.

„Ich muss jetzt echt los, Schnucki", sagte ich und drückte ihr schnell einen Kuss auf den Kopf. „Bis später!", rief ich laut, damit Mom und Leo mich auch hörten, kurz bevor ich die Haustür hinter mir zuzog.

„Ciao!"

„Viel Spaß!"

Grinsend lief ich zu meinem Auto. Obwohl ich nicht wusste, wann ich Harry das nächste Mal sehen würde, und obwohl ich echt traurig war, dass ich nicht mehr in London war, war ich trotzdem bester Laune. Das Leben bestand eben nicht nur aus „Rumgeknutschte", um Louis und Niall zu zitieren.

Ich schnaubte leise und stieg in mein Auto ein und startete den Motor.

Manchmal musste man das Leben eben so nehmen, wie es kam, ob es einem gefiel oder nicht.

Sofort wanderten meine Gedanken zu Liam. Er tat mir so verdammt Leid. Ich musste Harry heute Abend nach ihm fragen, wenn ich schreiben oder ihn anrufen würde.

Aber jetzt musste ich meinen Kopf erst einmal frei von sämtlichen britischen und irischen Jungs kriegen.

Denn jetzt würde ich gleich endlich wieder tanzen.

Ich hatte es ganz schön vermisst!

Und ehrlich gesagt fand ich es ziemlich witzig, dass die Jungs irgendwie nicht mehr daran gedacht hatten, dass ich ihnen ja eigentlich was hätte vortanzen sollen. Aber da kam dann die Sache mit Liam und Sophia dazwischen...

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt