Wolfsblut - Gefährten

Kapitel 26 ✔️

Zarek wartete ab bis die anderen Mitschüler die Cafeteria verlassen hatten, bevor er weiter sprach.
"Wer auch immer Tobias und Maya so zugerichtet hat, tötet in menschlicher Gestalt.", teilte er uns mit. "Der Rudelarzt hat die Leichen untersucht und es gibt keine Krallen- oder Bissspuren."
"Sicher?", fragte Lynn.
"Ja. Das grenzt leider die Suche nach dem Täter nicht wirklich ein.", entgegnete Zarek.
"Das bedeutet, dass sie Mel weiterhin im Visier haben werden.", kam es von Sam und alle anderen nickten.
"Wenigstens wissen wir jetzt, dass es keine Ausgestoßenen sind, die über unsere Territoriumsgrenze gekommen sind.", warf Ashton ein, doch damit lag er falsch.
"Nein!", sagte ich und alle vier sagen mich an. "Ausgestoßen, Rudellose oder Omegas, nennt sie wie ihr wollt, sind noch immer in der Lage ihr menschliche Gestalt anzunehmen. Während einer Wanderung im Internat wurden wir von einem angegriffen. Er war in seiner menschlichen Gestalt aber er konnte nicht sprechen und seine Bewegungen waren schwerfällig, aber dafür war äußerst aggressiv. Egal in welcher Form, sie werden nur noch von zwei Trieben geleitet. Also schließt der Befund des Rudelarztes die Ausgestoßenen nicht aus."
"Shit!", damit sprach Sam genau das aus, was die anderen dachten.

"Also sind wir auch nicht weiter als vorher.", seufzte Lynn.
"Vielleicht nicht!", warf ich ein.
"An was denkst du, Mel?", wollte Zarek wissen und ich war erstaunt, dass er nicht einfach selbst in meinem Kopf nach der Antwort suchte.
"Wer hat Maya gefunden?"
"Eine der Gruppen die für die Grenzpatrouille eingeteilt war.", antwortete mir Zarek. "Aber durch Zufall eher."
"Sie haben das Blut nicht gerochen, stimmt's?", hakte ich nach und er nickte. "Und vom Täter war auch kein Geruch an den Leichen oder?" Und er stimmte wieder zu.
"Wer oder was die beiden getötet hat, hinterlässt keinen eigenen Geruch und selbst die Opfer haben keinen mehr. Wer oder was es auch immer ist, ist nicht menschlich.", fasste ich so gut wie möglich zusammen.
"So absurd wie es auch klingen mag, ich glaube, dass Mel Recht hat.", meinte Lynn. "Aber solange du noch im Visier des Alphas bist, wird es schwer da irgendwas zu machen."
Ich nickte und griff nach meinem Handy um jemanden zu schreiben, der uns vielleicht weiterhelfen konnte.
"Black, kannst du vielleicht mit Lukas reden? Er kann bestimmt besser bei seinem Vater was ausrichten als wir.", kam es nach einiger Zeit von Ashton, dich Zarek schnaubte nur.
"Lukas wird vielleicht aufgrund seines Geburtsrechtes der nächste Alpha, aber glaub mir, bei sowas zieht er den Schwanz ein und lässt mir den Vortritt. Außerdem glaubt er selbst, dass Mel schuldig sein könnte."

"Sein Vater hat ihm also eingeredet, dass ich wahrscheinlich die Mörderin bin?", vergewisserte ich mich noch einmal bei Zarek, der knapp nickte. "Super. Demnach wird der Alpha ihm auch verboten haben mit mir aus zu gehen." Ein Knurren von Zarek war zu hören, dich eher ich darauf reagieren konnte, war mein Bruder aufgesprungen.
"Lukas wollte mit dir ausgehen?", zischte Ashton wütend. Da war dieser Beschützerinstinkt des großen Bruders wieder da.
"Ja, aber das hat sich jetzt auch erledigt.", winkte ich ab.
"Na warte, der kann was erleben!"
"Ashton!", warnte Lynn ihn. "Wenn sie seine Gefährtin gewesen wäre, hättest du auch nichts dagegen sagen können, also beruhig dich Schatz!"
"Hey, kommt doch Mal alle wieder runter! Mel geht nur mit mir aus, stimmt's?", meinte Sam und zwinkerte mir zu. Wieder war wütendes Knurren von Ashton zu hören, doch ich glaubte auch zu hören, wie Zarek ihn anknurrte. Doch das war unlogisch!

"Ihr benehmt euch wie wilde Tiere.", rief ich und holte damit alle ins hier und jetzt zurück. "Kommt runter! Ashton, nett von dir, einen auf großen Bruder zu machen, aber langsam geht's mir auf den Keks. Ich bin alt genug um selbst zu entscheiden, mit wem ich was mache."
"Ja, hebt euch die Energie und das überschüssige Testosteron für Sport auf.", ergänzte Lynn. Das war das Stichwort für uns alle, dass unsere Freistunde vorbei war und Zarek war der erste, der aus der Cafeteria verschwand. Lynn machte sich noch mit mir auf den Weg zu meinem Spind, um meinen Sportsachen zu holen, während Sam und Ashton schon zu den Umkleideräumen liefen.
Der Gong zum Unterrichtsende ertönte, als wir in die Umkleide kamen. Wir nutzen die Zeit, so lange noch niemand kam, um uns umzuziehen und unsere anderen Sachen wegzuschließen. Doch mein Blick fiel kurz auf das Mal an Lynn's Halsbeuge, bevor wir uns auf den Weg nach draußen machten.