Kapitel 75

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Ich setzte mich zu Kate auf das Sofa und zog die Beine an. Wir beide schwiegen, aber ich merkte, wie ihr eine ganz bestimmte Frage auf der Zunge brannte.
"Kate, frag einfach.", sagte ich und lehnte den Kopf an die Rückenlehne des Sofas. Sie stellte ihre Tasse auf den kleinen Couchtisch und blickte mich dann an.
"Warum passiert ausgerechnet dir das, Mel?", fragte sie und legte die Stirn in Falten. Das war das erste Mal, dass nie nicht Liebes gesagt hatte.
Ich schüttelte den Kopf und wusste nicht genau, wie ich darauf antworten sollte. Ich wollte Kate da nicht unnötig mit hinein ziehen und schon gar nicht, wollte ich, dass die ganze Sache mit dem Adanyi und den fremden Lykanern bekannt wurde.
"Weil die Mondgöttin und das Leben mich hassen.", sagte ich und kniff mir in den Nasenrücken, um die pochenden Kopfschmerzen für einen Moment auszublenden. Kate seufzte und legte mir eine Hand auf den Arm.
"Was auch immer passiert, wir stehen hinter dir und werden alles daran setzten, dass dir nichts zustößt.", entgegnete sie mir.
"Danke.", hauchte ich und sah die Freundin meines Dad's an. "Wird dir das nicht auch manchmal zu viel? Das ganze Lykaner-Drama?" Kate lächelte und endlich war es wieder ein glückliches Lächeln.
"Manchmal ist es anstrengend, vor allem wenn sie um die Dominanz buhlen, aber das eigentliche Drama hat erst angefangen, als die erste Leiche gefunden wurde.", sagte sie und Angst blitzte in ihren Augen auf. "Aber ich werde nie bereuen, in all das hinein geraten zu sein. Schon gar nicht weil ich dadurch deinen Vater und dich kennenlernen durfte."
Ich umarmte sie und war froh, sie hier zu haben.

Zarek klingelte an der Tür, als es draußen bereits begann dunkel zu werden. Kate war gerade dabei das Essen zuzubereiten, also öffnete ich die Tür und ließ ihn herein.
"Geht's allen gut?", fragte ich und setzte mich wieder auf das Sofa. Er begrüßte Kate und ließ sich dann neben mir nieder.
"Ja, soweit. Mum ist vor sorge fast umgekippt, aber sie hat sich um mich Sorgen gemacht, sonder um dich.", sagte er und musste grinsen.
"Deine Mum ist toll.", meinte ich und musterte ihn dann. "Zarek, sag mir was los ist." Er fuhr sich durch die Haare und blickte mich dann an.
"Der Alpha hat eine Versammlung einberufen, wegen dem, was in der Schule passiert war." Kate sah auf und fragte, ob mein Dad auch bei dieser Versammlung wäre. Zarek nickte.
Ich rutschte näher zu ihm und legte die Beine über seine. Er sah nicht auf, sondern griff nach dem Saum meines T-Shirt und spielte damit.
"Das alles gefällt mir einfach nicht.", sagte er irgendwann. "Das wird einfach alles immer schlimmer und ich hab das Gefühl, dass wir nichts dagegen tun können." Ich wusste genau wie er sich fühlte, denn mir ging es genau so.
"Ich hoffe einfach, dass sich die Sache schnell wieder klärt und ich dabei nicht drauf gehe.", den letzten flüsterte ich, damit Kate es nicht hören konnte. Zarek grummelte, hielt aber den Mund. "Langsam weiß ich echt nicht mehr, was ich noch denken soll."
"Warum?", kam es von Zarek.
"Weil ich am Anfang nur meinen Abschluss machen wollte und plötzlich hat sich alles um 180 Grad gewendet. Zuerst war ich einfach nur ich, dann war ich eine potentielle Mörderin, dann die Lykanerin ohne das zweite Gesicht, dann deine Gefährtin und jetzt bin ich das Ziel eines Adanyi und der Grund, warum Lykaner so grausam abgeschlachtet werden. Und das schlimme an der ganzen Sache ist, dass ich einfach nichts dagegen tun. Das wird einfach gerade alles zu viel.", sagte ich und massierte meine Schläfen. Zarek zog mich vorsichtig auf seinen Schoß, sodass ich auf ihn saß und ihn ansehen konnte.

"Egal was ist und noch kommen mag, ich bin bei dir und wir stehen das zusammen durch.", erwiderte er und legte seine Stirn an meine. "Und wenn ich die Welt aus den Angeln geben muss, damit du heil aus der Sache heraus kommst, dann werde ich das tun, Mel." Ich schlang die Arme und ihn und blendete für einen Moment aus, was um uns herum gerade geschah. Für einen Augenblick gab es keine abgeschlachteten Lykaner, keine Söhne von Arkadien und keinen Adanyi. Jetzt gerade ab gab es nur Zarek und mich und sein Versprechen, dass mir für einen Moment die Last von den Schultern nahm. Tu es, Mel. Nimm dir was du willst, sprach Zarek in Gedanken zu mir und ich ließ keine weitere Sekunde verstreichen sondern legte meine Lippen auf seine. Der Kuss war fordernd und in ihm lagen alle unausgesprochenen Gefühle, die für einander hegten und bis jetzt noch nicht zugegeben hatten. Es war ein stiller Kampf um Dominanz, aber auch die Rettung aus einem unüberwindbaren Chaos, in dem wir uns befanden. Seine Hände wanderten von meiner Taille zur Hüfte und der Griff verstärkte sich leicht. Hätte ich nur schon früher gewusst, welch berauschendes Gefühl Zarek mit den Küssen in mir auslöste, dann hätte ich diesen Schritt schon viel eher gewagt. Er begann eine Spur aus Küssen über meinen Hals zu verteilen und plötzlich stöhnte ich auf. Er hatte die empfindliche Stelle in meiner Halsbeuge gefunden und ich spürte wie er grinste und weitere, intensivere Küsse an dieser Stelle verteilte, doch als ich die Spitzen seiner Reißzähne spürte, wich er abrupt zurück.
"Tut mir leid!", stieß er hervor und wir rangen nach Luft. Wir mussten vorsichtig sein, was anbetraf.
"Schon okay.", hauchte ich und legte meine Stirn wieder an seine. "Ich wünschte die Lage wäre anders."
"Ich auch.", antwortete er und schloss die Augen. Sein Kiefer spannte sich wieder an und kurz gruben sich seine Finger in meine Hüfte, doch es tat nicht weh. Er holte tief Luft, bevor seine strahlend blauen Augen sich wieder öffneten. "Mel, ich kann oder darf dich nicht markieren, aber ich will trotzdem, dass alle sehen, dass du zu mir gehörst." Er holte eine kleine, längliche Schachtel aus der Tasche seiner Hose und hielt sie mir hin, doch ich war unfähig mich irgendwie zu Regen, denn hatte gesagt, dass ich zu ihm gehörte und nicht ihm und das war gerade das schönste was er als Lykaner je zu mir hatte sagen können.
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Hallo Freunde der Bücherapp Wattpad und Leser meiner Geschichte 😂❤
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Was schenkt er ihr wohl?😏❤

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt