Kapitel 60 ✔️

32.5K 1.5K 36
                                    

"Erkläre ich dir drinnen.", sagte er und stieg aus. Er ließ mir nicht einmal die Chance, selbst die Beifahrertür zu öffnen und half mir zudem auch noch, aus dem Auto zu steigen.
"Sonst bekomme ich noch Ärger mit Ashton und dem Rudelarzt, wenn du nicht sofort im Bett landest."
Ich schüttelte lachend den Kopf und ging die wenigen Stufen zu unserer Veranda hoch. Kate öffnete uns die Tür, noch bevor ich klingeln konnte.
Ich war froh, dass die ganzen Lykaner von vorhin jetzt wieder weg waren und ich nur meine Familie (und den Rudelarzt) um mich hatte. Dad gab mir noch schnell einen leichten Kuss auf den Scheitel, bevor ich nach oben ging. Zarek sprach noch kurz mit meinem Dad und kam dann mit seiner Tasche hinter mir her.
Ich setzte mich auf mein Bett und lief mich noch einmal von Dr. Sheppard untersuchen, während er mir eine Moralpredigt darüber hielt, wie verantwortungslos mein Verhalten eben gewesen war.
"Es tut mir ehrlich leid, Dr. Sheppard, aber die Sache musste geklärt werden, bevor es zu spät war.", entschuldigte ich mich bei ihm.
"Schon gut, aber beim nächsten Mal, hälst du dich an ärztliche Anweisungen, verstanden?", meinte er und legte sich sein Stethoskop wieder um den Hals. "Deine Werte sind in Ordnung, aber heute bitte noch im Bett bleiben!"
"Mach ich.", sagte ich und lehnte mich an das Kopfteil vom Bett. "Danke."
Der Rudelarzt verabschiedete sich von mir und nickte Zarek, der brav an der Treppe in meinem Zimmer gewartet hatte, zu, eher er ging. Zarek sah ihn nach und als die Tür leise ins Schloss fiel, stellte er die Reisetasche am Fußende meines Bettes auf den Boden und setzte sich zu mir. Seine, nun wieder strahlenden, blauen Augen fixierten mich und wanderten von meinem Augen zu meinen Lippen, doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Erst erklärst du mir, was Dad zu dir gesagt hat und dann, darfst du darüber nachdenken!", sagte ich und wartete. Er seufzte.

"Dein Dad hat am Anfang nicht einmal etwas gesagt.", erzählte er und zuckte mit den Schultern. "Glaub, das war schlimmer, als hätte er mir eine Backpfeife gegeben. Und dann hat er mir zehn Minuten lang gedroht."
"Was hat er gesagt?"
"Das er, sollte ich dir jemals absichtlich weh tun, mir das Fell bei lebendigen Leibe abziehen und mich dann ganz langsam ausweiden würde. Er dabei so ernst, dass mir das richtig Angst gemacht hat. Und dann hat er gesagt: Du hast jetzt die Pflicht auf Mel aufzupassen, seit dem Tod ihrer Mutter ist sie das Liebste was ich habe, weil ich weiß, dass Ashton selbst auf sich aufpassen kann. Wenn Mel irgendetwas zustoßen sollte, dann schwöre ich bei der Mondgöttin, werde ich dich finden, egal wo du bist und ich werde dich Schmerzen spüren lassen, von denen du nicht einmal wusstest, dass du sie fühlen kannst!" Ich sah den Lykaner vor mir ungläubig an.
"Das hat Dad gesagt?"
"Ja.", antwortete Zarek. "Du glaubst nicht wie er ausgeflippt ist, als ich dich bewusstlos in dein Zimmer getragen habe. Er hat mir fast die Kehle heraus gerissen, hätte der Alpha ihn nicht zurück gepfiffen."
"So kenne ich Dad gar nicht.", sagte ich und musste grinsen.
"Was ist?"
"Ich kann immer noch nicht fassen, dass du mehr Angst vor meinem Dad hast als vor dem Alpha.", gestand ich.
"Das liegt daran, dass es hier um dich geht. Ich bin nicht mit Lukas zusammen, sondern mit dir und wenn es um dich geht, bin ich irgendwie nicht mehr ich selbst." Ich rutschte zu ihm und legte die Stirn an seine Schulter.
"Du meinst, du bist nicht mehr diese grummelige, böse große Wolf in meiner Nähe, sondern ein süßer kleiner Wolf?", scherzte ich und wurde plötzlich nach hinten geschubst. Zarek lag auf einmal über mir und stützte sich, mit den Armen, neben mir ab. Seine Augen begannen leicht zu glühen und sein Blick wurde intensiver.
"Du hast den großen bösen Wolf schon gesehen und ich glaube nicht, dass du ihn ein zweites Mal erleben willst.", sagte er, aber Zarek war immer noch... Zarek. Sein Wolf kam nicht durch, aber ich merkte, wie er spielen wollte. "Aber irgendwann wirst du noch sehen, dass ich alles andere als ein kleiner, süßer Wolf bin, Mel." Ich lachte.
"Das habe ich auch nie geglaubt. Ich wollte dich nur etwas aufmuntern.", erklärte ich und grinste ihn an.
___________________________________

Hii🐞
Das ist jetzt Mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel, weil ich den Cut nicht wieder so blöd platzieren wollte 😂❤
Und weil einige noch wissen wollten, was bei dem Gespräch passiert war...😋

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt