Kapitel 89

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Die Dunkelheit griff um sich. Wie Tentakel schlangen sich ihre Ausläufer um Lykaner und zog sie in das schwarze Nichts des Waldes hinein. Wölfe, egal ob Rudellose oder unsere, jaulten auf. Die Dunkelheit machte vor niemanden halt und sie steuerte direkt auf mich zu, doch ich war gelähmt. Dieses Monster spielte noch immer mit mir und zwang mich zuzusehen, wie es mordete. Zarek stellte sich schützend vor mich und rief immer wieder meinen Namen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nur zusehen, wie alle um mich herum, wegen mir, starben! Ich konzentrierte mich auf den Schmerz in meinem Kopf und versuchte gegen diesen aufkommenden Nebel, den der Adanyi in meinen Kopf pflanzte, anzukommen. Aber es war, als würde er sich in mir fest krallen. Tränen liefen mir über die Wange. Vor Schmerz und dem Bewusstsein, nichts tun zu können. Ich versuchte meinen Bruder in der Menge ausfindig zu machen, doch ich sah ihn nicht in der kämpfenden Menge. Panik beschlich mich. Wo war Ashton? Alle anderen sah ich, nur ihn nicht. Wo war Ashton? Ich zwang mich weiter gegen die Macht des Adanyi in meinem Kopf anzukämpfen. Lee und Zarek kümmerten sich darum, dass niemand mir zu nahe kam, doch dann passierte das, wovor ich am meisten Angst hatte. Die Dunkelheit griff nach Zarek und zog ihn hinein in das Nichts. Seine strahlend blauen Augen wurden von dem Schwarz verschluckt und was blieb, war nichts weiter als die Erinnerung an die Panik, die in seinen Augen stand. Ich spürte wie mein Herz brach und der Schrei, den ich ausstieß, war markerschütternd.

Der Nebel in meinem Kopf verschwand plötzlich und auch die Ausläufer der Dunkelheit zogen sich h zurück. Die Lykaner hoben die Köpfe, doch die Rudellosen verschwanden sofort in den Wald. Lee und kamen kamen zu mir gerannt und halfen mir auf. Endlich konnte ich mich wieder bewegen.
"Zarek... Er ist da drin!", stieß ich aus und versuchte ruhig zu atmen.
"Ich weiß!", meinte Kaden. "Und wir werden ihn da raus holen, aber du gehst da nicht rein! Der Adanyi hat schon Kontrolle über dich gehabt, wir können das Risiko nicht eingehen!"
Was um uns herum geschah, nahm ich nicht einmal mehr war. Hier ging es um Zarek. Meinen Mate! Ich riss mich von ihm los und rannte Richtung Wald. Mir war es egal, wie sehr er oder Lee fluchten! Oder, dass der Adanyi das alles geplant hatte. Ich rannte weiter, bis die Dunkelheit mich verschlang, aber ich stockte. Im Wald war alles so wie immer. Die Dunkelheit, die der Adanyi geschaffen hatte, begrenzte sich nur auf die Waldgrenze. Hier, hinter der Grenze, waren die Rudellosen in Überzahl. Die verblieben Lykaner, kämpften unerbittlich ums Überleben. Ich versuchte das Chaos zu überblicken, aber je öfter ich feststellte, dass Zarek nicht unter ihnen war, desto panischer wurde ich. Ohne zu überlegen lief ich weiter in den Wald hinein, weg von dem Gemetzel und Blutbädern. Wenn der Adanyi Zarek... Ich verbat mir, diesen Gedanken weiter zu führen. Ihm durfte einfach nichts passiert sein! Die Geräusche hinter mir wurden vom Wald verschluckt und ich hätte schwören können, dass der Schlag meines Herzens von den Bäumen reflektiert wurde. Aber das war reine Illusion. Ich rannte weiter, bis mein Atem in der Lunge brannte und ich kurz vor der Verzweiflung war. Zarek, mein Mate, war nirgendwo zu finden!

Ein Knacken war zu hören, als jemand hinter mir auf einen herumliegenden Zweig trat. Kurz hörte mein Herz auf zu schlagen, da ich dachte, dass der Adanyi gekommen war, um mich zu holen. Ich atmete heftiger und kniff panisch die Augen zusammen.
"Mel!", ertönte die Stimme meines Bruders und in dem selben Moment rutschte mir Herz in die Hose. Erleichtert drehte ich mich zu ihm um. Sein Haar war zerwühlt und er sah ziemlich fertig aus. Überall klebte Blut an ihm und auf seinem rechten Wangenknochen zeichnete sich ein tief violettes Feilchen ab.
"Mel! Sag Mal bist du wahnsinnig?", knurrte er und sah sich um. Nichts war zu hören. Es war zu still. Hinter ihm tauchten Kaden und die Zwillinge auf, gefolgt von Lee und Lya. Sie alle sahen extrem schlimm aus. Doch der abartige Blutgeruch an ihnen war am schlimmsten.
"Nein, Ashton. Zarek ist... Der Adanyi hat ihn und ich...", ich brachte kaum ein anständiges Wort heraus, da ich spürte, wie die Krallen des Adanyi an meinem Geist kratzten. Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte dagegen an. Er würde nicht noch einmal die Kontrolle über mich bekommen, nicht jetzt! Ich drängte den Neben und die scharfen Krallen zurück, doch schon folgte das nächste Unheil. Die Tentakel der Dunkelheit richteten sich jetzt nach innen und außen dem Nichts wurde plötzlich Lya geschnappt, die vor Schreck und Panik kreischte. Thunder schrie und wollte ihr nach laufen, doch auch er wurde gepackt und blitzschnell zwischen den Bäumen hindurch gezogen. Es war schlimm, einer nach dem anderen wurde von der Dunkelheit gepackt. Ashton und Kaden versuchten mich mit ihren Körpern abzuschirmen, doch plötzlich wurde ich nach hinten gerissen. Ich schrie und wandt mich unter dem Griff der Tentakel. Aber die Dunkelheit - der Adanyi, hatte mich schon wieder fest im Griff.
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Hii🐞
Wie einige von euch wissen, hab ich seit gestern wieder Schule, deswegen kommt nur relativ wenig online - wie ihr bestimmt gemerkt habt🙁
Aber hier ist ein neues Kapitel und ich hoffe, dass ich morgen endlich wieder richtig zum Schreiben komme.❤ Das Buch steht so kurz vor dem Ende und ich will euch nicht zu lange warten lassen.😂❤

Am Wochenende kommt dann vielleicht sogar schon das erste Kapitel vom 2. Band online 😉❤

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt