Kapitel 83

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Die Stimmung war immer noch schlecht, aber alle gaben ihr bestes um es zu überspielen. Cora und Elli halfen Kate beim Kochen und es war einfach zu niedlich, wie Elli auf einem Stuhl vor dem Spülbecken stand und das Obst abspühlte. Ihr kleiner Schwanz wedelte dabei so süß hin und her und kurz vergaß ich, dass wir alle eigentlich in einem riesigen Schlamassel steckten. Lynn und Ashton waren nach oben verschwunden und hatten sich in sein Zimmer zurück gezogen. Ich hockte an Zarek gelehnt auf dem Sofa und beobachtete das Geschehen in der Küche während Lya im Sessel saß und wie heute morgen die Beine Baumeln ließ. Lee saß an den Sessel gelehnt auf den Boden und hatte die Augen geschlossen, doch obwohl es den Anschein hatte, dass sie schlief, wusste ich, dass sie alles um sich herum mitbekam. Selbst das kleinste Detail. Kaden war schon vor Minuten wieder zu den Zwillingen nach draußen gegangen, da ihm hier zu viele Leute waren. Merkwürdiger Kerl, immerhin lebte er nun mit vier anderen unter ein und dem selben Dach. Mir gefällt es nicht, dass du an ihn denkst, kam es von Zarek und ich musste grinsen.
Eifersüchtig?, fragte ich und seine Brust vibrierte, als er knurrte. Lya sah zu uns und als sie merkte, dass nichts war, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Nagelfeile an ihren Nägeln. Zarek, ich denke nicht an ihn, sondern daran, warum das alles passiert und da steckt er halt mit drinnen, wegen der Sache mit Arkadien. Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, denn ich gehöre zu dir und nur zu dir!, entgegnete ich und spürte wie er sich beruhigt.
Entschuldige, ich bin einfach nur angespannt wegen dem ganzen hier und weil ich dich nicht markieren darf, antwortete er und ich griff nach seiner Hand, die an meinem Bauch lag und verschränkte unsere Finger miteinander.
Ich hoffe, dass das alles hier bald ein schnelles Ende findet, sagte ich und wählte die Worte mit bedacht. Wenn Zarek heraus fand, dass ich mich jetzt sofort von ihm markieren lassen würde, würde er es auch tun, aber die Umstände ließen es gerade nicht zu.

"Essen ist fertig!", rief Elli und strahlte wie ein Sonnenschein, gerade als Kaden herein kam. Die ganze untere Etage roch nach dem köstlichen Nudelauflauf, den die drei zubereitet hatten. Kaden brachte zwei Teller nach draußen, denn die Zwillinge wollten weiter die Umgebung beobachten und da sie es besser fanden, draußen zu essen, um Elli nicht zu erschrecken. Selbst ich musste zugeben, dass das Aussehen der beiden mich etwas einschüchterte. Zarek hielt zwei Teller in der Hand und reichte mir einen, als er zurück ins Wohnzimmer kam. Ich stach mit der Gabel in den goldbraunen Auflauf und hätte sterben können, so lecker war es. Selbst Kaden, Lee und Lya, die immer grimmig aussahen, schien es übertrieben zu schmecken, denn schon nach drei Minuten, fragten sie nach einer zweiten Portion.
"Da kommt jemand!", teilte uns Lee plötzlich mit und alle Lykaner waren auf einmal auf den Beinen. Die Tür öffnete sich und die Person rannte in die Mauer aus Lykanern.
"Dad!", rief ich und lief zu ihm um ihn zu umarmen. "Dir geht's gut." Dad strich mir übers Haar und zog Kate, die erleichtert war, dass ihm nicht passiert war, auch in eine Umarmung.
Dad sah aber alles andere als glücklich aus.
"Was ist auf der Jagd passiert?", fragte Zarek und stellte sich hinter mich.
"Wir konnten die Ausgestoßenen vertreiben, aber...", er schloss für einen Moment und ich konnte es nicht glauben, dass schon wieder etwas passiert war.
"Dad, was aber?", fragte ich vorsichtig und bemühte mich nach Fassung.
"Wir haben die Leiche von Mr. Colone gefunden. Er ging schon länger.", antwortete Derek der hinter meinem Dad das Haus betrat und sofort Cora und die Arme zog und dann Elli fest umarmte. Zarek knurrte, genau wie alle anderen. Eine weitere Leiche.
"Was ist dem Alpha? Was sagt er dazu?", fragte Cora nach einer Weiler.
"Der Alpha ist fest davon überzeugt, dass die Ausgestoßenen die Lykaner hingerichtet haben uns jetzt hören die Morde hoffentlich auf.", antwortete ihr Mate, doch Kaden und die Mädels knurrten und stießen höhnisch die Luft aus.
"Die Ausgestoßenen waren das nicht, wann seht ihr das endlich ein?", sprach Kaden. "Und der Adanyi hat schon wieder, ohne das wir eine Ahnung hatten jemanden abgeschlachtet." Kaden hatte Recht, die Morde wurden nicht aufhören, egal wie fest der Alpha und die anderen daran glaubten, denn die Rudellosen waren es nicht!

"Wer seid ihr?", knurrten mein Dad und Derek gleichzeitig. Als ob sie die drei fremden Lykaner erst jetzt bemerkt hätten.
"Dad!", mahnte ich. "Sie sind keine Gefahr, also regt euch bitte ab."
"Uns sollte jetzt schleunigst jemand erklären, was hier los ist!", sprach er und ließ die fremden Lykaner nicht aus den Augen. Also erklärten wir alles. Angefangen bei dem, was Zarek und ich mit Adam's Hilfe herausgefunden hatten, über die Tierselbstmorde, bis hin zu Kaden's Auftauchen und dem Adanyi. Aber Kaden's wahre Identität verschwiegen wir.
"Deswegen will ich, dass ihr alle wegfahrt.", sagte ich am Ende. "Ich will nicht, dass einer von euch verletzt wird." Dad blickte sich grimmig um, stimmte dann aber zu, zusammen mit Kate, Lynn, Cora und Elli zu gehen. Derek bedankte sich dafür bei Dad und teilte uns mit, dass er die Sache mit den Alpha und Kaden's Gruppe für uns klären würde.
Ashton kam gerade Lynn die Treppe hinunter als Zarek's Dad sich von seiner Gefährtin und Tochter verabschiedete. Elli weinte bitterlich, was einem das Herz zeriss und ich hoffte, dass sie schnell zurück kehren könnten. Der Abschied von Dad und Kate fiel mir schwer, aber ich erinnerte mich die ganze Zeit daran, dass es notwendig war, dass sie gingen. Zarek drückte mich an sich, als wir den zwei Waagen, von der Veranda aus, hinterher sahen. Derek klopfte seinem Sohn auf die Schulter und verabschiedeten sich dann von uns.
"Wenn etwas ist, ich werde vorläufig im Rudelhaus wohnen.", sagte er und stieg dann in seinen Waagen und fuhr ebenfalls davon. Ich stieß zitternd die Luft aus. Ich hatte die Tränen während dem Abschied unterdrückt, obwohl ich am liebsten schreiend davon gelaufen wäre. Ich hasste Abschiede, deswegen war ich auch ohne ein Wort vor zwei Wochen einfach abgehauen.
"Alles gut?", fragte Zarek sanft und drückte mir sanft einen Kuss auf den Scheitel.
"Ich hoffe, dass jetzt alles wieder gut wird.", sagte ich und lief ins Haus. Die Zwillinge waren wieder herein gekommen und die Gruppe Lykaner in unserem Wohnzimmer, schwieg als Zarek die Tür hinter uns schloss.
"Der Adanyi war hier und weiß, dass Mel hier lebt. Ihr könnt also nicht hier bleiben.", sprach Kaden.
"Und wo sollen wir hin?", erwiderte Zarek und sah ihn grimmig an.
"Zu uns ins Herrenhaus.", meinte Lee. "Wir haben genug Platz und je mehr Leute auf Mel acht geben, desto schwieriger machen wir es dem Adanyi. Und dein Bruder kann auch mit.", fügte Thunder hinzu.
Zarek schien mit sich zu ringen, aber er willigte ein, denn es ging hier um meine Sicherheit. Die Sicherheit seiner Mate.
"Gebt uns zwanzig Minuten, dann können.", sagte ich und lief nach oben um meine Sachen einzupacken. Darin wurde ich langsam zum Profi.
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Hii 🐞
Langsam geht die Geschichte dem Ende zu.🙁😂 Und es wird immer spannender, aber.... Im nächsten Kapitel werde ich eine kleine Ankündigung machen. Also auf jeden Fall das dickgedruckte beim nächsten Mal lesen.

LG Jessy 🐞🎀

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt