Kapitel 41 ✔️

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Ich saß am Straßenrand und hatte die Arme um mich geschlungen. Zarek hatte vor über einer Stunde aufgelegt und bis jetzt war noch niemand vorbei gekommen. Ich hab es wirklich nur ungern zu, aber nachdem der Schock aufgehört hatte, war ich immer anfälliger für jedes noch so kleine Geräusch geworden. Ständig raschelte oder knackte etwas und es war tiefschwarze Nacht. Der Wald um mich herum wartete nur darauf mich zu verschlingen, als wäre der Hirsch nur ein Vorbote für das gewesen, was noch kommen sollte.
Irgendwann sah man von weitem schwaches Licht von Scheinwerfern, doch ich blieb sitzen. Zwei Autos steuerten auf mich zu und instinktiv wusste ich, dass es meine Eltern und Zarek waren. Ich richtete mich und sofort begannen meine Beine wieder zu zittern. Gerade war es mir auch egal, dass ich mich ihnen erklären musste und sie mich wahrscheinlich hassen würden, aber ich war so unendlich froh darüber, dass sie kamen. Ich klopfte mir den Dreck, den ich nicht sehen konnte, von der Hose und fuhr mir noch einmal über das Gesicht. Die Autos kamen hinter meinem Waagen zum stehen und die Autotüren öffneten sich blitzschnell. Ich erkannte Dad und Kate, die beide noch Schlafanzüge trugen, und lief in ihre Arme. Beide drückten mich fest an sich und ich konnte fühlen, wie ihnen ebenso ein Stein vom Herzen fiel wie mir. Kate strich mir beruhigend übers Haar und flüsterte mir ins Ohr, dass alles gut war, denn ich zitterte wieder stärker und das Schluchzen war auch wieder da.

Ich löste mich von ihnen und nuschelte ein Dankeschön, dass auch Zarek hören konnte.
"Was ist passiert?", fragte Dad und ich wollte antworten, doch nichts kam aus meinem Mund, als wären meine Stimmbänder verschwunden. Ich konnte das kleine Zischen hören, dass die Lykaner von sich gaben, wenn sie einen Geruch witterten. Ich drehte mich zu Zarek um und schlang wieder die Arme um meinen Oberkörper um das Zittern zu unterdrücken. Im Schein der Scheinwerfer konnte ich sehen, wie sich Schatten über seine Miene legten.
"Blut.", stieß er aus, aber er drehte sich zu meinem Waagen anstatt mich zu Mustern. Kate schnappte nach Luft und fragte aufgebracht, ob ich verletzt sei, was mein Dad sofort verneinte: "Nein, es riecht nach Tierblut."
Kate legte wieder einen Arm um mich, während Dad und Zarek um meinen Waagen herum liefen. Kurz herrschte Totenstille, doch dann war ein bedrohliches Knurren zu hören. Kate und ich liefen zu ihnen, doch ich hielt den Blick gesenkt. Ich wollte den toten Hirsch nicht schon wieder ansehen. Kate stockte der Atem und sie musste sich sichtlich zusammenreißen, sich nicht weinend zu übergeben. Der Anblick war einfach brutal.
"Was ist passiert?", fragte Zarek und richtete seinen Blick auf mich. Ich konnte ihn nicht ansehen. Nicht nachdem er mich so angeschrien hatte und mich jetzt so fertig sah.
"Ich... Er stand einfach mitten auf der Straße. Ich hab hier angehalten und gehupt, damit es weg geht, aber es hat sich einfach nicht gerührt. Dann hat es mich angesehen und irgendetwas stimmte mit seinen....", ich schluckte. "mit seinen Augen nicht. Ich bin ausgestiegen und plötzlich rannte es auf das Auto zu." Die Tränen flossen wieder wieder und ich zitterte noch heftiger. Kate zog mich noch enger an mich, denn meine Beine drohten zu versagen.

"Aber dir geht es gut?", fragte er weiter und machte einen Schritt auf mich zu. Kate ließ mich los und lief zu meinem Dad.
"Ja.", stieß ich zitternd aus. "Was willst du eigentlich, Zarek?"
"Wie meinst du das?" Ich atmete tief ein, bevor ich antwortete.
"Vorhin hast du mich angeschrien, dass ich verschwinden soll. Du hast mich angebrüllt und jetzt auf einmal sorgst du um mich und willst wissen wie es mir geht? Das ist krank!"
Dad und Kate hielten sich sichtlich zurück, denn das hier war eine Sache die nur Zarek und mich etwas anging.
"Mel, es tut mir leid.", sagte er sichtlich betroffen und fuhr sich durch die Haare. "Es tut mir so leid. Ich war wütend, dass du gehen wolltest. Es mich einfach fertig gemacht. Glaub mir, die letzten Tage waren nicht nur für dich die reinste Qual. Ich musste zusehen wie mein bester Freund dich anmacht, wie man dir zwei Morde anhängen wollte, wie man dich fertig gemacht hat und ich konnte einfach nichts dagegen tun! Ich konnte einfach nicht aufhören an dich zu denken, obwohl ich es wollte, aber dann hatte ich diese winzige Hoffnung, dass ich dich gar nicht vergessen bräuchte. Doch dann kam heraus, dass du ein Mensch bist und meine Hoffnung war zerstört." Ich hatte keine Ahnung was er damit sagen wollte. "Verdammt, Mel! Es tut mir leid, was ich dir angetan....", weiter kam er nicht denn plötzlich waren schrille Vogelschreie aus dem Wald zu hören...

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Neues Kapitel.🐞
Ich hatte versprochen dass ihr mit Kapiteln überhäuft werdet, doch leider muss ich euch etwas gestehen... Von neun Kapiteln sind gerade Mal vier zu gebrauchen.😂 Der Rest ist Müll. Ich war anscheinend so fertig von der 17 stündigen Busfahrt, dass ich so eine rotze geschrieben habe, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.😂🙅
Seid mir bitte nicht böse...😶❤
Es kommen noch die letzten beiden Kapitel, die was geworden sind, aber ich werde dann sofort weiter schreiben. Immerhin hab ich jetzt Ferien.

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt