Kapitel 8 ✔️

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"Alles in Ordnung hier bei euch?" Ashton stand hinter mir und ich konnte die Belustigung aus seiner Stimme heraushören. Lynn sprang sofort in seine Arme und freute sich, ihn endlich wieder bei sich zu haben. "Hey, Ash. Wieso hast du uns nicht gesagt, dass deine Schwester wieder da ist?", fragte ein Typ mit kurz geschorenen Haaren der hinter Lukas stand. "Weil ich nichts davon wusste.", gab Ashton zurück. Die Jungs vor mir wirkten kurz irritiert doch als ich nur mit den Schultern zuckte wandt sich Lukas wieder mir zu. "Seit wann bist du wieder da?"
"Heute."
"Wirst du unserem Rudel beitreten?", fragte Lukas ungeniert weiter. Ich merkte wie sich Ashton, der mit Lynn im Arm nun neben mir stand, anspannte und Lynn geschockt die Luft einzog. Darüber hatte ich noch gar nicht weiter nachgedacht. Ich war damals vielleicht in das Rudel hinein geboren worden, doch ein Mitglied war ich nie. Auch jetzt sah ich keinen Grund beizutreten.

"Nein.", antworte ich. Zarek zog nur überrascht eine Augenbraue nach oben während die anderen mich geschockt musterten.
"Warum nicht?", wollte Lukas wissen.
"Darum. Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigt, ich hatte einen anstrengenden Flug hinter mir und Schule und ich will jetzt einfach nur nach Hause." Damit drehte ich mich um und verschwand um die nächste Ecke. Hätte ich das Gehör eines Lykaners, wäre es mir jetzt möglich gewesen zu hören, was die anderen sagten, doch so ein Gehör hatte ich nun Mal nicht. Ich stieß die Eingangstür auf und marschierte wieder quer über den Parkplatz zu meinem Auto. Mit einem Klicken öffnete ich den Waagen in stieg ein. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel verriet mir, dass ich schrecklich aussah. Ich war müde und unter meinen Augen zeichneten sich, trotz des Concealers, Augenringe ab. Meine Haut war auch etwas bleicher als normalerweiser. Ich startete den Wagen und fuhr nach Hause. Nach all den Jahren kannte ich den Weg noch immer so genau, was fast an ein Wunder grenzte.

Ich sah das Haus, indem ich aufgewachsen war, schon von weitem. Und obwohl ich kein Heimweh gehabt hatte in den letzten Jahren, wurde mir sofort warm ums Herz als ich das Auto auf der Straße parkte und ausstieg. Ich schnappte mir meinen Koffer aus dem Kofferraum und lief den kleinen gepflasterten weg zu der Veranda entlang. Mums alte Bank stand immer noch unter dem Fenster vom Wohnzimmer. Nur die Kissen darauf waren neu. Ich klingelte und kurz glaubte ich, dass mein Herzschlag aussetzte. Es dauerte nicht lange bis die Tür geöffnet wurde.
"Hallo.", sagte eine hübsche Frau mit schwarzem langen Haar und braunen Augen. Sie hielt ein blau kariertes Geschirrtuch in der Hand und lächelte mich freundlich an.
"Hi, ich bin Melania. Ist mein Dad zu Hause?", fragte ich höflich.
Die Frau begann zu strahlen und zog mich sofort in eine feste Umarmung, die ich zaghaft erwiderte.
"Du bist Mel. Herzlich Willkommen zu Hause. Dein Dad müsste gleich von Arbeit kommen. Bitte komm rein."

Sie hielt mir die Tür auf bis ich mit meinem Koffer im Haus war. Es hatte sich nicht viel verändert über die letzten Jahre. Rechts vom Eingang befand sich noch immer die offene Küche mit der Kochinsel und auf der anderen Seite war das Wahnzimmer. Die gesamte untere Etage war ein einziger großer Raum, der freundlich eingerichtet war. Selbst die Fotos hingen alle noch an der Wand, nur dass es jetzt mehr waren. Auf dem Sofa lagen auch mehr Kissen als früher und Spielekonsolen waren nun mit den Flachbildfernseher verkabelt. Bestimmt hatte Ash, Dad endlich davon überzeugen können welche zu kaufen.
Ich drehte mich zu der Frau die mir die Tür aufgemacht hatte um und lächelte sie freundlich an.
"Oh nein! Tut mir leid meine Süße, du weißt ja gar nicht wer ich bin.", sagte sie und schlug sich mit einer Hand vor die Stirn. "Ich bin Kate. Die Freundin deines Dad's."
"Hallo. Ich wusste nicht, dass Dad wieder jemanden gefunden hat. Vor allem hat mir Ash vorhin in der Schule nichts gesagt."
Wie konnte er diese Kleinigkeit nur vergessen.

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt