Kapitel 50 ✔️

34.5K 1.6K 87
                                    

"Das, meine liebe Mel, ist Alexander Dukov. Russischer Staatsbürger und Lykaner. 1846 in Moskau geboren und letztes Jahr tot aufgefunden worden.", erklärte Adam und ich raufte mir die Haare. Also konnte dieser Mann nicht unser Mörder sein.
"Klasse.", sagte ich, doch ich wurde gleich wieder aufmerksam, als Adam weiter sprach.
"Ich hab mich etwas schlau gemacht über ihn und hab was gefunden. Alexander Dukov wurde in den übrig gebliebenen Polizeiakten nie erwähnt, als hätten sie ihn an den Tatorten nie gesehen. Doch was eigentlich die ganze Sache so spannend macht ist, dass er immer nur auf einem Foto zu sehen ist."
Ich kniff die Augenbrauen zusammen, da ich Adam nicht ganz folgen konnte und sah Zarek dabei zu, wie er sich noch immer die Fotos ansah.
"Was meinst du damit?", wollte ich wissen und kam dann seiner Anweisung nach, das dritte Foto zu öffnen.
"Das ist von 1926. Die Leiche eines Lykaners wurde in den Wäldern um Paris gefunden, doch unser Alexander Dukov ist nur auf diesem einem Foto zu sehen. Auf den restlichen Bilder ist er nicht. Genau so verhält es sich mit anderen Fällen. Er ist immer nur auf einem Foto zu sehen."
"Deswegen ist die Polizei auch nie auf ihn aufmerksam geworden, weil er auch immer an anderen Tatorte  in anderen Ländern war. Merkwürdig. Hast du noch etwas zu ihm?", fragte ich, weil ich wirklich nicht schlau ais der Sache wurde. Alexander Dukov war nicht unser Mörder, aber was machte er dann immer an den Tatorten?
"Nein, erstmal nicht aber ich schick dir alles was sich bis jetzt zu ihm habe, vielleicht hilft es euch trotzdem.", meinte Adam und schon tauchte eine neue E-Mail von ihm auf.
"Danke, Adam. Ich bin dir echt etwas schuldig. Danke.", sagte ich.
"Alles gut, Kleine. Ich komm aber darauf zu sprechen falls ich Geld brauche um mich aus dem Knast frei zu kaufen.", scherzte er und ich rollte mit den Augen. "Sag Mal, Klara meinte du würdest zurück kommen, stimmt das?"

Ich sah Zarek an und brauchte kurz, bis ich antwortete.
"Hatte ich vor, aber jetzt bleibe ich doch hier.", sagte ich, ohne den Blick von Zarek zu lösen. "Ich hab hier jemanden, den ich nicht im Stich lassen kann."
"Okay, Mel. Pass auf dich auf und sag dem Kerl, dass er sich vorsehen soll, wenn er dir weh tun sollte.", meinte Adam und ich musste schmunzeln. Warum sagten das bitte immer alle? Ich war immerhin sehr gut in der Lage, auf mich auf zu passen. Und Zarek wurde mich außerdem nie absichtlich verletzen.
"Mach ich und nochmal Danke, Adam! Grüß die anderen bitte ganz lieb von mir, auch Klara bitte.", sagte ich und schluckte. Ich vermisste sie alle so wahnsinnig, aber ich konnte hier jetzt nicht mehr weg.
"Mach ich, Mel. Bis bald."
"Bis bald.", sagte ich und schon verstummte die Leitung und das Display meines Handys wurde schwarz und ich steckte es wieder zurück in meine Hosentasche.
"Alles in Ordnung?", fragte Zarek und sah mich traurig an.
"Ja.", antwortete ich und kniff mir in den Nasenrücken. "Nein, es ist gerade einfach nur zum verzweifeln." Ich erklärte ihm, was Adam herausgefunden hatte und am Ende sag er genau so ratlos aus, wie ich.
"Wir finden etwas raus was uns weiterbringt, aber eigentlich treten wir weiter auf der Stelle.", fasst Zarek zusammen und ich nickte nur. Wir kamen wirklich keinen Schritt weiter. Ich klappte den Laptop zu und stellte ihn weg, bevor ich den Koffer ausräumte und zur Seite stellte.
Irgendwann rief Kate von unten, dass die Pizza da wäre und stumm gingen Zarek und ich nach unten. Der Geruch von heißer Pizza wehte uns entgegen und automatisch beschleunigte sich mein Schritt, doch die ganze Sache mit Alexander Dukov drückte meine Stimmung gewaltig nach unten.

"Alles in Ordnung, Liebes?", fragte Kate und reichte mir meine Pizza. Ich nickte und setzte auf den Boden und lehnte mich mit dem Rücken an das Sofa, während Lynn und Ashton sich weiterhin den Sessel teilten. Zarek setzte sich mit seinem Pizzakarton und zwei kleinen Flaschen Cola neben mich. Kate und Dad überließen wir das Sofa. Im Fernseh lief gerade eine Liveübertragung eines Footballmatch, doch ich bekam so gut wie nichts mit. Immer Mal jubelten oder buhten Ashton und mein Dad, doch das war mir relativ egal.
Sprich mit mir, Mel. Ich mach mir gerade wirklich Sorgen, kam es von Zarek und ich blickte ihn an, bevor ich leicht nickte und meinen Kopf dann auf seine Schulter legte.
Ich bin nur müde, log ich. Bleibst du dir Nacht hier oder fährst du nach Hause? Ich merkte wie sein Wolf innerlich vor Freude sprang und musste automatisch lächeln. Er übermittelte mir gezielt dieses Gefühl, damit ich wusste, wie viel ihm das bedeutete.
Wenn du willst das ich bleibe, bleibe ich auch, ein Nein genügt und gehe, merk dir das bitte okay?
Okay, antwortete ich. Dann bleib.
Obwohl sich an seinem Gesichtsausdruck nicht viel veränderte, bekam ich trotzdem mit, wie seine Mundwinkel sich leicht hoben. Zarek war seit heute morgen wirklich wie ausgewechselt und das wegen mir. Und obwohl ich es nicht zugeben wollte, musste ich mir gegenüber selbst eingestehen, dass diese Tatsache mir gefiel.

Wolfsblut - GefährtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt