#2 - Harold

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Harrys Hand schob sich unter mein Shirt und malte federleichte Muster auf meinen Rücken. Eine Gänsehaut überlief mich und ich biss ihm als Antwort leicht in die Unterlippe.

„Raawr, kleiner Tiger", murmelte er, ohne den Kuss zu unterbrechen, und ich lachte. Da Harry aber immer noch seinen Mund auf meinen drückte, bekam ich kaum Luft – lachen, küssen und atmen gleichzeitig war nicht so das Klügste – weswegen ich mich von ihm löste und erst einmal anfing zu husten, während er sich über mich lustig machte und schallend lachte.

Bevor ich mich irgendwie rächen konnte, klingelte auch schon sein Handy.

Er fischte es vom Nachtisch und ging hin, ohne auf das Display zu schauen, wer ihn anrief.

„Ja?"

Er grinste mich immer noch an (inzwischen hustete ich nicht mehr und konnte auf wieder halbwegs atmen, halleluja.)

Zackbumm, da war sein Grinsen auch schon verschwunden und er verzog schuldbewusst das Gesicht.

Den Grund konnte ich überdeutlich ebenfalls hören.

„HARRY STYLES, WAS MEINST DU EIGENTLICH, WER DU BIST?!??"

„Hi Paul...", sagte Harry kleinlaut, aber seine Worte gingen in dem Geschrei unter, das Harrys iPhone vibrieren ließ.

„ICH KOMME MIR VOR WIE EIN KINDERGÄRTNER! Das kann doch wohl nicht wahr sein, wo zum Teufel steckst du?!?!"

Paul holte schnaufend Luft und wartete auf Harrys Antwort. Dieser zögerte aber ein wenig und öffnete nur den Mund. Er sah mich um Hilfe bittend an, aber was sollte ich denn machen? Da saß er jetzt in der Sch.... und musste schauen, dass er da irgendwie heil wieder rauskam. Ohne dass Paul ihn einen Kopf kürzer machte.

„Wo bist du???", wiederholte er seine Frage und klang jetzt ein wenig leiser als zuvor.

„In...", fing Harry an und stockte dann. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, seufzte und sagte dann. „In New York."

Und da war es dahin mit Pauls Ruhe.

„IN NEW YORK!?! HARRY, TICKST DU NOCH RICHTIG??!?!"

Harry stand auf, fuhr mir dabei einmal durch meine Haare und verließ dann das Zimmer.

Ich glaube, das war auch besser so. Das war etwas, was mich nichts anging und was Harry mit Paul alleine regeln musste. Manche Sachen gingen wirklich niemanden an, ich meine, wir sprechen hier von niemand Geringerem als One Direction.

Ich konnte mir schon vorstellen, was das für ein Horror für Paul gewesen war, als er herausgefunden hatte, dass Harry spurlos verschwunden war...

Ich verzog den Mund.

Oh Gott, womit musste er wohl gerechnet haben! Die fünf Jungs waren die heiß begehrtesten Menschen auf diesem ganzen Planeten, ach was, in diesem gesamten Universum! Es gab genug Wahnsinnige, die sie gerne entführen und dann Lösegeld erpressen würden.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.

So weit wollte ich gar nicht denken.

Es war eigentlich wirklich dumm von Harry gewesen, dass er aus München abgehauen war, ohne irgendwem Bescheid zu sagen. Nicht einmal Louis und Zayn, die mit ihm und Paul nach München geflogen waren, hatte er etwas gesagt! Das war wirklich richtig dumm gewesen.

Himmel.

Naja, jetzt konnte man es auch nicht mehr ändern, und es war ja Gott sei Dank alles gut gegangen.

Er war hier, wohlbehalten, gesund und munter.

Als er jetzt aber wieder den Raum betrat, sah er alles andere als munter aus.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt