Kapitel 31 ✔️

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Die restlichen Schüler standen noch immer mitten auf dem Footballfeld und alle waren ziemlich aufgebracht, wegen Cody, den Ashton und Lukas in die Schule getragen hatten. Auf dem Rasen zeichnete sich deutlich eine Blutspur ab und führte zur Schule.
Ein Mädchen, dass herzzerreisend schluchzte, löste sich aus der Gruppe und kam mit vor Wut verzerrten Gesicht auf mich zu. Ihr Gesicht war nass und die Augen und ihre Nase gerötet.
"Er ist mein Gefährte!", schrie sie mich an. "Hat es Spaß gemacht ihn aufzuschlitzen? Du bist tot wenn er es nicht überleben sollte. Ich bringe dich um Melanie, dass schwöre ich dir!"
"Hannah, beruhig dich.", knurrte Zarek hinter mir und machte einen Schritt auf die junge Lykanerin zu. "Du hast gehört was Ashton gesagt hat, sie ist dazu nicht in der Lage einen von uns zu töten oder so hinzurichten. Sie hat Cody wahrscheinlich sogar das Leben gerettet und hat ihres dabei fast verloren. Ausgestoßene haben Cody und dann auch mich angegriffen. Also solltest du dir ganz genau überlegen, was du sagst. Und jetzt geh zu Cody, dein Gefährte braucht dich gerade mehr oder willst du ihn sterben lassen, nur um Mel zu drohen?"
Die Wölfin schluckte und lief dann zusammen mit einigen anderen zurück zur Schule.

"Ashton hat was gesagt?", zischte ich. Ich hatte Zarek's Ansprache nur bis dahin mitverfolgt, denn an dieser Stelle war alles um mich herum verschwommen. "Zarek, was hat mein Bruder erzählt?"
"Das du ein jämmerlicher Mensch bist!", flötete Victoria und kam auf mich zu. "Erbärmlich! Die Mondgöttin hat sich wahrscheinlich nicht Mal die Mühe gemacht dir das zweite Gesicht zu geben, weil du es einfach nicht wert bist. Muss schwer sein seinem eigenen Bruder zuzusehen, wie er alles hat, dass dir nicht gegönnt war, stimmt's?"
"Pass auf was du sagst!", stieß ich aus. Ich konnte es nicht fassen. Ashton hatte allen erzählt, was mit mir los war. Er wusste ganz genau, dass ich das nicht gewollt hatte. Ashton hatte kein Recht dazu gehabt!
"Warum? Du kannst mir nichts tun, du bist zu schwach.", höhnte sie.
"Du kennst mich nicht, Victoria! Du weißt nicht, wozu ich fähig bin. Ich bin vielleicht nicht fähig jemanden umzubringen, aber ich bin nicht schwach!" Ich ging an ihr vorbei. Für mich war das Gespräch an dieses Stelle vorbei.

Der Wasserhahn quietschte, als ich das Wasser anstellte. Ich hielt die Hände unter das lauwarme Wasser und sah zu, wie sich das Waschbecken rot färbte und das blutige Wasser als Strudel im Abfluss verschwand. Im Spiegel beobachtete ich, wie die anderen Mädchen nur schnell ihr Taschen schnappten und wieder aus der Umkleide flüchteten.
Die Haut an meinen Händen und den Unterarmen war gerötet, durch das Abreiben des Blutes. Das Adrenalin in meinem Blut ließ langsam nach und allmählich setzte ein stechender Schmerz an meiner rechten Wade ein. Ich setzte mich auf die Bank, an der Lynn und ich uns umgezogen hatten, und zog meine Sportleggins hoch zum Knie. Ein feiner Schnitt zierte meine Wade, doch es hatte zum Glück aufgehört zu bluten. Ich klebte schnell ein Pflaster darüber und machte mich auf den Weg nach Hause.

Kate fiel mir sofort um den Hals, als ich nach Hause kam. Dad war auch schon zu Hause und schien besorgt. Er atmete erleichtert auf, als er sah, dass es mir gut ging.
"Nachrichten sprechen sich hier also schnell herum.", murmelte ich, doch der Sarkasmus in meiner Stimme, schmeckte bitter. "Sagt mir einfach nur, dass der Alpha mich für heute in Ruhe lassen wird. Wenigstens für einen Tag!"
"Nein, heute nicht.", antwortete Dad.
"Gibt es schon etwas neues über Cody?", fragte ich und ließ mich erschöpft auf das Sofa fallen. Ich trug nur die Sportleggins und den BH, doch das war mir gerade wirklich egal.
"Er kommt durch.", sagte Kate und setzte sich zu mir. "Ashton hat uns kurz angerufen und erzählt, was passiert war, während der Rudelarzt sich um Cody gekümmert hat. Er ist wirklich schwer verletzt, aber er wird es dank dir schaffen." Sie griff nach meiner Hand und drückte sie liebevoll. Dad setzte sich und gegenüber auf den Couchtisch und sah mich an.
"Wir sind froh, dass es dir gut geht, Mel. Du wusstest nicht wer der Wolf war, sondern einfach geholfen und dadurch hast du Cody und seiner Gefährtin, das Leben gerettet.", sprach er und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange. "Der Alpha und die anderen können glauben, was sie wollen, aber du bist ganz sicher keine Mörderin!"
Ich lächelte ihn traurig an. In der Schule wollte ich stark sein, aber hier, bei Dad, bei Kate konnte ich Schwäche ruhig zulassen. Sie waren die letzten, die mich dafür verurteilen würden.

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Hii🐞
Neues Kapitel 😎
Aber kurze Frage (ich weiß es natürlich schon, bin nur neugierig 😁) - Was glaubt ihr, was Mel wohl tun wird, wenn Ashton ihr gegenüber steht? Immerhin hat er ihr größtes Geheimnis verraten...

LG Jessy 🐞 🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt